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Präsidentschaft in den gesundheitspolitisch turbulenten 80er-Jahren – Kämpfer für innere Geschlossenheit des VDZI

Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) trauert um Lothar Kappe, einen der Großen in der Berufspolitik des Verbandes. Der Bielefelder Zahntechnikermeister ist im Alter von 98 Jahren verstorben. Seit 1974 war er im Vorstand des VDZI. Von 1980 bis 1988 war Lothar Kappe Präsident des VDZI. Nach seinem Ausscheiden 1988 wurde Kappe von den Delegierten einstimmig zum Ehrenpräsidenten des VDZI gewählt.

Die Zeit der Präsidentschaft von Lothar Kappe hielt zahlreiche große Themen und Weichenstellungen für die Zahntechniker bereit, so der VDZI in einer Pressemitteilung. Sein zentrales Anliegen war die Einheit des Verbandes, die Zurückgewinnung der inneren Geschlossenheit der Zahntechniker-Innungen. Sie war für den Berufspolitiker Lothar Kappe die entscheidende Voraussetzung zu einer starken berufspolitischen Vertretung der zahntechnischen Meisterlabore. Dies galt insbesondere für die damaligen turbulenten gesundheitspolitischen Entwicklungen.

Schließlich waren politisch große Aufgaben zu bewältigen, denn es waren die Zeiten der Einbindung der Zahntechniker in die GKV, die Zeiten der Vereinbarungen von Leistungsverzeichnissen, von Festpreisen auf der Landesebene und die Zeiten der ständigen Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen durch immer neue Kostendämpfungsgesetze. In der Präsidentschaft von Lothar Kappe wurde 1983 das Bundeseinheitliche Leistungsverzeichnis für zahntechnische Leistungen (BEL-I) als Leistungsverzeichnis der abrechnungsfähigen zahntechnischen Leistungspositionen eingeführt, das zwischenzeitlich mehrfach modifiziert wurde. Ab 1989 konnten die Zahntechniker durch eine gesetzliche Änderung dann „ihr“ Leistungsverzeichnis als direkter Vertragspartner mit dem heutigen GKV-Spitzenverband selbst vereinbaren.

Stets für den Dialog mit Zahnärzten

Der Präsident Lothar Kappe hat diese großen Herausforderungen gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern und den Innungen mit klaren Zielen und mit großer Leidenschaft gemeistert und mit seinem ebenso hartnäckigen, wie präzisen Arbeitsethos auch in der Berufspolitik für die Interessen der Zahntechniker gekämpft. Dabei war Präsident Kappe bestrebt, immer wieder den Dialog mit der Zahnärzteschaft zu intensivieren. Seine beispielhafte persönliche Haltung hat ihm nicht nur bei Freunden und Berufskollegen hohen Respekt eingebracht.

28 Jahre Ehrenamt für die Zahntechnik

Nach seiner Wahl in den Vorstand der Zahntechniker-Innung Bielefeld im Jahr 1960 war Lothar Kappe insgesamt 28 Jahre lang in verschiedenen Ämtern ehrenamtlich tätig gewesen. Zu diesen Ämtern gehörten sowohl Kappes Funktionen als stellvertretender Obermeister und Obermeister der Innung sowie als Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes Nordrhein-Westfalen.

In Anerkennung seines vielfältigen Wirkens und seiner hervorragenden Verdienste um das Zahntechniker-Handwerk und das Handwerk insgesamt wurden Lothar Kappe zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt Kappe 1978 die Goldene Ehrennadel des VDZI und 1986 das Handwerkszeichen in Gold des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. 1990 folgte die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Handwerkskammer Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld überreichte ihm in Anbetracht seiner überragenden Verdienste für das Handwerk im Jahre 1992 die „Goldene Verdienstmedaille“.

Das Zahntechniker-Handwerk verliert mit Lothar Kappe einen der ganz Großen, der die Berufspolitik des Verbandes maßgeblich geprägt hat. Lothar Kappe hat die Funktionen und Ämter stets mit Kollegialität und großem Verständnis sowie Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen ausgeübt. Das Zahntechniker-Handwerk wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren, so der VDZI.

Titelbild: VDZI

Quelle: VDZI Menschen Nachrichten

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