Häufiges Husten, ständig aus der Puste und dazu kommt Auswurf: Viele Raucherinnen und Raucher haben sich an die Begleiterscheinungen ihres Zigarettenkonsums gewöhnt. Dabei deuten diese Anzeichen häufig auf den Beginn einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) hin. Fachleute sprechen auch von den sogenannten „AHA-Symptomen“ (Atemnot, Husten und Auswurf). In einem späteren Stadium der COPD können erhebliche Leistungsminderungen und lebensbedrohliche Krankheitsschübe auftreten. Laut statistischem Bundesamt starben 29.400 Menschen in Deutschland im Jahr 2020 an den Folgen einer COPD.
Zum Welt-COPD-Tag am 20. November 2024 weisen der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf das Rauchen als Hauptrisikofaktor für COPD hin. Tabakkonsum ist für etwa 80 bis 90 Prozent der COPD-Fälle verantwortlich. Der wichtigste Schutz vor COPD beziehungsweise dem Fortschreiten der Krankheit ist deshalb der Rauchstopp.
Das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert: „Rauchen ist eines der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Und trotzdem raucht noch immer jeder vierte Erwachsene in Deutschland. Dabei kann das Rauchen unzählige Krankheiten auslösen, auch COPD und Krebs, und kostet Unsummen. Ich kann deshalb nur immer wieder motivieren: Versuchen Sie es ein weiteres Mal, probieren Sie den Rauchstopp! Am besten gelingt das mit professioneller Hilfe, denn die richtige Unterstützung erhöht die Chancen auf Erfolg um ein Fünffaches. Mein politischer Appell lautet: Schluss mit Werbung und Sponsoring für Nikotinprodukte, ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, konsequenterer Nichtraucherschutz und noch mehr Hilfe beim Rauchausstieg.“
E-Zigaretten sind keine Alternative
Elektronische Zigaretten eignen sich nicht zur Tabakentwöhnung. Zu diesem Ergebnis kommt das im April 2024 veröffentliche Empfehlungspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), dem sich 14 weitere medizinische Fachgesellschaften und Organisationen angeschlossen haben. „Wer entzündungsfördernde, toxische Substanzen sowie Aromen durch die E-Zigarette inhaliert, riskiert einen fortlaufenden Schaden an den Bronchien und am Lungengewebe“, sagt Prof. Dr. Wolfram Windisch, stellvertretender Präsident der DGP. Wer den Rauchstopp allein nicht schafft, sollte wissenschaftlich geprüfte Behandlungen in Anspruch nehmen. Dazu gehören Beratung und Begleitung durch medizinisches Personal und eine Therapie mit Nikotinersatzpräparaten oder suchthemmenden Medikamenten. „Vor allem ausstiegswillige Raucherinnen und Raucher mit dauerhaft verengten Atemwegen durch die chronische Lungenerkrankung COPD, mit Asthma oder anderen Lungenerkrankungen sollten nicht auf E-Zigaretten umsteigen.“ Die Mediziner fordern von der Gesundheitspolitik mehr Geld für funktionierende Programme zur Tabakentwöhnung.
Rauchstopp ist am besten
Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA: „Etwa ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland raucht – dabei möchten die meisten lieber heute als morgen aufhören. Hier setzen unsere Rauchstopp-Angebote an, zum Beispiel das Online-Ausstiegsprogramm mit bewährten Tipps, wie ein rauchfreier Alltag gelingt und welche Alternativen es zur ‚Pausenzigarette‘ gibt. Außerdem können sich Ausstiegswillige online von den rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen begleiten und beraten lassen. Das sind erfolgreiche Ex-Rauchende, die ehrenamtlich andere Menschen unterstützen, die diesen Schritt noch vor sich haben.“
Übersicht der BZgA-Unterstützungsangebote für den Rauchstopp:
- Online-Ausstiegsprogramm: Infos und Tipps rund um die Themen Rauchen und Nichtrauchen mit Forum, Chat, unterstützender täglicher E-Mail und persönlichen rauchfrei-Lotsinnen und -Lotsen
- Telefonische Beratung zur Rauchentwöhnung: Kostenlose Rufnummer 0 800 8 31 31 31 – erreichbar montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
- Kostenfrei bestellbare Informationsbroschüren: „Ja, ich werde rauchfrei“ oder „Rauchfrei in der Schwangerschaft und nach der Geburt“.
- rauchfrei-Instagram-Kanal: BZgA-Infos und alltagsnahe, praktische Tipps, damit aus guten Vorsätzen ein dauerhafter Rauchstopp wird
Die BZgA beteiligt sich mit ihren Rauchstopp-Angeboten an der Bundesinitiative „Rauchfrei leben“.
Bestellung der kostenlosen BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
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