Wie stellt sich die deutsche Dental-Industrie für die aktuellen und künftigen Veränderungen im globalen Dentalmarkt auf? Dazu bezog Mark S. Pace, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) auf der Mitgliederversammlung des Verbands im Juni Stellung. Der Dentaurum-Geschäftsführer wurde ebenso wie seine Vorstandskollegen Sebastian Voss, Dr. Emanuel Rauter und Olaf Sauerbier in seinem Amt bestätit.
Pace erklärte, er sei stolz, in seiner bisherigen Funktion als Vorstandsvorsitzender weiter dienen zu dürfen und wiederholt die Geschicke und Politik der Branche zu leiten. In seiner Rede auf der Mitgliederversammlung 2025 thematisierte dieser die gegenwärtigen weltpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sowie die Perspektiven der deutschen Dental-Industrie. Trotz globaler Krisen und Unsicherheiten betonte er die Bedeutung von Optimismus, Innovationskraft und gemeinschaftlichem Handeln innerhalb der Branche.
Starke Fachmesse, solide Zahlen, vorsichtig positive Erwartungen für 2025
Als Höhepunkt des laufenden Jahres nannte Pace die 41. Internationale Dental-Schau (IDS), die mit starkem Fachpublikum aus aller Welt Deutschlands Führungsrolle in der Dentaltechnik bestätigte. Die Branche stehe insgesamt wirtschaftlich solide da: 2024 wurde ein Umsatz von 6,3 Milliarden Euro erwirtschaftet, die Beschäftigtenzahl stieg leicht. Die Erwartungen für 2025 sind weiterhin vorsichtig positiv, sowohl im Export als auch im Inland.

Bedeutung der Mundgesundheit für Wirtschaft und Gesellschaft
Der WHO-Report 2024 zeige, dass schlechte Mundgesundheit weltweit jährlich milliardenschwere Produktivitätsverluste verursacht, so Pace. Die WHO hat eine globale Strategie und einen Aktionsplan für Mundgesundheit mit konkreten Maßnahmen entwickelt – ein bedeutender Schritt hin zu ihrer stärkeren Anerkennung als Teil der allgemeinen Gesundheit.
Rahmenbedingungen bei Zahnärzten und Zahntechnikern
Die Bürokratie belaste Zahnärzte und Zahntechniker erheblich; Praxisinhaber verwendeten einen großen Teil ihrer Arbeitszeit darauf. Der demografische Wandel werde durch eine hohe Zahl an Studienbewerbern kompensiert, was die Zukunft des Berufsbildes sichert. Im Zahntechnikerhandwerk müssten zeitgleich mehr Anstrengungen unternommen werden, um rückläufigen Beschäftigtenzahlen entgegenzuwirken, so Pace.
Zunehmende Bürokratie spürten auch Unternehmer und die Wirtschaft. Eine weitere zentrale Herausforderung am Markt seien außerdem steigende Zertifizierungskosten, die Innovationen ausbremsten und Produkteliminierungen verursachen. Der VDDI fordere daher Entlastung, mehr Vertrauen in Unternehmen und besseren Transfer von Forschung in marktfähige Produkte. Zukunftschancen sieht die Branche in neuen Märkten, strategischen Partnerschaften und einer aktiven politischen Mitgestaltung.
Verbandsarbeit für bessere Rahmenbedingungen
Der VDDI engagiere sich aktiv in wirtschaftspolitischen Fragen, unter anderem mit Forderungen nach Steuerentlastungen und Bürokratieabbau. Gemeinsam mit anderen Medizintechnikverbänden arbeite der VDDI kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Medizinprodukteverordnung (MDR).
Viele Chancen für die deutsche Dentalbranche
Trotz zahlreicher Herausforderungen sieht Mark S. Pace viele Chancen für die deutsche Dentalbranche. Diese sei aufgefordert, ihre Stärken zu nutzen, innovativ zu bleiben und aktiv die Rahmenbedingungen mitzugestalten. Die Botschaft lautet: „Wir sind nicht Opfer der Umstände, sondern Gestalter der Verhältnisse! Unsere weltweit gefragten Produkte und Dienstleistungen sind unverzichtbar für die Mund- und Zahngesundheit. Mit Stolz dürfen wir unsere Leistungsfähigkeit, unsere Innovationsfreude und unseren Beitrag zur globalen Gesundheitsversorgung herzeigen.“
Weitere wissenswerte Fakten und Zahlen können Interessierte im neuen VDDI- Geschäftsbericht 2024/2025 nachlesen, der auf der Verbandswebsite zum Download bereitsteht.