0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
387 Aufrufe

ProDente: Gender Dentistry ist noch in ihren Anfängen, wird aber zunehmend an Bedeutung gewinnen

(c) ProDente

Frauen haben die bessere Mundhygiene und nehmen zahnärztliche Vorsorgetermine regelmäßiger wahr als Männer, sind aber häufiger von Karies betroffen. Männer gehen hingegen meist erst bei akuten Beschwerden zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt und haben häufiger eine schwere Parodontitis. Die sogenannte Gendermedizin beziehungsweise Gender Dentistry ist noch in ihren Anfängen, wird aber zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Auf die jeweils spezifischen Bedürfnisse eingehen

„Die Mundgesundheit von Frauen und Männern weist in vielen Aspekten Unterschiede auf. Diese sind sowohl auf biologische als auch auf verhaltensbedingte Faktoren zurückzuführen“, erklärt Prof. Dr. Margrit-Ann Geibel, Leiterin der Abteilung Genderspecific Dentistry der Danube Private University in Österreich sowie Oberärztin und Leiterin Dento-maxillofaciale Radiologie der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Ulm. „Ein besseres Verständnis der Unterschiede kann dazu beitragen, gezielte Ansätze bei der Prävention und der Behandlung von Erkrankungen zu entwickeln, die auf die jeweils spezifischen Bedürfnisse eingehen.“

Frauen und Männer haben nicht nur unterschiedliche Risikoprofile bei der Entstehung von Krankheiten, sie sprechen auch unterschiedlich auf Medikamente und Therapien an und verhalten sich im Krankheitsfall anders.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Frauen gehen frühzeitiger und regelmäßiger zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt. Insgesamt nehmen sie gesundheitliche Probleme sowie Prävention ernster als Männer. Dennoch haben sie häufiger Karies. Hormonelle Unterschiede können hierfür verantwortlich sein. So haben Mädchen einen früheren Zahndurchbruch als Jungen. Schädliche Mikroorganismen haben so länger Zeit, die bleibenden Zähne anzugreifen.

Zudem produzieren Frauen weniger Speichel als Männer und die Zusammensetzung des Speichels bei Frauen hat eine geringere kariesschützende Wirkung als bei Männern. Bei Frauen in höherem Alter ist die Menge des Speichels sogar oftmals noch stärker reduziert, was die schützende Wirkung des Speichels weiter vermindert.

Eine komplette Zahnlosigkeit liegt gemäß sechster Deutscher Mundgesundheitsstudie in der Gruppe der jüngeren Senioren (65- bis 74-Jährige) bei 5 Prozent der Untersuchten vor (6,4 Prozent bei den Männern, 3,8 Prozent bei den Frauen).

Osteoporose, Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen frühzeitig erkennen

Dennoch zeigt sich bei Frauen ein schnellerer Abbau der Knochensubstanz, denn sie sind häufiger von Osteoporose betroffen als Männer. Die Osteoporose wirkt sich auf das gesamte Skelett aus, also auch auf den Zahnhalteapparat. Der Abbau des Ober- beziehungsweise des Unterkieferknochens gilt als Risikofaktor für Zahnverlust. Dass Frauen regelmäßig zur Vorsorge in die Zahnarztpraxis kommen, ermöglicht es Zahnärztinnen und Zahnärzten, Hinweise auf Grunderkrankungen wie Osteoporose, Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Männer gehen erst bei Schmerzen zum Zahnarzt

Männer gehen nicht nur seltener und meist erst bei Schmerzen zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt, sondern haben auch eine schlechtere Mundhygiene als Frauen. Mehr Zahnbelag und Plaque sind die Folgen. Während Frauen eher unter leichten und mittelschweren Formen einer Parodontitis leiden, haben Männer häufiger eine schwere Form der Parodontitis. Die Parodontitis bleibt von den Betroffenen oft über lange Jahre unentdeckt. Im Rahmen der Vorsorge kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt eine Parodontitis jedoch bereits in frühen Formen erkennen und behandeln.

