Mit einem Symposium in den Ruhestand: Ein sichtlich gerührter und überraschter Prof. Heiner Weber wurde von Mitdirektoren, Schülern und engen Wegbegleitern am Freitag, 14. Dezember 2018, nach fast 37 Jahren Tätigkeit an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Tübingen mit Standing Ovations verabschiedet.
Tübingen treu geblieben
„37 Jahre bleibt ein Hochschullehrer selten im Amt. In den meisten Fällen beruht das darauf, dass er nicht schon wie Prof. Dr. Heiner Weber im Alter von 32 Jahren auf ein Ordinariat berufen worden ist. Nicht dass Prof. Weber nicht Chancen gehabt hätte, zweimal den Ort zu wechseln, aber er hat in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums und Medizinscher Fakultät Tübingen (UKT/MFT) so viel Exzellenz, Entwicklungsmöglichkeiten und Potenzial gesehen, dass er diesem sein gesamtes Berufsleben treu geblieben ist. Daneben hatte der Großstädter Weber dann auch irgendwann einmal erkannt, welch weltoffene und freie Stadt das kleine Tübingen ist“, heißt es in der Einladung zum Abschiedssymposium.
Weber habe als kontaktfreudiger Mensch in der Uni Tübingen selbst, aber auch national und international sehr viele enge fachliche und persönliche Kontakte knüpfen können. Eine schnelle Auffassungsgabe und ausgeprägtes politisches Gespür seien nicht nur ihm in seinen Aufgaben, sondern für das gesamte Klinikum eine Hilfe gewesen. Er habe sich „immer maximal für seine Mitarbeiter und auch anderer Abteilungen eingesetzt“ und sei ein verlässlicher Ansprechpartner für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Berufgruppen am Klinikum gewesen, wie auch von den Laudatoren betont wurde.
Sechs der sieben ersten Habilitanden als Redner
Auf der Liste der Redner des Abschiedssymposiums waren neben Vertretern der Universität und aktiven und ehemaligen Mitdirektoren wie Prof. Dr. Gernot Göz und Prof. Dr. Claus Löst auch sechs seiner sieben ersten Habilitanden: Prof. Dr. Jürgen Setz, Prof. Dr. Lothar Pröbster, Prof. Dr. Geis-Gerstorfer, Prof. Dr. Gérman Gómez-Román, PD Dr. Martin Groten und PD Dr. Stefan Lachmann. Allein diese kurze Liste zeigt, welche Wirkung Weber auch als Lehrer, Mentor und Förderer der zahnmedizinischen Wissenschaft hatte und noch immer hat.
In Fachgesellschaften aktiv
Seine Expertise und sein kommunikatives Talent brachte er national und international auch als Vorstandsmitglied wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Chairman diverser Kongresse immer wieder gewinnbringend ein. So war er von 2001 bis 2004 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, zudem engagiert er sich seit vielen Jahren in der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie (ADT), deren Präsident er mehrere prägende Jahre war und deren Vorstand er aktuell noch als Beisitzer angehört.
Ihn als Referenten zu erleben, der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit reichen Erfahrungen aus langjähriger Praxis und großer Ehrlichkeit hinsichtlich Erfolg und Misserfolg überaus unterhaltsam und gewinnbringend zu vermitteln weiß, ist immer ein Vergnügen. Für den Unruhestand als Emeritus ist ihm vor allem Gesundheit zu wünschen, damit er seinen vielfältigen Interessen und Engagements in Deutschland und aller Welt möglichst unbeschwert nachgehen kann. (MM)