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Ergebnisse einer aktuellen Pilotstudie auf dem Jahreskongress der DGMKG in Dresden vorgestellt

(c) Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Regensburg

Beim Mundhöhlenkarzinom, dem bösartigen Tumor der Mundhöhle und Zunge, handelt es sich in 80 bis 90 Prozent um sogenannte Plattenepithelkarzinome. Gerade beim oralen Plattenepithelkarzinom (OSCC) sind eine frühe Diagnose und Behandlung die wichtigsten Faktoren für eine gute Prognose.

Da es derzeit kein etabliertes Prüfverfahren außer der klinischen Inspektion gibt, besteht ein dringender Bedarf an neuen diagnostischen Ansätzen. Ob ein Atemtest dafür geeignet ist, wurde in einer aktuellen Pilotstudie an der Charité analysiert. Die Ergebnisse lassen aufhorchen – und wurden auf dem 68. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vom 6. bis 9. Juni in Dresden vorgestellt.

Atemtest – schmerzfrei und schnell wiederholbar

Notwendige Screening-Programme sind Schlüsselfaktoren für die Prognose. Sie dienen zur Früherkennung bei Menschen mit hohem Risiko – wie Raucher und schwer Alkoholabhängige – und in der Phase nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung im Falle eines Rückfalls (Rezidivs). Ein Atemtest als schmerzlose und wiederholbare Methode ist daher von großem Interesse als Screening-Test sowohl speziell für Menschen der Risikogruppe als auch für das Rezidiv-Screening nach einer erfolgreichen Behandlung.

Vielversprechende Studienergebnisse

Das Forscherteam um Dr. Dr. Stefan Hartwig, PD Dr. Dr. Raguse und PD Dr. Saskia Preißner von der Charité Berlin stellte auf dem Jahreskongress der DGZMK die Ergebnisse einer Pilotstudie vor, bei der die Patienten jeweils vor und nach ihrer kurativen chirurgischen Therapie eine Atemprobe abgaben, die mittels Gas-Chromatographie (gekoppelt mit Massenspektrometrie) analysiert wurde (online unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28585450). Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnten vor der chirurgischen Therapie spezifische flüchtige Kohlenstoffverbindungen – sogenannte „volatile organic compounds“, kurz VOCs – eindeutig identifiziert werden, die nach der vollständigen erfolgreichen Tumorentfernung verschwanden.

Daraus schlussfolgerten die Wissenschaftler, dass das Atem-Screening mittels VOC-Erkennung gutes Potenzial als patientennahe Labordiagnostik für die Früherkennung eines unbekannten Plattenepithelkarzinoms und für das Rezidiv-Monitoring zu haben scheint. Weitere Infos zur modernen MKG-Chirurgie unter www.dgmkg.de. 

Das Titelbild zeigt ein umschriebenes exophytisch wachsendes Plattenepithelkarzinom im Bereich des linken distalen Unterkiefers. Bild: Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Regensburg
Chirurgie

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