0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
5342 Views

Universitätsmedizin Mainz erhält Zulassung als erste rheinland-pfälzische Weiterbildungsstätte zum Erwerb des Fachzahnarzttitels für Parodontologie

Prof. Dr. James Deschner, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universitätsmedizin Mainz und Fachzahnarzt für Parodontologie freut sich, dass es gelungen ist, den Fachzahnarzt Parodontologie an der Universität Mainz zu etablieren.

Die Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universitätsmedizin Mainz hat als erste und bisher einzige medizinische Einrichtung in Rheinland-Pfalz die Zulassung als Weiterbildungsstätte für den Erwerb des Fachzahnarzttitels für Parodontologie von der Landeszahnärztekammer erhalten. Anlässlich des Europäischen Tags der Parodontologie am 12. Mai weist die Universitätsmedizin Mainz auf die zunehmende Bedeutung parodontaler Erkrankungen und den wachsenden Bedarf an Expertise in diesem zahnmedizinischen Fachgebiet hin. Dem soll die neu im Bundesland eingeführte fachzahnärztliche Weiterbildung Rechnung tragen.

Die Parodontologie befasst sich mit dem Zahnhalteapparat, der auch als Parodont bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um Strukturen in der Mundhöhle, die für den Halt der Zähne im Kiefer sorgen, wie insbesondere das Zahnfleisch, der Kieferknochen und feine Bindegewebsfasern. Zu den parodontalen Erkrankungen zählen unter anderem die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und die chronisch-entzündliche Parodontitis, die alle Teile des Zahnhalteapparats betrifft. Auslöser für diese Infektionskrankheiten sind Bakterien aus dem Zahnbelag. Die Parodontitis gehört weltweit zu den häufigsten chronischen Krankheiten und ist eine der Hauptursachen für Zahnverlust bei Erwachsenen. Aktuelle Studien zeigen, dass die Parodontitis darüber hinaus verschiedene schwere Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt fördern kann. Das Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter.

Zunehmend komplexere Parodontitisfälle

„Angesichts einer alternden Gesellschaft und der Zunahme insbesondere fortgeschrittener und komplexer Parodontitisfälle benötigen wir ergänzend zur allgemeinen zahnärztlichen Versorgung in zunehmendem Umfang eine spezialisierte Behandlung der Betroffenen und entsprechende tiefergehende theoretische und praktische Fachkenntnisse“, erläutert Univ.-Prof. Dr. James Deschner, Direktor der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung der Universitätsmedizin Mainz und Fachzahnarzt für Parodontologie.

In Rheinland-Pfalz haben approbierte Zahnärztinnen und Zahnärzte jetzt die Möglichkeit, an der Universitätsmedizin Mainz eine Weiterbildung zu absolvieren und den Fachzahnarzttitel für Parodontologie zu erwerben. Prof. Deschner war maßgeblich an der Erarbeitung der Weiterbildungsinhalte beteiligt und ist überzeugt: „Durch die fachzahnärztliche Weiterbildung können zukünftig viele Patientinnen und Patienten mit schweren parodontalen Erkrankungen noch besser als bisher behandelt werden.“ Er betont: „An der Universitätsmedizin Mainz bieten wir Zahnmedizinerinnen und Zahnmedizinern die bestmöglichen Voraussetzungen, um sich die notwendige Fachexpertise anzueignen. Dazu gehört neben weitreichenden Erfahrungen in der Behandlung von komplexen Fällen unter anderem auch die Möglichkeit, interdisziplinär zusammenzuarbeiten – sowohl innerhalb der zahnmedizinischen Fachgebiete als auch darüber hinaus, beispielsweise mit internistischen und onkologischen Kolleginnen und Kollegen.“

Neue Weiterbildungsordnung seit Februar 2024

Die Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz hat im Februar 2024 eine neue Weiterbildungsordnung (WBO) eingeführt. Mit der Novellierung wurde auch die Möglichkeit zum Erwerb des Fachzahnarzttitels für Parodontologie geschaffen. Damit ist das Land nach dem Gebiet der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe innerhalb von 40 Jahren der zweite Standort bundesweit, der diese Spezialisierung anbietet, erklärt Deschner.
Die hauptberufliche Weiterbildung im Fachgebiet Parodontologie ist auf einen Zeitraum von insgesamt vier Jahren angelegt. Vor Beginn der dreijährigen fachspezifischen Weiterbildung an einer von der Landesärztekammer zugelassenen Weiterbildungsstätte muss zunächst ein allgemeinzahnärztliches Jahr absolviert werden. Die Weiterbildung schließt mit einer mündlichen Prüfung ab.

