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Ärzteschaft fordert gemeinsame EU-Strategie für Arbeitskräfte im Gesundheitswesen – Arbeitsbedingungen nicht vergessen

(c) redgreystock/Shutterstock.com

Das Problem fehlender Arbeitskräfte im Gesundheitswesen betrifft viele europäische Staaten – gleich, ob sie Kräfte abwerben oder ihre Kräfte abgeworben werden. Eine Lösung dafür lässt sich nur mit einer europäischen Strategie finden. Davon sind Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) überzeugt und fordern die EU auf, hier tätig zu werden.

BÄK und KBV hatten am 18. Februar 2025 Vertreterinnen und Vertreter des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und der Ärzteschaft in Brüssel unter dem Motto „Health workforce shortages in Europe – Mapping the way forward“ eingeladen, um über Lösungen des Arbeitskräftemangels im Gesundheitswesen zu diskutieren. Die Veranstaltung fand im Rahmen der „Morning Rounds“-Reihe der beiden Organisationen statt. Hintergrund ist, dass die Gesundheitsversorgung in den meisten EU-Staaten unter einem akuten Arbeitskräftemangel leidet, der sich durch die demografische Entwicklung weiter zu verstärken droht. BÄK und KBV forderten die Europäische Union (EU) auf, eine europäische Strategie für Arbeitskräfte im Gesundheitswesen zu entwickeln.

Gemeinsames, umfassendes und strukturiertes Vorgehen

Die EU und die Mitgliedstaaten müssten das Problem im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeiten gemeinsam, strukturiert und umfassend angehen, betonten BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Stephan Hofmeister, auf der gemeinsamen Veranstaltung. Die bisherigen Ankündigungen der neuen EU-Kommission ließen einen umfassenden Ansatz vermissen. Ein solcher müsse die Elemente berufliche Mobilität, Ausbildungskapazitäten der Mitgliedstaaten, sichere und attraktive Arbeitsbedingungen sowie Unterstützung der Berufsangehörigen bei der digitalen Transformation des Gesundheitswesens enthalten, hoben beide Organisationen hervor.

Berufliche Mobilität vereinfachen, ausreichend ausbilden

„Die EU sollte helfen, berufliche Mobilität im Gesundheitsbereich zu vereinfachen. Ohne die Migration von Angehörigen der Gesundheitsberufe nach Deutschland ist die gesundheitliche Versorgung in Deutschland nicht aufrecht zu erhalten“, stellte Reinhardt bei der Eröffnung der Veranstaltung klar. Er erinnerte aber auch daran, dass Migration zu Personalengpässen in den Herkunftsländern führen kann. „Die Mitgliedstaaten sollten sich nicht zu sehr auf die Anwerbung von Arbeitskräften aus anderen Staaten verlassen, sondern ihrer Verantwortung gerecht werden, eine ausreichende Anzahl von Berufsangehörigen auszubilden, um ihren eigenen Bedarf zu decken.“

Digitalisierung und europäische Patientenakte

Weitgehend Konsens bestand auf der Veranstaltung, dass die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung helfen kann, die knappe Ressource Arbeitskraft im Gesundheitswesen effizienter zu nutzen. Hofmeister betonte: „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen birgt viele Chancen, die Arbeit in der Versorgung effizienter zu machen. Hierfür brauchen wir aber Werkzeuge, die verlässlich funktionieren und auf den tatsächlichen praktischen Bedarf zugeschnitten sind. Europäische Empfehlungen und Vorgaben, etwa im Rahmen einer europäischen digitalen Patientenakte, sollten daher unbedingt den Sachverstand der Gesundheitsberufe vor Ort einbeziehen.“

Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen im Blick haben

BÄK und KBV bekräftigten außerdem die besondere Verantwortung der EU im Rahmen ihrer Gesetzgebungskompetenz für Arbeitsschutz und Arbeitsbedingungen. Hier könne sie einen wichtigen Beitrag für attraktivere Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich leisten und so das Interesse von Berufsanfängerinnen und -anfängern an Heil- und Pflegeberufen steigern.

Quelle: BÄK/KBV Politik Nachrichten

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