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Dentists for Africa baut ein Internat in Westkenia – Eröffnung im Januar 2025

Der Schlafsaal für die Jungen im Aufbau.

(c) DfA/P. Dierck

Die gemeinnützige Hilfsorganisation Dentists for Africa e.V. (DfA) errichtet ein Internat für 148 Schülerinnern und Schüler in Koliech, Westkenia. Damit erhalten besonders hilfsbedürftige Kinder der strukturschwachen Region Homa Bay County endlich einen Zugang zu Bildung. Finanziert wird das Projekt von der Aumund Foundation mit rund 500.000 Euro. Die Grundsteinlegung ist erfolgt und der Rohbau hat begonnen. Zum neuen Schuljahr im Januar 2025 soll das Internat in Betrieb genommen werden.

Situation für Kinder rund um Koliech

Koliech ist ein kleiner Ort am Victoriasee inmitten einer ländlichen und stark unterversorgten Region. Die Aidsrate liegt bei etwa 20 Prozent. Hier leben besonders viele Waisen und Halbwaisen, die unter der Obhut von Verwandten groß werden. Die Wege zu Bildungseinrichtungen sind oft sehr lang, falls die Schulgebühren überhaupt aufgebracht werden können.
Die von DfA und Partnern zwischen 2018 und 2021 errichtete St. Michael Preparatory and Orphanage School wird nun für besonders bedürftige Kinder um ein Internat erweitert. Hier werden sie komplett versorgt und können ungestört lernen. Für diese Kinder, die aus benachteiligten Verhältnissen kommen, ist es die einzige Chance, einen Zugang zu Bildung zu erhalten. Die Schulgebühren und Betriebskosten für den aktuell laufenden „provisorischen“ sowie den „vollwertigen“ Internatsbetrieb ab 2025 sowie die Baukosten übernimmt die in Rheinsberg ansässige und international agierende Aumund Foundation.

Projektpartner und Betreiber in Kenia sind die Franciscan Sisters of St. Joseph (FSJ), ein kenianischer Franziskanerorden. Die Sisters sind in ländlichen Gemeinden mit dem Ziel tätig, benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. DfA arbeitet bereits seit seiner Gründung 1999 mit den Ordensschwestern zusammen.

Die Grundsteinlegung für das Internat fand im Februar dieses Jahres statt. Derzeit werden zwei Schlaftrakte mit sanitären Anlagen für insgesamt 148 Mädchen und Jungen, ein Personalgebäude, ein Speisesaal mit angeschlossener Küche sowie eine Bibliothek errichtet. Der Internatsbetrieb ist bereits im Januar für 80 Kinder in Interimsgebäuden angelaufen. Das Internat erleichtert das Leben der Kinder in vielerlei Hinsicht:

  • Wegfall langer Schulwege
  • Wegfall von Kinderarbeit zur Ernährungssicherung in der Familie
  • Wegfall von Schulgebühren und Kosten für Schulausrüstung, dafür kontinuierlicher Schulbesuch
  • Regelmäßige Ernährung: drei Mahlzeiten am Tag (für die meisten Kenianer Luxus)
  • Medizinische Versorgung: Anbindung an ein örtliches Gesundheitszentrum
  • Verringerung der Teenagerschwangerschaften

„Kinder haben ein Recht auf Bildung. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich aufs Lernen zu konzentrieren, damit sie später einen Beruf erlernen und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können“, sagt Dr. Hans-Joachim Schinkel, Gründer von DfA und Träger des Bundesverdienstkreuzes für sein Engagement bei DfA.

Auswirkungen und Nachhaltigkeit des Projekts

Neben den positiven Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder ist der Bau des Internats ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Region Homa Bay County. Für den Bau werden bevorzugt Materialien aus der Region verwendet. Das Personal für Schule und Internat wird aufgestockt und kann dank der Unterstützung der Aumund Foundation kontinuierlich entlohnt werden. Zur Schulverpflegung wird ein Nachbargrundstück von der Gemeinde gemietet, auf dem unter anderem Gemüse angebaut wird. Nicht zuletzt können die Kinder weiterführende Schulen besuchen und Berufe erlernen, mit deren Ausübung sie wiederum der Region wirtschaftlich helfen. Zudem haben sie eine Vorbildfunktion für andere, um Bildung in Kenia einen höheren Stellenwert einzuräumen.

„Das Projekt bringt den Grundgedanken unserer Arbeit auf den Punkt: Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Unsere Unterstützung wird gezielt so eingesetzt, dass sie nachhaltig etwas verändert“, erläutert Schinkel.

Projektrealisierung durch Aumund Foundation

Die Aumund Foundation unterstützt DfA seit 2020 entsprechend der Überzeugung ihres Gründers Franz-W. Aumund: „Bildung und Erziehung junger Menschen sind die wertvollste Investition in die Zukunft“. Bisher finanzierte die Stiftung die Ausbildung mehrerer kenianischer Waisenkinder und Zahnmedizinstudenten aus dem DfA-Patenschaftsprogramm. Im vergangenen Herbst besuchte eine Abordnung der Aumund Foundation die DfA-Projekte in Westkenia und besichtigte damals auch die von DfA gebaute Schule in Koliech. Daraufhin entschied sie sich für die Unterstützung des Internatsbaus und des Schul- und Internatsbesuchs von zunächst 80 und ab 2025 von 148 Schülerinnen und Schülern.

„Bei unserer Projektreise in Kenia hat uns beeindruckt, mit wieviel Engagement und Ernsthaftigkeit sich Dentists for Africa und die Franciscan Sisters of St. Joseph dafür einsetzen, Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen“, erklärt Katja Jüngst, Geschäftsführender Vorstand der Aumund Foundation. „Unser Stifter wollte benachteiligten Kindern weltweit durch die Förderung von Bildungsprojekten Türen zu einem selbstbestimmten Leben öffnen. Wie könnten wir sein Ziel besser erreichen als durch Projekte wie dieses?“ Und Schinkel betont: „Wir sind sehr dankbar, dass die Stiftung uns in diesem großen Projekt unterstützt. Ohne diese Hilfe könnten wir den Bau und die Versorgung der Kinder nicht realisieren.“

Quelle: Dentists for Africa Menschen Bunte Welt Nachrichten

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