0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2434 Views

Einfluss der Lichtpolymerisation auf chemische und mechanische Eigenschaften – aktuelle Forschungsarbeiten der Werkstoffkunde der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU

Mit dem Raman-Spektroskop wurde die Konversionsrate der Materialien gemessen. Bild: LMU München

Die Verwendung dualhärtender Stumpfaufbaumaterialien ist aufgrund ihrer schnellen Verarbeitungsweise bei vielen Zahnärztinen und Zahnärzten etabliert und beliebt. Vor allem bei der Restauration großer Zahnhartsubstanzdefekte, häufig nach endodontischer Behandlung, spielen sie eine wichtige Rolle. Je nach Behandlungskonzept werden aufgebaute Zähne nicht sofort präpariert und prothetisch versorgt, sie verweilen oft über einen längeren Zeitraum in direktem Kontakt zur Mundhöhle. Die chemischen Eigenschaften sind in dieser Phase von besonderer Bedeutung, zum Beispiel ist der Restmonomergehalt für die Biokompatibilität relevant. Auch die mechanischen Eigenschaften tragen maßgeblich zum Erfolg einer prothetischen Rehabilitation bei und sollten in diesem Kontext genau berücksichtigt werden.

Rein chemische Polymerisation oder zusätzliche Lichtpolymerisation?

Ein dual-härtendes Stumpfaufbaumaterial kann laut Hersteller rein chemisch aushärten, oder aber zusätzlich mit Licht polymerisiert werden. Dentale Füllungsmaterialien bestehen grundsätzlich aus einer organischen Polymermatrix, (vorwiegend) anorganischen Füllkörpern, Haftvermittlern (für den Verbund organischer und anorganischer Komponenten), Initiatoren, Inhibitoren, Akzeleratoren und anderen Zusätzen. Dualhärtende Füllungsmaterialien beinhalten sowohl chemische als auch Lichtinitiatoren, wodurch ihr Anwendungsgebiet deutlich erweitert wird. Eine zusätzliche Lichtpolymerisation ist allerdings immer mit einem höheren Aufwand verbunden und es herrscht Uneinigkeit über die Frage, ob die zusätzliche Lichtpolymerisation einen Vorteil bringt.

Methodik der Untersuchung

Ziel der Untersuchung war, die Frage nach der Notwendigkeit einer zusätzlichen Lichtpolymerisation zu beleuchten. Der entsprechende Artikel wurde in der Fachzeitschrift „Clinical Oral Investigations“ im März 2022 veröffentlicht.

Chemische Eigenschaften wurden mit Hilfe des Raman-Spektroskops untersucht. Hiermit kann die Konversionsrate (Anzahl umgesetzter C=C-Doppelbindungen) gemessen und so Rückschlüsse getroffen werden, wie viele eluierbare Substanzen und Restmonomere nach Polymerisation im Werkstoff verblieben sind. Zur Beurteilung des Einflusses auf mechanische Eigenschaften wurde die Martenshärte (HM), das elastische Eindringmodul (EIT) und die biaxiale Biegefestigkeit (BFS) bestimmt. HM und EIT geben Auskunft über die Oberflächeneigenschaften eines Werkstoffes, BFS über die Widerstandsfähigkeit unter Lasteinwirkung. Insgesamt wurden 96 Prüfkörper aus Materialien von vier Herstellern direkt nach chemischer Polymerisation und nach zusätzlicher Lichtpolymerisation untersucht.

Zusätzliche Lichtpolymerisation zeigt signifikanten Einfluss auf Materialeigenschaften

Bei allen untersuchten Stumpfaufbaumaterialien führte die Lichtpolymerisation mindestens zu gleichen, meist aber zu signifikant höheren Werten der Konversionsrate, der Martenshärte, des elastischen Eindringmoduls und der biaxialen Biegefestigkeit im Vergleich zur rein chemischen Polymerisation. Anhand dieser Ergebnisse wird die zusätzliche Lichtpolymerisation empfohlen; sie verbessert die Biokompatibilität, Oberflächeneigenschaften und Biegefestigkeit von dualhärtenden Stumpfaufbaumaterialien.

Reference: Zahnmedizin Restaurative Zahnheilkunde Studium & Praxisstart

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
22. Nov 2024

Prof. Gerhard Schmalz ist Brandenburgs erster Zahnmedizin-Professor

Aus Leipzig an die MHB Theodor Fontane gewechselt – der Region schon länger verbunden
22. Nov 2024

Neuer Name, bewährte Qualität

Coltene: Roeko Flexi Dam wird Teil der HySolate-Produktfamilie – künftig auch in Grün erhältlich
21. Nov 2024

Der Beginn der „stillen Revolution“ in der Zahnheilkunde

Das Cerec-System: Von der Inlay-Maschine zur Netzwerk-Instanz (1) – Prof. em. Dr. Dr. Werner Mörmann skizzierte Status und Zukunft
19. Nov 2024

Neuartige Kariostatika für langfristigen Zahnerhalt

Millerpreis für herausragende Forschung in der Zahnmedizin geht nach Regensburg
15. Nov 2024

Mehr als Füllungen und Kronen: künftige Entwicklungen in der Zahnmedizin

Antrittsvorlesung von Prof. Falk Schwendicke an der LMU München handelte von aufsuchender Versorgung, KI und Prävention
15. Nov 2024

Dentaurum bleibt dem Standort Deutschland treu

Dentalunternehmen investiert umfassend in Standort Ispringen
14. Nov 2024

Zahnfleischgesundheit ist wichtiger Teil der Diabetesversorgung

EFP weist zum Weltdiabetestag am 14. November auf Verbindungen von Zahnfleischerkrankungen und Diabetes hin
13. Nov 2024

„Learning by doing“ im Curriculum Implantologie des BDIZ EDI

Teilnehmende bescheinigen „einzigartige Umsetzung“ und Realitätsnähe