0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
940 Views

Projekt der Uni Heidelberg gehört zum Aufbau von Industrie-in-Klinik-Plattformen zur Entwicklung innovativer Medizinprodukte

Die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg möchte gemeinsam mit dem Medizintechnikunternehmen KLS Martin SE & Co. KG die Patientenversorgung durch individualisierte Implantate verbessern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

(c) Universitätsklinikum Heidelberg

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Projekt der Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) aktuell mit rund 1,2 Millionen Euro. Ziel ist es, mittels 3D-Druck-Technologie individualisierte Implantate direkt in der Klinik herzustellen und damit eine schnellere, effizientere und präzisere patientenspezifische Versorgung zu ermöglichen. Dazu arbeitet das UKHD mit einem Industriepartner zusammen.

Das Projekt ADDIFEM (Optimierte klinische Point-of-Care Patientenversorgung durch individualisierte Implantate mittels 3D-Drucktechnologie) zielt darauf ab, die Versorgung von Patienten mit komplexen Mittelgesichtsfrakturen sowie bei der rekonstruktiven, onkologischen und fehlbildungskorrigierenden Chirurgie erheblich zu verbessern. Dazu wird eine hochmoderne 3D-Drucktechnologie zur Herstellung individualisierter Implantate direkt in der Klinik installiert.

Bisherige Implantaterstellung sehr zeitintensiv

Derzeit verlängert der zeitintensive Planungs- und Herstellungsprozess für solche Implantate die Zeit bis zur Operation noch erheblich. „Die BMBF-Förderung für dieses Modellvorhaben ermöglicht eine enge Verzahnung von Klinik und Industrie, um unsere Patientinnen und Patienten mit spezifischen Implantaten schneller, effizienter und präziser zu versorgen und Innovationszyklen zu verkürzen“, sagt Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD).

Das Projekt wird von der Arbeitsgruppe um Dr. Dr. Reinald Kühle, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie des UKHD, in enger Zusammenarbeit mit dem Medizintechnikunternehmen KLS Martin SE & Co. KG durchgeführt und im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie „Aufbau von Industrie-in-Klinik-Plattformen zur Entwicklung innovativer Medizinprodukte“ gefördert. Für die Etablierungsphase erhielt das Team zur Durchführung des ersten Teilvorhabens rund 2,2 Millionen Euro – neben den 1,2 Millionen Euro vom BMBF auch rund eine Million Euro vom Industriepartner. Für die drei weiteren Folgeprojekte ist noch eine BMBF-Förderung von bis zu 4,3 Millionen Euro plus Industrieanteile vorgesehen. Die Förderperiode erstreckt sich über insgesamt drei Jahre.

Schritt für Schritt zur optimierten Versorgung

In der ersten Projektphase werden digitale Planung und Implantatdesign zunehmend automatisiert und optimiert, um in der zweiten Phase Implantate testweise vor Ort herzustellen. Dabei soll die Integration eines industriellen Point-of-Care (PoC), also einer ständigen Repräsentanz des kooperierenden Unternehmens KLS Martin SE & Co. KG direkt in der Klinik, diese Prozesse beschleunigen und optimieren. Ziel der aktuellen Machbarkeitsstudie ist es, ein neues, schnelleres Herstellungsverfahren für 3D-Implantate zu etablieren, das im Anschluss auch außerhalb des UKHD zugelassen werden soll.

„Durch die direkte Planung und Herstellung vor Ort erwarten wir neben einer zügigeren Patientenversorgung auch eine höhere Präzision und Passgenauigkeit der individualisierten Implantate und damit eine höhere Erfolgsrate und ein geringeres Komplikationsrisiko“, hofft Kühle. Außerdem geht das Team davon aus, dass der Materialverbrauch reduziert wird und das neue Herstellungsverfahren somit effizienter und kostengünstiger ist als herkömmliche Herstellungsmethoden, insbesondere bei der Verwendung teurer Materialien wie PEEK (Polyetheretherketon). „Es ist eine große Chance, unter kliniknahen Bedingungen neue Materialien und Prozesse zu entwickeln und mit unserem Partner zur Produktionsreife zu bringen. Dazu gehören auch gemeinsame Schulungen von medizinischen Mitarbeitenden und Ingenieuren, um die besten Ergebnisse zu erzielen“, so Kühle.

Reference: Chirurgie Implantologie Zahnmedizin Digitale Zahnmedizin Wirtschaft

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
23. Dec 2024

Adhäsivbrücke zum Ersatz eines seitlichen Schneidezahns im Oberkiefer

Fallbeispiele aus dem neuen Buch von Dr. Otto Zuhr und Prof. Dr. Marc Hürzeler „Entscheidungsfindung im Spannungsfeld von Parodontologie und Implantattherapie“ (Teil 3)
20. Dec 2024

Prof. Andreas Fichter leitet Leipziger Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie

Spezialist für Kopf-Hals-Tumoren und Spaltchirurgie wechselt aus München an die Universitätsmedizin Leipzig
12. Dec 2024

Hager & Meisinger gründet Tochtergesellschaft in Italien

Stärkung der internationalen Präsenz und zunehmender Direktvertrieb im Ausland
9. Dec 2024

Kieferorthopädischer Lückenschluss bei Nichtanlage der seitlichen Schneidezähne im Oberkiefer

Fallbeispiele aus dem neuen Buch von Dr. Otto Zuhr und Prof. Dr. Marc Hürzeler „Entscheidungsfindung im Spannungsfeld von Parodontologie und Implantattherapie“ (Teil 2)
5. Dec 2024

Herausforderungen generieren Fortschritte

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (3) – Einschätzungen des Cerec-Erfinders
2. Dec 2024

„Signale wahrnehmen und handeln statt wegschauen!“

ZÄK Berlin stellt Handlungsleitfaden Häusliche Gewalt für Zahnärztinnen, Zahnärzte und Praxisteams vor
28. Nov 2024

Digitalisierung standardisiert die Prozesskette

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (2) – CAD/CAM in der Praxis
28. Nov 2024

Vitamin D und Antiresorptiva in der Praxis

Wie lassen sich Erfolgsfaktoren in Implantologie und Parodontologie stärken und Risiken reduzieren – zum Vortrag von Prof. Dr. Dr. Grötz auf der DG Paro-Tagung in Bonn