0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
14857 Aufrufe

Mehr Compliance durch patientenspezifisch vorgefertigte transmukosal fixierte Apparaturen

Für die transversale Erweiterung des Oberkiefers können dental, skelettal oder kombiniert dental-skelettal verankerte Apparaturen zum Einsatz kommen. Der Vorteil von rein knochenverankerten Apparaturen ist die Kraftübertragung direkt am Knochen, was zu einer Reduktion der bei zahngetragenen Apparaturen auftretenden Nebenwirkungen wie Zahnkippungen, Wurzelresorptionen und Dehiszenzen der bukkalen Knochenlamelle führt. Konfektionierte knochenverankerte Distraktoren sind meist submukös am Knochen fixiert. Dabei ist jedoch das Vorgehen invasiv sowie erfahrungsgemäß auch der Patientenkomfort reduziert und die Durchführung der Aktivierung erschwert.

Material und Methode

Ein neu entwickelter patientenspezifischer Distraktor wurde durch Kombination einer Standard-Hyraxschraube aus Titan und winkelstabilen Osteosyntheseplatten entwickelt. Nach individueller Positionierung und Fixierung der Standard-Titan-Lockingplatten und der Titan-Hyraxschraube am Patientenmodell werden diese Komponenten laserverschweißt. Die intraoperative Fixierung der Apparatur erfolgt transmukosal mit 4 bis 6 mm langen Standard-Locking-Minischrauben.

Ergebnisse

Unsere klinischen Erfahrungen bei fünf Patienten zeigten durchweg einen erfolgreichen Therapieverlauf. Die Aktivierung durch die Patienten selbst konnte verlässlich und in gewohnter Weise, d.h. wie bei herausnehmbaren Apparaturen oder dental verankerten Gaumennahterweiterungsapparaturen erfolgen. Auch die Entfernung der patientenspezifischen Distraktoren war im Vergleich zu submukös fixierten Apparaturen deutlich einfacher, da lediglich die Verankerungsschrauben herausgedreht werden müssen.

Diskussion: Durch das Aktivieren  der Apparatur kann es zu Hyperplasien der Gaumenschleimhaut teilweise mit Überwucherung der Titanplatten kommen. Diese sind jedoch nicht mit Schmerzen verbunden und bilden sich innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach Entfernung der Apparatur vollständig zurück.

Bei der Positionierung der aneinander gereihten Schraubenlöcher ist darauf zu achten, dass die Schrauben interradikulär zu liegen kommen. Dadurch ist es möglich, ohne Gefahr von Verletzungen der Zahnwurzeln 3 bis 4 Standard-Locking-Minischrauben pro Seite anzubringen.

Schlussfolgerung: Die beschriebene neuartige Methode kombiniert die Vorteile der Hyrax-Apparatur bezüglich Patientenkomfort und Behandlerbedienung mit den therapeutischen Vorteilen eines skelettal verankerten Distraktors. Die patientenspezifische Anfertigung und die Verwendung von Verriegelungsschrauben und –platten erlaubt ein minimalinvasive transmukosale Fixierung. Die unkomplizierte Handhabung und Entfernung dieser Apparatur spricht für einen Einsatz im Routinenbetrieb.

E. Schramm, F. Mascha, S. Pietzka, A. Schramm, B.G. Lapatki und F. Wilde

Quelle: International Poster Journal, Ausgabe 3/16 Chirurgie Zahnmedizin

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Drei Personen in OP-Kleidung befinden sich in einem Operationssaal. Eine Person schaut durch das Okular des Operationsmikroskops und operiert. Der zweite Operateur trägt das MyVeo-Headset und operiert. Eine weitere Person verfolgt die Operation mithilfe eines weiteren MyVeo-Headsets. Im Vordergrund liegt Operationsbesteck, am rechten Bildrand befindet sich ein Monitor im Anschnitt.
21. Aug. 2025

Kürzere OP-Zeiten, Ergonomie und Ausbildung verbessert

Universitätsmedizin Halle setzt Chirurgie-Headset MyVeo als erste Klinik in Deutschland in der Mund-, Kiefer- und Plastischen Gesichtschirurgie ein
Auf einer zahnärztlichen Ablage liegen zwei Untersuchungsinstrumente und eine Spritze, im HIntergrund ein hellgrüner Patientenstuhl vor einem Schrank mit türkisen Schubladen.
19. Aug. 2025

Bei Lokalanästhesie: „Mit Patientinnen und Patienten reden, ihnen zuhören, sie im Blick haben“

Ein Blick auf mehr als 30 Jahre Erfahrung in der zahnärztlichen Lokalanästhesie mit Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Frank Halling
Ein mit orangenen Präpariernadeln gehaltenes präpariertes Stück menschlicher Schleimhaut in einer Versuchsapparatur mit einem Scangerät am oberen Bildrand.
18. Aug. 2025

Neue Endo-Technik erkennt Speiseröhrenkrebs noch früher

Kombination zweier Verfahren detektiert mikroskopische Veränderungen auch unter der Schleimhautoberfläche
Foto zeigt Menschen in einem Hörsaal sitzend, die dem Referenten vorne rechts zuhören, über der grünen Tafel ist eine Leinwand mit einem Röntgenbild eines Ober- und Unterkiefers zu sehen. Links und rechts von der Tafel stehen Aufsteller der Firma Dentaurum.
13. Aug. 2025

Praxisnaher Austausch an Universitäten

Fachtage Implantologie 2025 by Dentaurum in Lübeck und Erlangen:
Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration
5. Aug. 2025

Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration

Das viskoelastische Gel REGENFAST® vereint das biologische Potenzial der Inhaltsstoffe Polynukleotide und Hyaluronsäure
Die Grafik zeigt von links die digitale Rekonstruktion eines echten Zahns, den Zahn im Querschnitt und Wurzelkanäle mit Pulpa.
4. Aug. 2025

Ein 3D-gedruckter Zahn, der alles kann

UK Würzburg setzt neue Maßstäbe in der zahnärztlichen Lehre – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und zukunftsorientiert
Von links stehen Laudator Prof. Dr. Christian Hirsch, Dr. Anna Maria Schmidt, PD Dr. Nelly Schulz-Weidner für die Preisträgerin und Prof. Dr. Katrin Bekes im ehemaligen Plenarsaal des Bundestag in Bonn, wo die DGKiZ getagt hat..
31. Juli 2025

Neue Möglichkeiten mit Intraoralscannern in der Kinderzahnheilkunde

Dr. Eva May Schraml von der MKG-Chirurgie Gießen erhält Elmex-DGKiZ-Präventionspreis 2025
Prof. Dr. Bernd Haller steht an einem Rednerpult mit Mikrofon auf einer Bühne und spricht.
31. Juli 2025

Patientenzentrierte Zahnmedizin in digitalen Zeiten

60. Bodenseetagung der BZK Tübingen Mitte September in Lindau