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Unreife Hüfte, X- und O-Beine werden heute früher erkannt und besser behandelt

Es gibt Dinge, die kann man nur als Baby: Sich zum Beispiel niedlich den Zeh in den Mund stecken. Dazu braucht es Neugier und gesunde Hüftgelenke.

(c) sutulastock/shutterstock.com

Unsere Gelenke können lange gesund bleiben, wenn wir von klein auf gut auf sie aufpassen. Der Schlüssel dazu ist ein gesunder Lebensstil. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie gibt fünf Tipps dazu.

„Vielleicht wird die heute junge Generation in Zukunft weniger oder später künstliche Gelenke benötigen. Denn bei vielen dieser Menschen wurde durch die Hüftuntersuchungen im Säuglingsalter bereits eine Fehlstellung erkannt und behandelt. Das hat weniger Gelenkverschleiß, Gelenkentzündungen und spätere Endoprothesen zur Folge. Bei den heutigen Senioren gab es die Routineuntersuchung leider noch nicht“, sagt Prof. Dr. Andreas Seekamp, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Gelenke ermöglichen und brauchen Bewegung

Gesunde Gelenke bedeuten mehr Mobilität und Lebensqualität. Denn Gelenke ermöglichen es, uns zu bewegen, zu greifen und zu gehen. Etwa jede dritte Frau und jeder vierte Mann leidet unter akuten Gelenkschmerzen [1]. Dafür können Verschleiß, Arthritis aber auch Osteoporose verantwortlich sein. Beim Verschleiß, der sogenannten Arthrose, wird die schützende Knorpelschicht im Gelenk immer dünner, bis sie fast verschwindet. Im Endstadium der Erkrankung reiben Knochen aufeinander, was sehr schmerzhaft sein kann. Gelenkknorpel sind nicht durchblutet, sie ernähren sich wie ein Schwamm. Durch Wechsel von Druck und Entlastung saugt sich der Knorpel voll und bildet den notwendigen Puffer zwischen den Knochen.

Deshalb ist für die Ernährung des Knorpels die häufige Bewegung der Gelenke wichtig und auch andere Faktoren können helfen, das Gelenk so lange wie möglich funktionstüchtig zu halten. „Die Kombination aus frühzeitiger Diagnostik, einer an die Gelenkgesundheit angepassten Bewegung, ergonomischen Anpassungen im Alltag, einer gesunden Ernährung, dem Vermeiden von Risikoverhalten sowie Maßnahmen zur Stärkung der Knochen ist entscheidend, um Arthrose und Osteoporose und späteren Endoprothesen vorzubeugen“, sagt Prof. Dr. Georgi Wassilew, Generalsekretär der AE-Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik, einer Sektion der DGOU.

Diese drei Untersuchungen sollten Sie auf keinen Fall verpassen

  • Hüftsonografie für frühe Diagnostik: Die Hüftsonografie, eine Ultraschalluntersuchung der Hüften bei Neugeborenen, dient der Früherkennung von Hüftdysplasie. Diese Fehlstellung kann, wenn sie unbehandelt bleibt, im späteren Leben zu Arthrose führen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine rechtzeitige Behandlung und kann somit langfristige Gelenkschäden verhindern. Jede Mutter und jeder Vater sollten diese kostenlose Untersuchung nutzen.
  • X- und O-Beine abklären lassen: X- und O-Beine können zu Fehlbelastungen und damit zum frühzeitigen Verschleiß der Knorpel am Kniegelenk führen. Eltern sollten sich daher die Zeit nehmen, die Fußstellung ihrer Kinder einmal genau anzuschauen. Bei Auffälligkeiten sollten sie das Kind von einem Facharzt oder einer Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie untersuchen lassen. Im Kindesalter kann mit Schuheinlagen und Physiotherapie noch viel korrigiert werden.
  • Sturzprophylaxe – Messung von Knochendichte und Vitamin-D-Spiegel: Gerade im Alter ziehen Stürze häufig den Einsatz einer Endoprothese nach sich. Deshalb empfiehlt sich für ältere Menschen eine Sturzprophylaxe mit Knochendichtemessung und Messung des Vitamin-D-Werts. Sprechen Sie darüber mit einer Fachärztin oder einem Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Ohne ärztlice Verordnung kostet eine Knochendichtemessung ca. 50 Euro, die Messung des Vitamin-D-Spiegels ca. 20 Euro. Das lohnt sich, denn bei schlechten Ergebnissen kann therapeutisch gut gegengesteuert werden.

 

Fünf Tipps für einen gelenkschonenden Lebensstil

  • Bewegung mit Bedacht: Bewegung ist wichtig für die Gesundheit unserer Gelenke. Während regelmäßige, moderate Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga die Gelenke stärken und beweglich halten, können hochintensive oder wiederholte Stoßbelastungen, wie sie bei manchen Sportarten oder beruflichen Tätigkeiten vorkommen, schädlich sein und Arthrose begünstigen.
  • Ergonomische Anpassungen: Die Anpassung des Arbeitsplatzes und die Nutzung von Hilfsmitteln können dazu beitragen, die Belastung auf die Gelenke zu verringern. So kann die Verwendung eines ergonomischen Stuhls oder eines höhenverstellbaren Schreibtisches die Haltung verbessern und die Gelenke schonen.
  • Gewichtskontrolle durch gesunde Ernährung: Übergewicht ist ein Risikofaktor für Arthrose, da es zu einer erhöhten Belastung der Gelenke führt. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitaminen, unterstützt nicht nur ein gesundes Körpergewicht, sondern fördert auch die allgemeine Gelenkgesundheit.
  • Risikoverhalten meiden: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigen die Knochen- und Gelenkgesundheit und sollten daher vermieden werden. Ein gesunder Lebensstil trägt maßgeblich zur Prävention von Arthrose und Osteoporose bei.
  • Osteoporose vorbeugen: Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium über die Ernährung und Vitamin D durch Sonnenlicht ist erforderlich für starke Knochen und beugt einem Knochenschwund vor. Regelmäßige Bewegung, insbesondere Krafttraining, verbessert die Knochendichte und verringert vor allem im höheren Alter das Risiko von Knochenbrüchen.

Quelle:
[1] RKI, Journal of Health Monitoring: Prävalenz von Gelenkschmerzen in Deutschland. Fact sheet, JoHM 3/2017

Quelle: DGOU Interdisziplinär Menschen Bunte Welt

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