0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1981 Aufrufe

Einige Corona-relevante Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, Rauchen oder Herzerkrankungen hätten durch wirksame Prävention verhindert werden können

Viele Missstände in unterschiedlichen Bereichen des alltäglichen Lebens werden durch die Corona-Pandemie aufgedeckt –  so auch im Gesundheitswesen (das in der aktuellen Situation eigentlich sehr gut funktioniert hat). Doch nun kritisiert angesichts der vielen Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schwerwiegenden Covid-19-Verlauf in Deutschland das Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) in einer Pressemeldung die mangelhafte Prävention dieser Risikofaktoren in Deutschland. Das Land hat Empfehlungen der WHO zur Senkung von Diabetes, Herzerkrankungen, Rauchen und Adipositas bisher nur unzureichend umgesetzt.

Auch Maßnahmen gegen nichtübertragbare Krankheiten retten Leben

„Diabetes, Herzerkrankungen und Tabakabhängigkeit sind alles Vorerkrankungen, die sich durch politische Maßnahmen verringern lassen“, sagt Prof. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Doch die Bundesregierung hat hier jahrelang die Empfehlungen der WHO ignoriert. Auch deshalb sind nun mehr Menschen in Deutschland gefährdet, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben.“ DANK erkennt die großen Anstrengungen der Politik an, die Pandemie jetzt unter Kontrolle zu bringen. „Aber frühere effektivere Maßnahmen, beispielsweise für eine gesunde Ernährung und zur Eindämmung der Adipositas und des Rauchens, hätten die Chancen vieler Betroffener erheblich verbessert“, sagt Prof. Dr. med. Martina de Zwaan, Vorstand der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG).

Steuern oder Werbeverbote

Neben dem Alter sind Vorerkrankungen der Hauptrisikofaktor, an Covid-19 zu versterben. Die Studienlage nennt hier vor allem Adipositas, Herzerkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Diabetes, beziehungsweise die dadurch bedingten Folgeerkrankungen [1]. Zudem mehren sich die Hinweise, dass Raucher stärker gefährdet sind [2]. Die WHO hatte ihren Mitgliedsländern konkrete Empfehlungen gegeben, wie sich diese Risikofaktoren durch politische Maßnahmen senken lassen. So wären etwa 60 bis 80 Prozent der Diabetesfälle vermeidbar. Doch Deutschland hat bisher viele solcher verhältnispräventiven Maßnahmen wie eine Steuer auf gezuckerte Produkte oder Werberegulierungen für Dickmacher verweigert.

„Deutschland hinkt in vielen Bereichen der Prävention hinterher“, sagt Kellerer. „Das rächt sich jetzt. Wir brauchen daher dringend auch eine Diskussion darüber, wie wir die Risiken für diese Vorerkrankungen dauerhaft senken können.“ Denn diese Krankheiten bergen auch ohne Virus-Pandemie ein stark erhöhtes Risiko, vorzeitig zu versterben. Jeder fünfte Todesfall in Deutschland ist mit einem Diabetes assoziiert [3]. Adipositas verkürzt je nach Schweregrad das Leben um bis zu 10 Jahre [4]. In Folge des Rauchens sterben jährlich rund 121.000 Menschen [5]. „Viele dieser vorzeitigen Todesfälle ließen sich durch effektive Tabakkontrollmaßnahmen verhindern wie das längst überfällige Verbot der Tabakaußenwerbung oder wiederholte, spürbare Tabaksteuererhöhungen“, sagt Dr. Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Vor diesem Hintergrund sorgt sich DANK auch um die möglichen negativen Folgen der Corona-Beschränkungen auf die Gesundheit. „Arbeitslosigkeit und Armut beispielsweise sind starke Risikofaktoren für viele Erkrankungen und auch für vorzeitiges Versterben“, sagt de Zwaan „Wir müssen auch diese langfristigen Folgen für die Gesundheit beachten.“ Der Kampf gegen Covid-19 ist wichtig – doch dürfen andere, ebenfalls schwerwiegende und weit verbreitete Erkrankungen nicht vergessen werden. „Auch Maßnahmen zur Eindämmung von Übergewicht, Diabetes, Bewegungsmangel und Rauchen retten viele Leben“, sagt Kellerer, „und sie sind weit weniger einschneidend.“

Risikofaktoren sind „alte Bekannte“ der Zahnmedizin

Die genannten Risikofaktoren sind Zahnmedizinern nicht unbekannt, gelten Diabetes, Rauchen, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Risikofaktoren für Parodontitis. Die DG Paro weist in ihrer aktuellen Frühjahrskampagne auf die Wechselwirkung von Parodontitis und Diabetes hin (mehr zu dieser Kampagne auf Quintessence News).

Titelbild: Africa Studio/shutterstock.com
Quelle: DANK Menschen Nachrichten Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
7. Mai 2025

Herausforderungen mit Engagement und Weitsicht angehen

Nina Warken ist neue Bundesgesundheitsministerin – Reaktionen aus Zahnärzteschaft, Zahntechnik und Gesundheitsbranche
7. Mai 2025

„Wir können zeigen, wie großartig Düsseldorf ist“

„ladies dental talk“ zum 22. Mal in Düsseldorf: Am 21. Mai 2025 mit der Talkgästin Claudia Monréal, Moderatorin bei Antenne Düsseldorf
7. Mai 2025

Immer mehr Hochbetagte im Krankenhaus

Krankenhausreport 2025 zeigt: Kliniken sind auf steigende Anzahl pflegeintensiver Patienten nicht vorbereitet
7. Mai 2025

Dentalstudio Sankt Augustin erhält Green Dental Award 2025

Auszeichnung für umfassendes, ressourcenschonendes Nachhaltigkeitskonzept beim Laborneubau
6. Mai 2025

Zum Gum-Health-Day aufs Wiener Riesenrad

Wien bereitet sich mit kostenlosen Check-ups auf die EuroPerio 11 vor
2. Mai 2025

Proteinpudding macht noch keine Diät

Kieler Studie zeigt: Auch „High Protein“-Produkte verleiten zum Überessen
1. Mai 2025

„Wir verstehen uns als Netzwerkpartner der Labore“

Nils Hagenkötter, Vorstandsvorsitzender der Dentagen, über die Kraft der Genossenschaft für zahntechnische Labore
30. Apr. 2025

Die versteckten Kosten der Ernährung

Zu viel Fleisch, Zucker und Fett verursachen Umwelt- und Gesundheitskosten in Milliardenhöhe – designierter Agrarminister Alois Rainer hat andere Pläne