0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
7409 Views

Prof. Eik Schiegnitz im Gespräch über aktuelle Studien mit keramischen Implantaten

Keramikimplantate mit Locator-Verbindungen (Docklocs-Abutments) von Zeramex zur Versorgung zahnloser Unterkiefer.

(c) Zeramex

Wo stehen wir in Sachen Keramikimplantate? Welche Lösungen gibt es für zahnlose Patientinnen und Patienten? Wo liegt die Zukunft der Implantologie? Über diese und andere aktuelle Fragen sprach Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz, Sektionsleiter Implantologie & Augmentationschirurgie, Facharzt für MKG-Chirurgie sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in einem Interview im Auftrag der Firma Zeramex.

Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz ist Sektionsleiter Implantologie & Augmentationschirurgie, Facharzt für MKG-Chirurgie sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz ist Sektionsleiter Implantologie & Augmentationschirurgie, Facharzt für MKG-Chirurgie sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
? Herr Prof. Schiegnitz, warum interessieren Sie sich für Zirkondioxidimplantate und was glauben Sie, können Sie an Mehrwert für Ihre Patientinnen und Patienten anbieten?
Prof. Dr. Dr. Eik Schiegnitz: Keramikimplantate sind eine spannende und sicher zukunftsträchtige Therapieoption für unsere Patientinnen und Patienten. Da die wissenschaftlichen Daten zu modernen Keramikimplantaten immer fundierter werden und wir auf Patientenseite auch eine gesteigerte Nachfrage nach Keramikimplantaten sehen, ist es unser Anspruch, dieses Therapiefeld sowohl klinisch als auch wissenschaftlich auf höchstem Niveau zu bedienen.

? Mit Prof. Bilal Al-Nawas und PD Dr. Keyvan Sagheb machen Sie aktuell eine Fallserie zu Zeramex-Keramikimplantaten sowie Docklocs-Abutments, die zur Befestigung einer Prothese bei zahnlosen Patientinnen oder Patienten eingesetzt werden. Was ist der Gegenstand Ihrer Untersuchung und können Sie schon etwas darüber berichten?
Schiegnitz: Bisher gibt es sehr wenige klinische Studien zu Keramikimplantaten bei zahnlosen Patientinnen und Patienten, die wissenschaftliche Datenlage ist also insuffizient. Daher evaluieren wir das klinische Outcome von vier Keramikimplantaten bei der Versorgung des zahnlosen Unterkiefers, um diese wissenschaftliche Lücke zu schließen. Ein weiterer spannender Aspekt ist dabei, dass wir Locator-Verbindungen (Docklocs-Abutments) für die prothetische Versorgung verwenden. Damit ist eine sehr preisgünstige prothetische Versorgung möglich. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass dieses Konzept sicher vorhersagbar im Kurzzeit-Follow-Up funktioniert und die Patientinnen und Patienten über einen enormen Anstieg ihrer mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität berichten.

? Sie haben Zeramex-XT-Implantate auch persönlich gesetzt. Wie beurteilen Sie das Protokoll, die chirurgischen Verfahren und das Handling des Systems?

Schiegnitz: Das Zeramex-XT-System zeichnet sich durch eine hohe Primärstabilität bei einem sehr übersichtlichen und verständlichem Bohrprotokoll sowie Handling aus. Daher sind mit diesem System auch anspruchsvolle Indikationen wie Sofortkonzepte oder die Implantation im weichen Knochen möglich.

? Bei Zeramex XT handelt es sich um ein Tissue-Level-Keramikimplantat. Wo sehen Sie die Vorteile von Tissue-Level-Implantaten?

Schiegnitz: Die wissenschaftlichen Daten deuten darauf hin, dass Tissue-Level-Implantate verringerte Periimplantitis-Raten aufgrund der „biologischen Breite in der Vertikalen“ aufzeigen. Daher ist für uns das Tissue-Level-Design das Implantatdesign der Wahl, wenn es um die Versorgung im Seitenzahnbereich oder beim zahnlosen Kiefer geht.

? Viele Kolleg:innen sind der Überzeugung und haben die Erfahrung gemacht, dass die Zweiteiligkeit mehr prothetische Flexibilität und zugleich eine ungestörte Einheilung bietet. Wie beurteilen Sie das Konzept der Zweiteiligkeit in Bezug auf Keramikimplantate?
Schiegnitz: Die Zweiteiligkeit bringt klare Vorteile in Bezug auf die Flexibilität der prothetischen Versorgung und lässt mehr Spielraum bei der Implantatpositionierung. Zweiteilige Systeme erweitern den Indikationsbereich von Keramikimplantaten erheblich.

