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Mitglieder und Unterstützende haben viel erreicht – und noch viel vor

Rund 80 Unterstützerinnen und Unterstützer von Dentists for Africa aus ganz Deutschland waren zum Jubiläumstreffen angereist, um sich in Anwesenheit von Ministerin Heike Werner (Dritte von links) Dr. Christian Junge, Präsident der Landeszahnärztekammer Thüringen (Mitte) und Ehrengast Schwester Seraphine aus Kenia (Zweite von rechts) über aktuelle Projekte und Perspektiven für die Zukunft der Organisation auszutauschen.

(c) Dentists for Africa

Die humanitäre Organisation Dentists for Africa e.V. (DfA) feierte Mitte Oktober 2024 ihr 25-jähriges Bestehen. Was als kleiner nachhaltiger Verein unter Zahnarztkollegen begann, ist zu einer Organisation geworden, die unzählige Lebenswege positiv beeinflusst hat. Durch Spenden und der Unterstützung vor Ort konnten bisher über 1 Millionen Patienten geholfen und über 1.247 Kinder ein Leben mit Zukunftsaussichten gegeben werden. Der gemeinnützige Verein legt hohen Wert auf Transparenz und niedrige Verwaltungskosten.

„Mein Dank gilt den zahlreichen Unterstützern und Ehrenamtlichen, die unseren nachhaltigen Hilfsansatz teilen und den Geist von Dentists for Africa weitergetragen haben. Oft ist es der schwerere Weg, als lediglich finanziell zu unterstützen. Aber die Früchte der Arbeit sind dafür umso größer“, erklärte Dr. Hans-Joachim Schinkel, Initiator und erster Vorsitzender.

25 Jahre nachhaltige Entwicklungshilfe

Zur 25. Jahreshauptversammlung tauschten rund 80 Ehrenamtliche, Einsatzleistende, Unterstützer, der Vorstand, Projektleiter und Interessierte aus ganz Deutschland Erfahrungen aus. Als Ehrengast war Sister Seraphine aus Kenia angereist. Die franziskanische Ordensschwester leitet seit 17 Jahren das kenianische Patenschaftsbüro von DfA. „Ich bin dankbar für die Unterstützung, die Dentists for Africa vor allem den Waisenkindern in Kenia gibt – damit zaubern wir ihnen ein Lächeln ins Gesicht und schenken ihnen eine Zukunft”, sagte Sister Seraphine. Alle Beteiligten teilen einen Gedanken: „Unser kleines individuelles Tun macht den Unterschied.“ Zur Festveranstaltung sprach unter anderem auch Thüringens Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner: „Wir als globaler Norden sollten Verantwortung für den globalen Süden übernehmen, aus dem wir in der Vergangenheit viel entnommen haben. DfA leistet einen wertvollen Beitrag zur globalen Gerechtigkeit, stärkt die Frauenrechte und trägt zur Stabilisierung der sozialen und wirtschaftlichen Situation in Kenia bei. Durch Engagement, Solidarität und Tatkraft schreiben sie eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.“

Grundlage für selbstbestimmtes Leben schaffen

Trotz einiger Rückblicke ging es bei der Feier vor allem darum, wie DfA die Zukunft der Menschen in Westkenia positiv beeinflussen kann. „Unser Ziel ist es weiterhin, Schritt für Schritt Verantwortung nach Kenia zu übertragen. Das tun wir durch stetige Verbesserung unserer Kommunikation und indem wir fortan maßgeblich auf die Förderung von Projektideen setzen, die aus Kenia kommen“, äußerte sich Dr. Hans-Joachim Schinkel über die Zukunftsaussichten.

1999 gründete der Zahnarzt Dr. Hans-Joachim Schinkel Dentists for Africa. Die humanitäre Hilfsorganisation zählt aktuell 661 Mitglieder, Paten und Förderer. 14 Zahnstationen hat DfA errichtet. Zahnärzte und Medizinstudenten aus Deutschland leisten hier permanent Hilfseinsätze, um die Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen. Das Ziel: eine möglichst flächendeckende zahnärztliche Versorgung für die größtenteils arme Landbevölkerung im Westen Kenias, wo es kaum Zahnärzte gibt. 2018 erhielt Dr. Schinkel für seinen unermüdlichen Einsatz den Bundesverdienstorden verliehen.

Lokale Partner und Mitarbeiter verwalten das Patenschaftsprojekt und halten direkten Kontakt zu den Kindern. Die deutschen Paten übernehmen anfallende Kosten für die schulische und berufliche Ausbildung. Die Schwestern des Franziskanerordens St. Joseph garantieren als Projektpartner vor Ort, dass die finanzielle Unterstützung klar nachvollziehbar eingesetzt wird. Bereits elf ehemalige Patenkinder arbeiten in DfA-Projekten mit.

Der Witwenkooperative St. Monica Village gehören rund 650 Frauen an, die von der Aids-Pandemie betroffen sind. Sie organisieren sich selbst in Hilfsgruppen, um sich und ihre Kinder eigenständig versorgen zu können. Mit großem Erfolg betreiben die Witwen einen Cateringservice sowie einen Kindergarten und stellen eigene Handarbeiten her. Die Witwen führen ein selbstbestimmtes Leben und Sichern durch ihr Einkommen den Lebensunterhalt von rund 2.600 Familienangehörigen.

Erfolgsgeschichte 2024: Der größte zahnärztliche Einsatz bisher

In den vergangenen 25 Jahren erfolgten mehr als 1.000 zahnärztliche Außeneinsätze, bei denen mehr als 1 Millionen Patienten geholfen werden konnte. Für den Großteil war es der erste Zahnarztbesuch ihres Lebens. Das bisher größte zahnärztliche Camp, das DfA jemals organisiert hat, fand im Mai in der Nähe von Asumbi/Westkenia statt: 315 Patienten wurden an einem Tag behandelt. Möglich wurde das durch eine Spende von Henry Schein Dental Deutschland.

 Projekt 2025: Ein Internat für Koliech

Dentists for Africa baut ein Internat in Koliech in Westkenia. Es soll im Januar 2025 eröffnet werden.
Dentists for Africa baut ein Internat in Koliech in Westkenia. Es soll im Januar 2025 eröffnet werden.
Bild: Dentists for Africa

Gerade errichtet DfA ein Internat für 148 Schüler in Koliech, Westkenia. Damit erhalten besonders hilfsbedürftige Kinder der strukturschwachen Region Homa Bay County einen Zugang zu Bildung. Finanziert wird das Projekt von der Aumund Foundation. Zum neuen Schuljahr im Januar 2025 soll das Internat offiziell eröffnet werden.

„Das Projekt bringt den Grundgedanken unserer Arbeit auf den Punkt: Wir wollen durch Bildung ein selbstbestimmtes Leben fördern. Unsere Unterstützung wird gezielt so eingesetzt, dass sie nachhaltig etwas verändert. Die Kinder sind versorgt und können sich auf ihre Bildung konzentrieren. Das ist das Fundament für ihre selbstbestimmte Zukunft“, erläutert Dr. Hans-Joachim Schinkel.

 

Quelle: Dentists for Africa Menschen Zahnmedizin Bunte Welt Interdisziplinär

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