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Repräsentative Befragung im Auftrag der AOK – bessere Steuerung im Zuge der geplanten Notfallreform dringend erforderlich

Schmuckbild: Wegweiser Notaufnahme, darunter ein Stoppschild

(c) Ralf Liebhold/Shutterstock.com

Wie oft nehmen Menschen die Notaufnahmen der Kliniken in Anspruch und warum? Die Steuerung von tatsächlichen oder vermeintlichen Notfallpatienten auf den richtigen Behandlungspfad muss im Rahmen der geplanten Notfallreform dringend verbessert werden. Das machen Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbands deutlich. Demnach haben mindestens 41 Prozent der Menschen, die in den vergangenen fünf Jahren die Notaufnahme einer Klinik aufgesucht haben, dies ohne vorherige Ersteinschätzung durch eine kompetente Stelle selbst entschieden.

Auf die Frage nach den Gründen, warum sie in den letzten fünf Jahren die Notaufnahme einer Klinik aufgesucht hatten, gaben etwa zwei Fünftel der Befragten (41 Prozent) an, sie hätten sich akut zu schlecht gefühlt, um abwarten zu können. „In vielen dieser Fälle wäre vermutlich eine kompetente Ersteinschätzung, beispielsweise durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter der Telefonnummer 116 117, sinnvoller gewesen als der direkte Gang in die Notaufnahme. Die Zahlen spiegeln die Unsicherheit der Menschen, was bei einem vermuteten Notfall für sie die beste Behandlungsoption ist“, betont Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands.

Die Grafik stellt dar, wie viele Befragte über welchen Weg in die Notaufnahme gekommen ist – die Zahlen sind im vorhergehenden und folgenden Absatz genannt.
Gründe für den Weg in die Notaufnahme. Quelle: AOK Bundesverband

 

Ein Viertel kam über eine Arztpraxis in die Notaufnahme

Über den ärztlichen Bereitschaftsdienst gelangten deutlich weniger Befragte in die Notaufnahme: 11 Prozent der Befragten gaben an, nach der Ersteinschätzung unter der Telefonnummer 116 117 in die Notaufnahme gegangen zu sein. Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) waren laut eigenen Angaben von einer Arztpraxis in die Notaufnahme geschickt worden. 15 Prozent erklärten, plötzlich Angst vor einem lebensbedrohlichen Problem wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt gehabt zu haben. Immerhin 10 Prozent der Befragten gaben an, keinen Facharzttermin bekommen zu haben, bevor sich ihr gesundheitliches Problem akut verschlimmert habe und sie deshalb den Eindruck gehabt hätten, die Notaufnahme aufsuchen zu müssen.

Jüngere gehen eher in die Klinik

Die Forsa-Befragung zeigt darüber hinaus, dass die Bereitschaft, bei Beschwerden in die Notaufnahme einer Klinik zu gehen, bei jüngeren Menschen ausgeprägter ist: Während unter den 18- bis 29-jährigen Befragten knapp die Hälfte (48 Prozent) angaben, in den vergangenen fünf Jahren wegen eines gesundheitlichen Problems in die Notaufnahme einer Klinik gegangen zu sein, waren es unter den über 60-Jährigen nur etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent). Der Durchschnittswert über alle Altersgruppen lag bei 41 Prozent.

Die Grafik zeigt als Balkendiagramm die Zahlen, die im vorhergehenden Absatz genannt werden.
Wer die Notaufnahme aufsucht. Quelle: AOK Bundesverband

 

Integrierte Notfallzentren gute Lösung

„Entscheidend ist, dass Patientinnen und Patienten ihre Anliegen möglichst schnell abklären können, um auf den richtigen Behandlungspfad geleitet zu werden – das bestätigen auch unsere aktuellen Befragungsergebnisse“, so AOK-Vorständin Carola Reimann. „Vor diesem Hintergrund begrüßen wir es ausdrücklich, dass sich die schwarz-rote Koalition vorgenommen hat, die liegengebliebene Reform von Notfallversorgung und Rettungsdienst zeitnah anzugehen. Es wird Zeit, die für die Menschen verwirrende Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung im Notfall-Bereich endlich zu überwinden. Integrierte Notfallzentren, die von Krankenhausträgern und Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam betrieben werden sollen, sind eine gute Lösung für eine bessere Steuerung“, so Reimann.

Bereitschaftsnummer 116 117 in weiten Teilen der Bevölkerung bekannt

Gefragt wurde auch nach der Bekanntheit der Telefonnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Vier Fünftel (78 Prozent) der Befragten gaben an, dass ihnen die zentrale bundesweite Nummer 116 117 der Kassenärztlichen Vereinigungen zur Vermittlung von Arztterminen und für den ärztlichen Bereitschaftsdienst bekannt sei. Etwa zwei Fünftel der Befragten (41 Prozent), die die Nummer kannten, hatten die 116 117 bereits angerufen, um sich bei akuten gesundheitlichen Beschwerden beraten zu lassen. Im Vergleich zu anderen Befragungen aus der Vergangenheit ist ein Anstieg in der Nutzung zu verzeichnen. So hatten in einer Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) aus dem Jahr 2021 noch 29 Prozent der Befragten, die die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes kannten, angegeben, diese Nummer in den vergangenen zwölf Monaten auch genutzt zu haben.

Die Grafik zeigt als Balkendiagramm, wie bekannt die Rufnummer 116 117 ist, mit den Zahlen aus dem vorhergehenden Absatz.
Bekanntheit der zentralen Rufnummer 116 117. Quelle: AOK Bundesverband

 

116 117 kann Schnittstelle für Notfall- und Primärversorgung werden

„Aus Sicht der AOK muss dieses sinnvolle Angebot der Kassenärztlichen Vereinigungen weiter gestärkt und noch bekannter gemacht werden. Denn die 116 117 unterstützt mit ihrem Ersteinschätzungssystem und der Terminvermittlung einen besseren und reibungslosen Zugang der Versicherten zur Versorgung“, betont AOK-Vorständin Carola Reimann. Die Nummer könne eine zentrale Schnittstelle zur besseren Steuerung von Notfällen, aber auch im geplanten System der Primärversorgung werden. „Bei den Kassenärztlichen Vereinigungen angesiedelte Akutleitstellen sollten künftig die Behandlungsdringlichkeit und Beschwerden von Hilfesuchenden anhand eines standardisierten Ersteinschätzungsverfahrens beurteilen und sie in die passende Behandlung vermitteln. Bei einem akuten Behandlungsanlass können sich die Patientinnen und Patienten dann entweder an die Leitstelle unter der Nummer 116 117 oder an eine Praxis für Primärversorgung wenden.“

In beiden Fällen folgten im nächsten Schritt eine Ersteinschätzung und die richtige Steuerung der Patienten. „So können wir eine Überlastung der Notfallversorgung, aber auch eine nicht sachgerechte Inanspruchnahme von fachärztlichen Leistungen verhindern“, betont Reimann.

Rettungsdienst kommt überwiegend schnell genug

Ein weiteres Thema der Befragung war die Nutzung der Notrufnummer 112: Exakt die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie diese Nummer schon einmal anrufen mussten, weil jemand tatsächlich oder vermutlich lebensbedrohlich erkrankt oder schwer verletzt war. Die Fristen bis zur Entgegennahme des Anrufes und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes werden von den Menschen ganz überwiegend positiv bewertet: 89 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Anruf schnell entgegengenommen wurde und dass der Rettungsdienst schnell vor Ort war.

Reference: Patientenkommunikation Studium & Praxisstart Politik

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