? Bakterien und Biofilm an Implantatoberflächen können, wenn sie nicht regelmäßig entfernt werden, zur Plaquebildung und zu periimplantären Infektionen führen, welche wiederum einen Implantatausfall als Folge haben können. Es gibt Evidenz zu einer geringeren Bakterienanlagerung sowie einer besseren biologischen Kompatibilität zwischen Zirkondioxidkeramik und periimplantärem Weichgewebe. Ist das klinisch relevant in Ihrer Erfahrung?
Schiegnitz: Die publizierten in-vitro Daten zu diesem Thema sind sehr vielversprechend und spannend. Jedoch gibt es bisher keine klinische Evidenz, dass es zu weniger biologischen Komplikationen wie einer Periimplantitis an Keramikimplantaten gegenüber Titanimplantaten kommt. Da gilt es, in Zukunft noch weitere klinische Daten zu generieren.

 

? Viele Kolleg:innen verwenden zweiteilige Keramikimplantate unter anderem in ästhetisch anspruchsvollen Indikationen und bei schwierigen Schleimhautverhältnissen. Aber gilt dies auch im Molarenbereich? Können Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen mit Docklocs sagen, dass Prothesen auf Keramikimplantaten eine weitere Indikation sind?
Schiegnitz: Unsere eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Versorgung von zahnlosen Patientinnen und Patienten im Unterkiefer sind aktuell sehr gut, Implantatverluste liegen keine vor. Aber wir müssen betonen, dass Langzeitdaten in der Literatur fehlen. In Bezug auf die Molarenversorgung mit zweiteiligen Systemen gibt es auch klinische Studien mit mittelfristigem Follow-Up.

 

? Wie sehen Sie die Zukunft der Implantologie in Bezug auf das Material der Implantate und Implantatdesign?
Schiegnitz: Das Thema konische Keramikimplantate ist sicher eines der ganz großen Themen in der Implantologie der Zukunft. Wir freuen uns darauf, diesen Weg klinisch und wissenschaftlich zu begleiten.

Vielen Dank für das Interview, Herr Prof. Schiegnitz.

Reference: Implantologie Materialien Zahnmedizin Chirurgie

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Porträtfoto von Dr. Andreas Clemm von Hohenberg, der in seiner Praxis steht.
28. Jul 2025

Next Step: Das Implantologie Curriculum mit Mentoring

Vier praxisbetonte Module und ein individuelles begleitendes Modul – Start im Oktober 2025
Blick in einen gut gefüllten Vortragsraum, in dem Menschen an Tischen sitzen und einem Vortrag folgen.
25. Jul 2025

Strandkulisse und Top-Themen der Implantologie

Premiere am Meer ausgebucht bis auf den letzten Platz – der erste ITI Summit begeisterte am 4. und 5. Juli in Travemünde
Individuelle Ästhetik, Sicherheit und Effizienz auf jedem Implantat
24. Jul 2025

Individuelle Ästhetik, Sicherheit und Effizienz auf jedem Implantat

Permadental: ProShape Abutmentsystem – Lösungen mit System und für jeden Fall kalkulierbar
Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation
17. Jul 2025

Prof. Frank Schwarz neuer Präsident der Osteology Foundation

Staffelübergabe an der Spitze der Osteology Foundation – Übernahme vom Schweden Prof. Christer Dahlin
Implantologie als globale Erfahrung
15. Jul 2025

Implantologie als globale Erfahrung

Dr. Ahmet Ziya Yesildag berichtet über seine Fortbildungsreise zum ILAPEO in Brasilien
„Nanostrukturen, die wie Pipelines funktionieren“
11. Jul 2025

„Nanostrukturen, die wie Pipelines funktionieren“

„Eine gut vorbereitete Oberfläche kann biologische Reaktionen deutlich besser steuern“ – Forschung an neuen Implantatoberflächen.
Optimaler und sicherer Sitz für die Prothese
11. Jul 2025

Optimaler und sicherer Sitz für die Prothese

ODSecure – sichere Prothesenfixierung auf den Implantatsystemen von Camlog
Zahnmedizinische Bildgebungssoftware mit integrierter KI jetzt verfügbar
10. Jul 2025

Zahnmedizinische Bildgebungssoftware mit integrierter KI jetzt verfügbar

Planmecas All-in-one-Software Romexis 7 enthält standardmäßig KI-gestützte Funktionen