Eine stark mit dem Lebensstil verknüpfte Erkrankung ist der Mundhöhlenkrebs. Männer sind hiervon doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Der Konsum von Alkohol, Tabak, E-Zigaretten und Tabakerhitzern erhöht das Risiko für Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen. Auch gelten Jungen als risikobereiter wie Mädchen. Das kann der Grund dafür sein, dass sie häufiger Zahnunfälle haben.

Quelle: ProDente Interdisziplinär Parodontologie Restaurative Zahnheilkunde Patientenkommunikation Team Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Auf einem hellgrünen Untergrund liegen oberhalb zwei gelbe Handeln, ein Schale mit geschnittenen Tomaten, Gurken und Salatblättern, ein Apfel und eine dunkelgrüne Trinkflasche mit zwei Scheiben Zitrone. In der unteren Hälfte liegen zwei weiße Sportschuhe, ein Zentimetermaß, ein Müsliriegel und eine Sporthose.
8. Aug. 2025

Nur ein Drittel ernährt sich gesund – Sitzzeiten sind gestiegen

DKV-Report 2025: Nur 2 Prozent der deutschen Bevölkerung leben rundum gesund
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl hält lächelnd seine gerahmte Urkunde in die Kamera. Er steht draußen, hinter ihm ist eine Gebäudewand und hohes Gras zu sehen, rechts neben ihm ein unscharfer Strauch oder Baum.
6. Aug. 2025

IADR ehrt Prof. Dr. Dr. Stefan Listl

Internationaler Forschungspreis der Zahnmedizin geht ans Heidelberg Institute of Global Health
Säugling, dem ein Speichelfaden aus dem Mund läuft
4. Aug. 2025

Spucke: Saft mit Superkraft

Tag der Zahngesundheit (TdZ) widmet sich der Bedeutung von Speichel
Die Grafik zeigt von links die digitale Rekonstruktion eines echten Zahns, den Zahn im Querschnitt und Wurzelkanäle mit Pulpa.
4. Aug. 2025

Ein 3D-gedruckter Zahn, der alles kann

UK Würzburg setzt neue Maßstäbe in der zahnärztlichen Lehre – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und zukunftsorientiert
Klinisches Bild zeigt die Anwendung eines Pulverstrahlgeräts zur Reinigung von Unterkieferzähnen mit einem blauen Zahnfleischschutz auf der rechten Bildhälfte.
4. Aug. 2025

Zähne retten und erhalten

Quintessenz Zahnmedizin 7-8/2025 bietet Beiträge aus Zahnerhaltung, KFO – und ein „bewegtes Repetitorium“
Von links stehen Laudator Prof. Dr. Christian Hirsch, Dr. Anna Maria Schmidt, PD Dr. Nelly Schulz-Weidner für die Preisträgerin und Prof. Dr. Katrin Bekes im ehemaligen Plenarsaal des Bundestag in Bonn, wo die DGKiZ getagt hat..
31. Juli 2025

Neue Möglichkeiten mit Intraoralscannern in der Kinderzahnheilkunde

Dr. Eva May Schraml von der MKG-Chirurgie Gießen erhält Elmex-DGKiZ-Präventionspreis 2025
Prof. Dr. Bernd Haller steht an einem Rednerpult mit Mikrofon auf einer Bühne und spricht.
31. Juli 2025

Patientenzentrierte Zahnmedizin in digitalen Zeiten

60. Bodenseetagung der BZK Tübingen Mitte September in Lindau
Werbung für ein Tattoo-Studio an einem Verkaufsstand mit Wellblechdach in einer belebten Straße. Es ist Abend und an dem Verkaufsstand sind Schmuck und Textilien zu sehen, es leuchten mehrere Glühbirnen an dem Verkaufsstand, da die Umgebung dunkel ist.
31. Juli 2025

„Wir müssen endlich offen und sachlich über Virushepatitis sprechen“

Deutsche Leberstiftung: „Lass uns Klartext reden“ – weltweit etwa 3.500 Todesfällen pro Tag