0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2029 Aufrufe

UK Schleswig-Holstein: Formative Mehrebenen-Evaluation zur Konzeptentwicklung einer nationalen Aufklärungskampagne

(c) Andrii Yalanskyi/Shutterstock.com

Der Tumor der Mundhöhle ist immer noch eine unterschätzte Tumorerkrankung. Die Mehrheit der Betroffenen stellt sich nach wie vor erst in einem fortgeschrittenen Stadium vor, was mit einer umfangreichen Therapie, dadurch eingeschränkter Lebensqualität und einer deutlich ungünstigeren Prognose einhergeht.

Voraussetzungen für die erfolgreiche Früherkennung sind Wissen und Aufmerksamkeit für die Früherkennungsmöglichkeiten. Internationale Studien sowie Ergebnisse des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein haben jedoch gezeigt, dass die Menschen über den Tumor der Mundhöhle und dessen Risikofaktoren, Symptome sowie mögliche Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen über unzureichendes Wissen verfügten.

Verbesserungspotential auch in der Zahnärzteschaft

Ebenfalls zeigte sich, dass auch in der Zahnärzteschaft und bei jenen Ärztinnen und Ärzten, an die sich Betroffene meist als erstes wenden, Kenntnisstand, Relevanzeinschätzung und Erfahrungen mit der Früherkennungsuntersuchung Verbesserungspotentiale aufwiesen. Es bedarf folglich dringend kommunikativer Maßnahmen zur Verbesserung von Prävention und Früherkennung.

Umfassende formative Mehrebenen-Evaluation ist elementar

Ein entsprechendes kommunikatives Interventionskonzept muss jedoch kontextsensitiv geplant und durchgeführt werden, was nur eine teilweise Übertragung international erfolgreicher Strategien erlaubt. Die Interventionsplanung muss daher sowohl an die patientenseitigen Voraussetzungen als auch an sozialstrukturelle Rahmenbedingungen sowie Besonderheiten der medizinischen Versorgungskontexte angepasst sein.

Aus Kostengründen oft vernachlässigt, für den Erfolg jedoch elementar, ist eine umfassende formative Mehrebenen-Evaluation. Sie liefert die Evidenzbasierung, das heißt die Datengrundlage für eine zielgruppenorientierte Planung, Entwicklung und Durchführung der Kommunikationsaktivitäten, die auf die Aufmerksamkeits- und Wissenssteigerung sowie Kompetenzförderung in der Zahnärzteschaft und Ärzteschaft, weiterer Multiplikatoren, der Risikogruppen und der breiten (medialen) Öffentlichkeit zielen.

Baseline für die spätere Wirkungsevaluation

Die formative Evaluation beginnt mit einer umfassenden Analyse des situativen Kontextes sowie der Definition und Segmentierung der Zielgruppen. Sie stellt zugleich die Baseline für die spätere Wirkungsevaluation hinsichtlich der erwünschten und unerwünschten Effekte und ihrer Effektivität dar.

Eine solche formative Mehrebenen-Evaluation wurde für eine Kommunikationskampagne zur Verbesserung der Früherkennung von Mundkrebs in Schleswig-Holstein entwickelt und realisiert – gefördert durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V.). Sie reflektiert und adressiert verschiedene ärztliche und zahnärztliche Berufsgruppen, weitere Multiplikatoren, die ältere Bevölkerung als Risikogruppe sowie die mediale Öffentlichkeit. Die vielversprechenden Ergebnisse führen zu der Empfehlung, eine fundierte, strukturierte und umfassende Aufklärungskampagne mit wissenschaftlicher Begleitevaluation über den Tumor der Mundhöhle für Deutschland zu konzipieren.

Steigerung des Kenntnisstandes der involvierten Berufsgruppen

Daher ist das Ziel dieses Projektes die Durchführung einer nationalen Baseline-Erhebung im Sinne einer umfassenden formativen Mehrebenen-Evaluation, die die Steigerung des Kenntnisstandes der involvierten Berufsgruppen und der älteren Bevölkerung, eine Potentialanalyse zur Weiterentwicklung der Kampagnenmedien sowie eine Baseline-Erhebung der medialen Öffentlichkeit als Zielebenen integriert.

Das UK Schleswig-Holstein stellt ein Praxisposter zum Download zur Verfügung, das anhand einer Fotoreihe beispielhaft die Durchführung einer Mundschleimhaut-Untersuchung zeigt.

Quelle: UK Schleswig-Holstein Interdisziplinär Prävention und Prophylaxe Team

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
27. März 2025

Vom Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik bis zur Robotik im OP-Saal

Zahlreiche Neuheiten in der MKG-Chirurgie sind auf der IDS in Köln zu sehen
21. März 2025

Haben Sportler schlechtere Zähne?

Sportlernahrung enthält häufig viel Zucker und Säure – Tipps für Sportlerinnen und Sportler
20. März 2025

Mundgesundheit und mentales Wohlbefinden stärken

Am 20. März ist Weltmundgesundheitstag „A happy mouth is … a happy mind“
19. März 2025

IL-12: Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert

Kombinationstherapie könnte den Verfall des Gehirns möglicherweise ausbremsen
17. März 2025

Roboter-assistierte, interdisziplinäre OP hilft Patienten mit gestautem Lymphwasser

Experten der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) berichten über innovatives Verfahren
10. März 2025

24 Leistungen mit medizinisch zweifelhaftem Nutzen identifiziert

Gemeinsame Studie der TU Berlin, der TKK und dem Zentralinstitut für kassenärztliche Versorgung (Zi)
6. März 2025

Auch über 18-Jährige profitieren von der HPV-Impfung

Welt-HPV-Tag: Schutz vor Gebärmutterhals- oder Analkrebs, Kopf-Hals-Tumoren und Genitalwarzen
5. März 2025

Hohe Krankheitslast verursacht Anstieg bei Antibiotika-Verordnungen 2023

Trend zu höherem Verbrauch 2023 auch in anderen EU-Ländern erkennbar