Nach 31 Jahren Dienst am Bundeswehrzentralkrankenhaus ging Oberstarzt Dr. Thomas Eger Ende September 2024 in den wohlverdienten Ruhestand. Warum ist dies erwähnenswert? 1989 hatte Prof. Dieter E. Lange, Direktor der Poliklinik für Parodontologie an der Universität Münster und ein Urgestein in der deutschen Parodontologie, die nicht ganz uneigennützige Idee, Sanitätsoffiziere der Bundeswehr in seiner Poliklinik zu Fachzahnärzten für Parodontologie auszubilden. Damit sollte parodontologische Fachkompetenz im Sanitätsdienst etabliert werden, wo diese, wie sich herausstellen sollte, bitter nötig war.
Nach seinem Zahnmedizin-Studium und seiner Promotion in Heidelberg nahm Thomas Eger 1990 die Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie auf. Er trat 1993 seinen Dienst am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz an und arbeitete seitdem intensiv daran, parodontologische Fachkompetenz im Sanitätsdienst zu verankern. So war der Plan. Dabei hat Eger viele Projekte etabliert, die den Standort Koblenz für Parodontologie interessant machen: Er hat in Koblenz eine von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie akkreditierte Ausbildungsstätte für DG PARO-Spezialisten für Parodontologie® aufgebaut und für das bundeswehrinterne Curriculum Parodontologie die Anerkennung durch die Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) erlangt. In seinen Wirkungsjahren hat er fünf DG PARO-Spezialisten für Parodontologie aus- und unzählige Sanitätsoffiziere parodontologisch fortgebildet.
Lebendige Kooperation mit wissenschaftlichen Gesellschaften
In Kooperation mit wissenschaftlichen Gesellschaften wurden in Koblenz Fachtagungen organisiert und ein bemerkenswerter wissenschaftlicher Output generiert. Ende September 2024 endete mit Dr. Egers Dienstzeit damit am Bundewehrzentralkrankenhaus eine Ära. Am 27. September hatte Thomas Eger im „Lazarett“ anlässlich seines Abschieds Abschlusskolloquien des Curriculums Parodontologie mit 11 Sanitätsoffizieren organisiert. Am 28. September wurde sein langjähriges Engagement für die Bezirkszahnärztekammer Koblenz in deren Räumen mit einer Fortbildungsveranstaltung gebührend gewürdigt. Dabei ging es um den langfristigen Erhalt parodontal erkrankter Zähne, ein Herzensanliegen von Thomas Eger, der große Fußstapfen im Bundeswehrzentralkrankenhaus hinterlässt.
Prof. Dr. Peter Eickholz
Direktor der Poliklinik für Parodontologie, Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum), der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main