0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
4217 Views

Dr. Samir Abou-Ayash im Interview zu neuen Angeboten der DGI für den Nachwuchs

Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) hat gemeinsam mit der Nachwuchsorganisation NexteGeneration ihr Fortbildungsangebot für junge Kolleg*innen erweitert (mehr dazu auf Quintessenz News). Dr. Samir Abou-Ayash (Bern) ist Mitglied im Leitungskomitee der NextGeneration und erklärt in einem Interview, warum es sich lohnt, diese Fortbildungen wahrzunehmen.

Warum sollten sich Studierende und angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte mit der Implantologie beschäftigen und in welchem Umfang ist das sinnvoll?


Dr. Samir Abou-Ayash ist Mitglied im Leitungskomitee der Nexte Generation. Bild: privat

Dr. Samir Abou-Ayash: Im Gegensatz zu früher sind Patienten mit Implantaten immer häufiger anzutreffen – schließlich sind Implantate schon viele Jahre auf dem Markt und gehören zu den wissenschaftlich anerkannten Therapieverfahren.

Aus meiner Sicht ist es in der prägraduellen Ausbildung nicht so wichtig, dass man Implantate inserieren oder komplexe Patientenfälle prothetisch versorgen kann. Das Hauptaugenmerk sollte eher bei den sogenannten „Basics“ liegen wie zum Beispiel dem Erkennen eines kompromittierten Implantats oder einfachen implantatprothetischen Rehabilitationen. Außerdem sollte man in der Lage sein, Patienten hinsichtlich der Sinnhaftigkeit einer möglichen Implantattherapie beraten zu können. Alles weitere, wie das Inserieren von Implantaten oder auch die effektive langfristige Betreuung können nicht im Rahmen des Studiums vermittelt werden, sondern sind Teil der individuellen prä- und postgraduellen Fort- und Weiterbildung. Auch das Setzen eines Schwerpunktes wie zum Beispiel Implantatprothetik, sehe ich eher in der postgraduierten Ausbildung.

Wie können Angebote wie die Implant Wave und die NextGeneration als Team junge Kolleginnen und Kollegen auf ihrem Weg in die Implantologie unterstützen?

Abou-Ayash: Da die Referentinnen und Referenten der Implant Wave die verschiedenen Felder der Implantologie abdecken und im Rahmen der Veranstaltung ihre individuellen Wege in die Implantologie beschreiben, kann man als Teilnehmer sehr schön herausfühlen, mit welchem Weg man sich vielleicht am ehesten „identifizieren“ kann. Die Entscheidungsfindung, welchen Weg man nach dem Studium einschlagen will, ist für die meisten nämlich sehr schwierig. Die NG spiegelt in ihrer Zusammensetzung sowohl fachlich als auch in ihrer Zusammensetzung aus Praktikern, Universitätsangestellten und Studierenden diese Heterogenität im Querschnittsfach Implantologie sehr schön wider und kann dementsprechend junge Kolleginnen und Kollegen beratend zur Seite stehen.

Wieviel sollte man über Implantologie wissen oder wie viel Fortbildung ist nötig auf diesem Gebiet, selbst wenn man nicht implantieren will?

Abou-Ayash: Implantologie besteht nicht nur aus dem chirurgischen Eingriff der Implantatinsertion. Die korrekte prothetische Versorgung sowie die anschließende langfristige Betreuung der Patientinnen und Patienten sind ebenfalls entscheidende Faktoren für den Langzeiterfolg der Implantattherapie. Daher ist auch der nichtchirurgische Teil der Fort- und Weiterbildung sehr wichtig. Pauschal lässt sich jedoch nicht sagen, wieviel Wissen notwendig ist, da jeder in seinem Alltag einen anderen Kontakt mit der Implantologie hat. Speziell für die Implantologie gilt: Je mehr man weiß, desto einfacher lassen sich Fehler vermeiden.

Wann ist der beste Zeitpunkt, sich intensiver mit Implantologie zu beschäftigen?

Abou-Ayash: Das intensive Beschäftigen mit der Implantologie ist aus meiner Sicht Teil der postgraduellen Ausbildung. Während des Studiums ist es für mich viel wichtiger, die zahnmedizinischen Grundlagen fundiert zu erlernen, und nicht möglichst viele Themen zu streifen. Die Begeisterung für die Implantologie, und damit der Drang zur individuellen Fortbildung kann aber schon vor dem Examen geweckt werden.

Ist es sinnvoll, sich bei der Praxisgründung auf Implantologie zu spezialisieren?

Abou-Ayash: Die Implantologie kann ein sehr wichtiger Schwerpunkt einer Praxis sein – aber es sollte sich definitiv nicht um den Einzigen handeln. Der primäre Fokus sollte auf dem Zahnerhalt liegen. Sind Zähne trotz aller Bemühungen nicht mehr zu erhalten, hat man dann mit einer fundierten implantologischen Ausbildung noch ein Ass im Ärmel – das ist eine moderne und erfolgversprechende Ausrichtung für die Zukunft.

Titelbild: Knipping/DGI
Reference: DGI Implantologie Zahnmedizin Fortbildung aktuell Studium & Praxisstart

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
15. Nov 2024

Provisorische Versorgungen in der Einheilphase von Implantaten bei zweizeitigem Vorgehen

Sowohl festsitzende als auch herausnehmbare Lösungen sind möglich – ein Update
15. Nov 2024

Mehr als 1,3 Millionen verkaufte Implantate in Deutschland

Implantate bleiben ein bedeutender Faktor im Markt – Armin Vollmer übernimmt von Martin Lugert den Vorsitz des VDDI-Arbeitskreises Dentalimplantate
15. Nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
13. Nov 2024

„Learning by doing“ im Curriculum Implantologie des BDIZ EDI

Teilnehmende bescheinigen „einzigartige Umsetzung“ und Realitätsnähe
8. Nov 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
6. Nov 2024

„Tausend Dank, lieber Herr ‚Professor Klebebrücke‘!“

Prof. Dr. Matthias Kern geht in den Ruhestand – der so ganz ruhig nicht sein wird
6. Nov 2024

Erfolgreiches generationenübergreifendes Implantologie-Update

„Young ITI meets late Summer in the cITI“ am 11. und 12. Oktober 2024 in München – der perfekte Start in den Herbst
6. Nov 2024

Globaler Konsens für klinische Leitlinien (GCCG) auf der EAO in Mailand

Erste GCCG konzentriert sich auf Rehabilitation des zahnlosen Oberkiefers