Junge Wissenschaftlerinnen aus Würzburg und München konnten sich Mitte Juni über finanzielle Unterstützung für ihre Forschungsprojekte freuen. Denn anlässlich des DGZ-Tags der Wissenschaft/Universitäten am 13. Juni 2019 in Berlin wurden auch Fördergelder vergeben.
Der größte Betrag aus dem Forschungsförderungsfonds der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z) in Kooperation mit dem Dentalunternehmen GC – der DGR²Z-GC-Grant – ging an Dr. Britta Hahn vom Universitätsklinikum Würzburg. Die Zahnärztin erhielt einen Förderbetrag von 16.500 Euro für ihre geplante Studie zur „Überlebensrate und klinischen Qualität laborgefertigter glasfaserverstärkter Composite-Restaurationen von reduzierter Schichtstärke im jugendlichen und erwachsenen Gebiss – nach ein bis zehn Jahren Liegedauer“.
Weitere Fördergelder in Höhe von 6.500 Euro gehen für ein weiteres Studienvorhaben nach München. Dr. Iris Frasheri vom Universitätsklinikum München untersucht in ihrem Forschungsprojekt den Effekt von Amelogenin Protein auf die Regeneration parodontaler Gewebe.
Erstmalig systematische Nachuntersuchung dieser Restaurationen
„Mit der Förderung des Projektes erfüllt sich für mich ein großer Wunsch“, freut sich Dr. med. dent. Britta Hahn, Zahnärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Würzburg. Mit ihrer geplanten klinischen Langzeitbeobachtungsstudie von Zähnen, die in den Jahren 2008 bis 2018 mit Hilfe von laborgefertigten glasfaserverstärkten Kompositrestaurationen von reduzierter Schichtstärke versorgt wurden, wird es erstmalig eine systematische Nachuntersuchung von bis zu 70 Patienten (im Alter von sechs bis 50 Jahren) über einen Beobachtungszeitraum von bis zu zehn Jahren mit dieser Restaurationsform geben.
Hochwertige und minimal-invasive Lösung für Kinder und Jugendliche
Die Langzeitdaten versprechen eine deutliche Evidenzsteigerung für die Überlebensrate minimal- beziehungsweise non-invasiver Restaurationen bei geringer Schichtstärke. „Wir können damit Strukturanomalien bei Kindern und Jugendlichen mit einer ästhetisch hochwertigen und minimal-invasiven Restauration versorgen und dabei gesunde Zahnhartsubstanz schonen“, erklärt Hahn.
Langfristig bessere Optionen
Die therapeutische Alternative bei Jugendlichen ist eine unästhetische Stahlkrone, für die der Zahn zirkulär beschliffen werden muss und bei der späteren definitiven Versorgung nur durch eine Vollkrone ersetzt werden kann. Indirekte Kompositrestaurationen können dagegen zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Keramikinlay oder eine Teilkrone ersetzt werden. Darüber hinaus kann das Kompositematerial einfach und direkt im Mund repariert und in die kieferorthopädische Therapie integriert werden.
Bei Erwachsenen können indirekte Kompositrestaurationen im Rahmen einer diagnostischen Bisserhöhung bei Erosion und Abrasion als minimal- oder non-invasives Langzeitprovisorium zum Einsatz kommen.
„Ich freue mich sehr über die finanzielle Unterstützung und das Interesse an meinem Projekt und beginne nun mit der klinischen Nachuntersuchung der Patienten“, so Hahn. Die Datenauswertung, Statistik und Publikation der Ergebnisse plant sie für das nächste Jahr.