0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
65 Views

Haupttreiber für Innovationen auch bei Zulassungsprozessen entlasten – BVMed zum EU4Health-Programm

Eine Frau mit Kittel und Kopfhaube sitzt mit einem medizinischen Katheter vor einer Prüfstation mit zwei Bildschirmen und führt eine Qualitätskontrolle durch.

Die Medizinprodukte-Branche beschäftigt in Deutschland über 190.000 Menschen – vom Entwicklungsingenieur bis zur Industriekauffrau, vom Vertriebsmitarbeiter bis zum Marketingexperten.

(c) BVMed/Kurt Paulus

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt das von der EU-Kommission vorgelegte EU4Health-Arbeitsprogramm 2025. „Das neue EU-Gesundheitsprogramm bietet viele interessante Ansätze zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Europa. Für uns als Medizintechnik-Branche ist wichtig, dass die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen als Hauptreiber für Innovationen stärker in den Fokus genommen wird. Wir müssen den MedTech-Mittelstand stärken“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

In dem EU4Health-Arbeitsprogramm, das ein Gesamtbudget von 571 Millionen Euro umfasst, werden die strategischen politischen Leitlinien der EU im Gesundheitsbereich festgelegt. Über das Programm EU4Health werden Mittel in Form von Zuschüssen und öffentlichen Aufträgen bereitgestellt. Zu den Schwerpunkten gehören kardiovaskuläre Gesundheit, Digital Health, Krebserkrankungen, Health Technology Assessment oder bessere Krisenvorsorge und Resilienz. Auch ein Programm für „Orphan Medical Devices“ insbesondere für pädiatrische Patientinnen und Patienten, ist enthalten.

„Essenziell für eine wettbewerbsfähigere EU“

Das EU4Health-Programm enthalte zwar eine Fördermaßnahme „zur Bereitstellung regulatorischer oder wissenschaftlicher Beratung für kleine und kleinste Unternehmen, um die Entwicklung und Durchführung der Konformitätsbewertung von Produkten, insbesondere innovativen Produkten, zu unterstützen“. Darüber hinaus müsse aber der MedTech-Mittelstand besser gestärkt werden. „Die Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa ist essenziell für eine wettbewerbsfähigere EU“, so Möll. Der KMU-Anteil liegt in der deutschen Medizintechnik-Branche bei 93 Prozent.

Fördermaßnahmen bei den MDR-Zertifizierungskosten gefordert

Der BVMed fordert unter anderem Fördermaßnahmen für KMU bei MDR-Zertifizierungskosten, beispielsweise über eine Reduktion von Zertifizierungsgebühren für KMU. So biete die US-amerikanische Behörde FDA im Rahmen der „Medical Device User Fee Amendments“ (MDUFA) reduzierte Gebühren für kleine Unternehmen an. Ein „kleines Unternehmen“ ist nach US-Definition ein Unternehmen mit einem Bruttojahresumsatz von weniger als 100 Millionen US-Dollar. Die Gebühren für den Zulassungsprozess von Medizinprodukten werden für solche Unternehmen um 50 bis 75 Prozent reduziert. Zusätzlich können Unternehmen mit einem Bruttojahresumsatz von weniger als 30 Millionen US-Dollar einen kompletten Gebührenerlass für ihre erste PMA-Zulassung erhalten.

Förderprogramme möglichst bürokratiearm umsetzen

Darüber hinaus muss aus BVMed-Sicht sichergestellt sein, dass Förderprogramme möglichst bürokratiearm umgesetzt werden. Sowohl der Nachweis eines Unternehmens, dass es in eine der KMU-Kategorien fällt, als auch der Nachweis der förderfähigen Kosten im Zuge der Zertifizierung müssen schlank und effizient umgesetzt werden, sodass der Anreiz und der Nutzen für KMUs möglichst hoch ist. Sinnvoll sei es, dass sich Unternehmen bei einer zentralen EU-Instanz als KMU registrieren lassen können. Durch eine entsprechende Einstufung als KMU wären damit die Voraussetzungen erfüllt, dass MDR/IVDR-Zertifizierungskosten durch unbürokratische EU-Fördermaßnahmen in Form von Zuschüssen anteilig erstattet werden.

Finanzierung dauerhaft sichern

Kritisch sieht der BVMed die Kürzungen des Budgets des EU4Health-Programms um eine Milliarde Euro im neuen Arbeitsprogramm. Die Kommission will Synergien mit anderen EU-Finanzierungsprogrammen wie Horizon Europe, dem Programm Digitales Europa oder dem Europäischen Sozialfonds Plus nutzen, um die Gesundheitsinvestitionen der EU zu optimieren. Im ersten Aufschlag der EU-Kommission zum mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) für die Jahre 2028 bis 2034 fand sich zuletzt keine Neuauflage von EU4Health.
„Gesundheitsversorgung und die Stärkung der Medizintechnik als Leitwirtschaft müssen auch auf EU-Ebene im Fokus bleiben. Dazu gehört ein besonderer Blick auf die Unterstützung von KMU“, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll.

Reference: Wirtschaft Politik Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Schmuckbild Kalenderblatt August
1. Aug 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025
Links steht Stephan Köhler, Sprecher der Geschäftsführung von Brasseler. Er trägt eine Brille, einen dunkelblauen Anzug und ein hellblaues Hemd. Rechts neben ihm steht Carsten Cieslik, Leiter der Business Unit Komet Dental. Er trägt Brille, einen mittelblauen Anzug und ein weißes Hemd. In der Hand hält er ein silbernes Tablet. Im Hintergrund ist ein kleiner Blick in ein Büro mit Monitor, Schreibtisch und Bürostuhl.
31. Jul 2025

„Die Internationalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie“

Brasseler stärkt internationale Präsenz – Vertriebsgesellschaft in Großbritannien, Komet Academy in Italien
Schmuckbild Kalender Juli 2025
28. Jul 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2025
Schmuckbild: Ein Arzt sitzt in weißem Kittel am Schreibtisch vor einem Computer und tippt auf einer Tastatur.
28. Jul 2025

„Letztlich entscheidet jede Praxis, was sie und wie dokumentiert“

Verband der Dentalsoftware-Unternehmen reagiert auf Kritik an Export von Patientendaten und Dokumentationen aus dem PVS
Mark S. Pace, Geschäftsführer von Dentaurum, lehnt in einen hellen Eingangsbereich des Unternehmens an einem Treppengeländer und spricht.
25. Jul 2025

„Wir sind nicht Opfer der Umstände, sondern Gestalter der Verhältnisse“

Dentaurum CEO Mark S. Pace im Amt des Vorstandsvorsitzenden des VDDI bestätigt – Herausforderungen und Chancen beschrieben
Empfehlungen zur Förderung akademischer Ausgründungen
22. Jul 2025

Empfehlungen zur Förderung akademischer Ausgründungen

Innovative biomedizinische Produkte und Technologien sollen möglichst zügig in die Anwendung gelangen
Daniel Scavilla wird neuer Chief Executive Officer von Dentsply Sirona
22. Jul 2025

Daniel Scavilla wird neuer Chief Executive Officer von Dentsply Sirona

Simon Campion geht zum 31. Juli 2025 nach knapp drei Jahren an der Unternehmensspitze
Duales Gesundheitssystem, keine Einheitsversicherung
21. Jul 2025

Duales Gesundheitssystem, keine Einheitsversicherung

Bundeskanzler Merz kündigt Reformvorschläge für den Herbst an – FVDZ: „Eine gute zahnmedizinische Versorgung spart Kosten“