0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1670 Views

KZV und Kammer Westfalen-Lippe: Fehlende finanzielle Mittel, enorme Bürokratielasten und Sanktionen per Gesetz bringen ambulante patientennahe zahnärztliche Versorgung in Gefahr

Jost Riekesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (links) und Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.

(c) KZVWL/ZÄKWL

Fehlende finanzielle Mittel, enorme Bürokratielasten und obendrein Sanktionen bei bestehenden und geplanten Gesetzesvorhaben: Die Vertreter der Zahnärzteschaft in den Parlamenten der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) und der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) sehen bei der derzeitigen Ausrichtung der Gesundheitspolitik schwarz für die zahnmedizinische Behandlung der Patientinnen und Patienten.

Einheitlich votierten die Delegierten der Vertreter- und Delegiertenversammlungen der hiesigen zahnärztlichen Körperschaften dafür, die drastischen Beschränkungen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes wieder aufzuheben. Dieses Gesetz kürzt die finanziellen Mittel für die präventionsorientierte Therapie der Volkskrankheit Parodontitis und gefährdet damit den Präventionserfolg in Sachen Zahngesundheit der Bevölkerung der letzten Jahrzehnte.

Finanzierung des Gesundheitswesens auf die Praxen abgeladen

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL: „Nach wie vor werden Probleme in der Finanzierung des Gesundheitswesens aus nicht nachvollziehbaren, rein ideologischen Gründen bei uns Zahnärzten abgeladen. Das, was Gesundheitspolitik eigentlich auf dem Schirm haben sollte, nämlich das Wohl der Patienten und die Schaffung einer Grundlage für eine gute und flächendeckende Versorgung, wird von den Verantwortlichen in einer bisher nicht gekannten Verantwortungslosigkeit völlig außen vorgelassen. Eine derartige Gesundheitspolitik geht an unseren Patienten und unseren Praxen vorbei und das lehnen wir ab.“

Mittel für die attraktive Vergütung der Mitarbeitenden

Und nicht nur das. Gekürzte Mittel wirkten sich ebenfalls auf die flächendeckende Versorgung mit zahnmedizinischen Leistungen aus. Niederlassungen würden für Zahnärztinnen und Zahnärzte durch mangelnde stabile Rahmenbedingungen immer unattraktiver. „Zudem braucht eine nachhaltige und flächendeckende Versorgung auch qualifizierte Fachkräfte. Daher sind zusätzliche finanzielle Mittel für eine attraktive Vergütung der Mitarbeitenden dringend erforderlich, die Personalkosten stellen mit Abstand bereits jetzt den größten Faktor bei den Kosten in den Praxen dar“, so Seib.

Bürokratie kostet rund 24 Stunden pro Woche

Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL: „Damit eine Zahnarztpraxis funktioniert, müssen finanzielle Mittel in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Außerdem darf eine stets und ständig zunehmende Bürokratie dem nicht im Wege stehen. Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte wollen und müssen unsere Patienten behandeln und nicht jeden Tag Effizienz und Zeit verlieren. Nur so kann die bewährte und wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden. Die gesamte Bürokratielast kostet uns bereits ca. 24 Stunden pro Woche. Das ist eindeutig zu viel und nimmt auch für nachfolgende Generationen Dimensionen an, die nicht länger vertretbar sind. Und das bei striktem finanziellen Budget.“

 

Reference: Politik Praxis Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Eine Frau mit Kittel und Kopfhaube sitzt mit einem medizinischen Katheter vor einer Prüfstation mit zwei Bildschirmen und führt eine Qualitätskontrolle durch.
1. Aug 2025

Kleine und mittelständische Unternehmen stärker in den Fokus nehmen

Haupttreiber für Innovationen auch bei Zulassungsprozessen entlasten – BVMed zum EU4Health-Programm
Schmuckbild Kalenderblatt August
1. Aug 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025
Schmuckbild: Wegweiser Notaufnahme, darunter ein Stoppschild
29. Jul 2025

Viele gehen direkt in die Notaufnahme

Repräsentative Befragung im Auftrag der AOK – bessere Steuerung im Zuge der geplanten Notfallreform dringend erforderlich
Schmuckbild Kalender Juli 2025
28. Jul 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2025
„Was mich überrascht hat, ist tatsächlich die Entwicklung der Zahnlosigkeit“
24. Jul 2025

„Was mich überrascht hat, ist tatsächlich die Entwicklung der Zahnlosigkeit“

Prof. Dr. A. Rainer Jordan spricht in Folge #28 von Dental Minds über Überraschendes, Zukunftsweisendes und Hintergründe der DMS 6
Duales Gesundheitssystem, keine Einheitsversicherung
21. Jul 2025

Duales Gesundheitssystem, keine Einheitsversicherung

Bundeskanzler Merz kündigt Reformvorschläge für den Herbst an – FVDZ: „Eine gute zahnmedizinische Versorgung spart Kosten“
Gesundheitssysteme der EU für die Zukunft fit machen
21. Jul 2025

Gesundheitssysteme der EU für die Zukunft fit machen

Präventionserfolge nutzen – Europatag der Bundeszahnärztekammer in Brüssel
Die GKV als schwarze Kasse der Regierungen
14. Jul 2025

Die GKV als schwarze Kasse der Regierungen

Warum auch die neue Koalition bei der Steuerfinanzierung versicherungsfremder Leistungen mogeln wird – die Analyse von Dr. Uwe Axel Richter