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MKG-Chirurgen sind Experten für operative Behandlungen im Gesicht – auch bei Hautkrebs

(c) goodluz/shutterstock.com

70 Prozent des hellen Hautkrebses entsteht wegen der Sonnenexposition im Gesicht – darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) in ihrer Aufklärungskampagne aufmerksam. Von Hautkrebs sind jährlich mehr als 300.000 Menschen in Deutschland neu betroffen – vergleichbar mit der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Karlsruhe. „Wer schuppende Hautstellen, Geschwüre oder Knotenbildungen im Gesicht entdeckt, sollte direkt oder auf Überweisung durch Hautärzte einen Gesichtschirurgen für die operative Behandlung aufsuchen“, so DGMKG-Experte Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Mrosk. In Aufklärungsvideos informiert er im Zuge der DGMKG-Kampagne umfassend über die Symptome und die Behandlung von Gesichtshautkrebs.

Auch Überweiserpraxen informieren

„Mit unserer Kampagne wollen wir auf die besondere Qualität der fachärztlichen Behandlung durch MKG-Chirurginnen und -Chirurgen aufmerksam machen“, betont Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, DGMKG-Pressesprecher. „Es ist noch nicht ausreichend bekannt, dass die spezialisierten Experten für die operative Behandlung der Gesichtshaut die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen sind, die diese Qualifikation als einzige Facharztgruppe auch im Facharztnamen tragen. Mit der Kampagne sollen sowohl die breite Bevölkerung als auch dermatologische und allgemeinmedizinische Überweiserpraxen erreicht werden.“ Passend zum Frühling steht die Behandlung von Hautkrebs verstärkt im Fokus der Kampagne der DGMKG. Heller Hautkrebs tritt zehn Mal häufiger als schwarzer Hautkrebs auf – davon entstehen über 70 Prozent des hellen Hautkrebses im Gesicht, weil hier im Alltag das meiste Sonnenlicht auftrifft. „Die intensive ultraviolette Strahlung (UV) kann DNA-Schäden in den Hautzellen verursachen und ein unkontrolliertes Zellwachstum auslösen“, so Mrosk. „Egal ob UV-Strahlen aus natürlichem Sonnenlicht oder aus künstlichen Quellen wie Solarien auf die Gesichtshaut treffen.“

Versorgungsproblem bei Behandlung von Hautkrebs

Insbesondere häufige Sonnenbrände im Kindheits- und Jugendalter erhöhen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Darüber hinaus sind Personen mit familiärer Vorbelastung, einem hellen Hauttyp, vermehrten Leberflecken und Pigmentmalen oder einem Beruf, der viel Zeit an der Sonne voraussetzt, stärker gefährdet, an Hautkrebs zu erkranken. Ein Problem besteht in der Versorgungssituation des Hautkrebses bei Hautärzten: Laut Nationaler Versorgungskonferenz Hautkrebs (NVKH) e.V. haben diese in Deutschland nicht ausreichend Kapazitäten, während die MKG-Chirurgie in der Regel ausreichend OP-Kapazitäten hat.
Eine ausreichende Sonnenexposition ist wichtig für Wohlbefinden und Vitamin-D-Bildung. Dabei ist eine übermäßige Sonneneinwirkung zu vermeiden. „Die besten vorbeugenden Maßnahmen gegen UV-Schäden sind das Tragen undurchlässiger Kleidung und intensive Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Physikalischer Schutz ist besser als Sonnenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut. Die Sonnenschutzmittel sollten nur bei Bedarf zusätzlich ergänzend eingesetzt werden, wenn eine längere UV-Exposition unvermeidbar ist,“ rät der DGMKG-Experte.

Hautkrebs im Gesicht identifizieren (lassen)

Doch wie erkennen Laien Hautkrebs im Gesicht? „Schuppende Hautstellen, Knotenbildungen oder Geschwüre können als Folge von Sonnenbränden in jüngeren Jahren im höheren Lebensalter auftreten“, erklärt Mrosk in einem der Expertenvideos. Regelmäßige Selbstuntersuchungen von Hautveränderungen und Leberflecken, spätestens wenn sich diese in Größe, Form und Farbe ändern, können zum frühzeitigen Entdecken von Hautkrebs beitragen.

Es gilt beim schwarzen Hautkrebs: Je frühzeitiger Tumore bemerkt werden, umso besser sind die Heilungschancen. Ein Hautscreening der gesamten Körperhaut beim Hautarzt oder Hausarzt wird ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre kostenfrei grundsätzlich von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten, allerdings besteht vielerorts derzeit ein dermatologischer Versorgungsengpass.

MKG-Chirurginnen und -Chirurgen behandeln umfassend

Wer die geschilderten Symptome im Gesicht entdeckt, sollte sich, gerne in Absprache mit Haus- oder bei Fachärztinnen und Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) vorstellen. „Viele Menschen denken bei der Abklärung von Hauterkrankungen im Gesicht – etwa zur Untersuchung von Gesichtstumoren – zuerst an Dermatologen. Das ist auch gut und richtig. Wenn aber operiert werden muss, dann kommt es auf Chirurginnen, Chirurgen und deren operative Expertise an – im Falle des Gesichts auf die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurginnen und -chirurgen. Viele denken in dieser Situation nicht an MKG-Fachleute – auch viele wissen nicht, bei welchen Krankheitsbildern Gesichtsspezialistinnen und -spezialisten zur Rate gezogen werden sollten“, so Terheyden.

Fachärztinnen und Fachärzte für MKG –Chirurgie besitzen eine fundierte Ausbildung in plastischen Operationen und häufig auch entsprechende Zusatzbezeichnungen, weil im Gesicht neben der chirurgischen Präzision die ästhetische Wiederherstellung besonders wichtig ist. Durch fortschrittliche Methoden der plastischen Chirurgie und schonende Operationstechniken stellen die MKG-Expert*innen in der Regel die krebsbefallenen Gesichtsteile nach dem operativen Eingriff wieder her. „Meistens gelingt es, Wangen, Augenlider oder Nasen plastisch zu rekonstruieren, sodass man den Patient*innen den Tumoreingriff nach der OP kaum ansieht und die soziale Teilhabe und Berufsfähigkeit erhalten bleibt “, führt Mrosk aus. In fortgeschrittenen Fällen bekommen Patient*innen in MKG-Kliniken, Fachkliniken und Hautkrebszentren die weiterführende onkologische Therapie aus einer Hand, insbesondere die Behandlung von Lymphknotenmetastasen durch Neck Dissection, um eine Streuung von Tumoren zu unterbinden.

Die Kampagne der DGMKG findet sich auf Instagram, Facebook  und X.

Quelle: DGMKG Chirurgie Interdisziplinär Nachrichten

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