In Rheinland-Pfalz dürfen Zahnärzt:innen bis zu zwei zahnmedizinische Fachgebietsbezeichnungen gleichzeitig führen. Neben dem neu eingeführten Fachzahnarzttitel für Parodontologie können sie hierzulande auch den Fachzahnarzttitel für Kieferorthopädie oder für Zahnärztliche Chirurgie (Oralchirurgie) erwerben. Ab dem Wintersemester 2024/2025 bietet die Universitätsmedizin Mainz mit dem neu eingeführten weiterbildenden Masterstudium „Personalized Oral Implantology and Periodontology“ Zahnmedizin-Studierenden zudem eine weitere Möglichkeit, ihre Fachkenntnisse in der Parodontologie sowie in der oralen Implantologie zu vertiefen.

 

 

Reference: Zahnmedizin Fortbildung aktuell Parodontologie Studium & Praxisstart Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Prof. Florian Beuer auf der Bühne der Stadthalle Nürtingen vor rotem Vorhang.
8. Aug 2025

Minimalinvasive Restaurationen – was wir wissen und wissen sollten

ADT 2025: Prof. Florian Beuer berichtete über die erste prothetische Konsensuskonferenz Ende 2024 in Madrid
Produktbild eines Sealermaterials in der Spritze und Produktpackung
8. Aug 2025

Für eine vorhersagbare Wurzelfüllung

30 Jahre AH Plus: Endodontischer Sealer von Dentsply Sirona feiert runden Geburtstag
Zwei Roboter im Vordergrund mit menschenähnlicher Figur stehen beziehungsweise sitzen auf einem Tisch an einem Messestand, dahinter sitzt ein Mann.
7. Aug 2025

„Deutlich digitaler, aber wenige echte Innovationen“

Rückblick auf die Internationale Dental-Schau 2025 von Dr. Michael Hopp
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl hält lächelnd seine gerahmte Urkunde in die Kamera. Er steht draußen, hinter ihm ist eine Gebäudewand und hohes Gras zu sehen, rechts neben ihm ein unscharfer Strauch oder Baum.
6. Aug 2025

IADR ehrt Prof. Dr. Dr. Stefan Listl

Internationaler Forschungspreis der Zahnmedizin geht ans Heidelberg Institute of Global Health
Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration
5. Aug 2025

Eine vielversprechende Kombination für die Geweberegeneration

Das viskoelastische Gel REGENFAST® vereint das biologische Potenzial der Inhaltsstoffe Polynukleotide und Hyaluronsäure
Säugling, dem ein Speichelfaden aus dem Mund läuft
4. Aug 2025

Spucke: Saft mit Superkraft

Tag der Zahngesundheit (TdZ) widmet sich der Bedeutung von Speichel
Die Grafik zeigt von links die digitale Rekonstruktion eines echten Zahns, den Zahn im Querschnitt und Wurzelkanäle mit Pulpa.
4. Aug 2025

Ein 3D-gedruckter Zahn, der alles kann

UK Würzburg setzt neue Maßstäbe in der zahnärztlichen Lehre – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und zukunftsorientiert
Klinisches Bild zeigt die Anwendung eines Pulverstrahlgeräts zur Reinigung von Unterkieferzähnen mit einem blauen Zahnfleischschutz auf der rechten Bildhälfte.
4. Aug 2025

Zähne retten und erhalten

Quintessenz Zahnmedizin 7-8/2025 bietet Beiträge aus Zahnerhaltung, KFO – und ein „bewegtes Repetitorium“