0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
5485 Views

Verordnungen auf Papier weiterhin möglich – kaum Akzeptanz für Ausdruck des Codes oder E-Rezept-App

Künftig sollen Versicherte ihre E-Rezepte auch mithilfe ihrer eGK einlösen können.

(c) Gematik

Das Einlösen von elektronischen Rezepten per elektronischer Gesundheitskarte soll laut Gematik ab Mitte des Jahres möglich sein. „Damit dürfte die Akzeptanz des eRezeptes deutlich steigen, und der stufenweise Rollout kann fortgeführt werden“, so Dr. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
 
Bis auf weiteres können Arzneimittel auf dem rosafarbenen Papierrezept (Muster 16) verordnet werden. Wann der bundesweite Rollout des E-Rezepts fortgesetzt werden kann, steht noch nicht fest. „Es wird auf jeden Fall nicht so sein, dass alle Arztpraxen gleichzeitig ab einem bestimmten Stichtag nur noch E-Rezepte ausstellen dürfen“, erläuterte Kriedel. Die KBV habe erreicht, dass die Gesellschafterversammlung der Gematik einer stufenweisen Einführung zugestimmt hat. Zugleich wurden „Erfolgskriterien“ festgelegt. So müssen in den Testregionen mindestens 25 Prozent der Rezepte elektronisch ausgestellt worden seien, um den Rollout auf weitere Regionen auszuweiten.

KVen und KZVen haben ihr Engagement in Testregionen gestoppt

Die bundesweite Einführung des E-Rezepts hatte im September vorigen Jahres in Arzt- und Zahnarztpraxen in Westfalen-Lippe begonnen. In der zweiten Testregion Schleswig-Holstein war der Rollout bei den Ärzten direkt von der Kassenärztlichen Vereinigung nicht mehr unterstützt worden. Nachdem wegen Bedenken des Bundesdatenschutzbeauftragten die Option eGK zur Legitimierung für das Einlösen eines E-Rezepts gestoppt worden war, hatten sich auch die KV und die KZV Westfalen-Lippe aus dem Rollout zurückgezogen.

Das einzig verbliebene Verfahren über die E-Rezept-App der Gematik ist aufgrund technischer Voraussetzungen kaum verbreitet. Versicherte müssen vorher ein aufwendiges Identifizierungsverfahren durchlaufen und brauchen außerdem eine NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte (eGK) und eine PIN von ihrer Krankenkasse. Dies stellt für viele Menschen eine Hürde dar und wird dementsprechend kaum genutzt.

Keine Akzeptanz für papiergebundenes eRezept

Demzufolge müssen Ärzte, die das eRezept nutzen und die Verordnungsdaten elektronisch übermitteln, ihren Patienten weiterhin einen Papierausdruck aushändigen. Mit dem darauf aufgedruckten QR-Code kann das Personal in der Apotheke die Verordnung vom Server abrufen.

„Der Papierausdruck des Rezeptcodes stieß bei vielen Ärzten und Patienten auf wenig Akzeptanz, was uns nicht überrascht hat“, sagte Kriedel und fügte hinzu: „Das Label ‚digital‘ allein reicht eben nicht aus, wenn weiterhin Papierausdrucke nötig sind.“ Digitale Anwendungen müssten für alle einfach nutzbar sein.

Gematik passt Spezifikationen auf eGK an

Dass Patienten auch mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte E-Rezepte in den Apotheken einlösen können, hatte die Gesellschafterversammlung der Gematik im August 2022 beschlossen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte hatte allerdings gegen das eGK-Verfahren Einwände geltend gemacht. Die Gematik passt nun die Spezifikation des E-Rezepts an, sodass die Gesundheitskarte zum Einlösen von Medikamenten datenschutzkonform eingesetzt werden kann. Dies soll frühestens ab Mitte des Jahres möglich sein.

Jede Praxis kann jetzt schon testen

Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, die technisch und organisatorisch in der Lage sind, können aber schon jetzt E-Rezepte ausstellen. So laufen die im September begonnenen Tests in rund 250 Arztpraxen in Westfalen-Lippe weiter. Interessierte Vertragsarztpraxen sollten sich eng mit ihrem Softwareanbieter abstimmen. Vonseiten der Ärzte- und Zahnärzteschaft wird das Hin und Her beim E-Rezept bereits seit langem immer wieder kritisiert. So bezog zuletzt die Verteterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung dazu Stellung und forderte in einem Beschluss, den Rollout zu stoppen, bis eine sichere und auch massentaugliche Lösung zum Einlösen der Rezepte verfügbar ist.

CompuGroup bietet in Arzt-PVS Lösung mit Clickdoc

Die CompuGroup Medical hat Anfang Januar 2023 angekündigt, in ihrer digitalen Anwendung Clickdoc jetzt auch eine einfache Lösung zur Übermittlung elektronischer Rezepte anzubieten. Über die digitale Kommunikationsplattform werden bereits seit Jahren digitale Lösungen für Online-Terminbuchungen, Terminerinnerungen und Videosprechstunden angeboten. „Ab sofort erleichtert Clickdoc die Übermittlung und das Einlösen von E-Rezepten. Mit dem CLICKDOC E-REZEPT können Ärzte den Zugriff auf elektronische Rezepte (E-Rezepte) zukünftig sicher, einfach und kostenfrei direkt aus der Praxissoftware übermitteln. Patienten werden per SMS oder E-Mail über das E-Rezept informiert und können digital mit dem Smartphone oder per Computer auf das E-Rezept zugreifen“, heißt es.

„CLICKDOC E-REZEPT“ sei auf dem Smartphone immer zur Hand und ermöglicht ein einfaches barrierefreies Einlösen. „Dafür ist weder eine App noch eine Registrierung notwendig. Der Patient kann das E-Rezept ganz einfach in der Apotheke vor Ort durch Vorzeigen des E-Rezept-Codes oder auch online einlösen. Die verordneten Medikamente können je nach Angebot der Apotheke auch zur Abholung reserviert oder direkt nach Hause geliefert werden. Zusätzlich ist die Bestellung von OTC-Präparaten, also frei verkäuflicher Apothekenprodukte, möglich“, so die Ankündigung des Koblenzer Unternehmens. Die Anwendung kann aktuell kostenfrei mit den Arzt-PVS CGM ALBIS, CGM M1 PRO, CGM MEDISTAR und CGM TURBOMED von CompuGroup Medical genutzt werden.

 

Reference: Telematikinfrastruktur Patientenkommunikation Team

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
14. Nov 2024

30 Jahre VDDS – ein Grund zum Feiern

Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Softwareentwicklung und Arbeit im Dienst der deutschen Zahnmedizin
11. Nov 2024

„Die Bilanz der Ampel-Koalition ist mehr als dürftig“

Ärzte- und Zahnärzteschaft schauen skeptisch auf Ampel-Bilanz im Gesundheitsbereich und erwarten Stillstand bei Gesetzgebungsverfahren
7. Nov 2024

Specht-Riemenschneider: „Datenschutz von vornherein mitdenken“

Hauptversammlung des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte in Kassel befasst sich mit Datenschutz und beschließt einstimmig Resolution zur Reform des Gesundheitswesens
29. Oct 2024

„Viele Themen lassen sich in der Cloud besser abbilden“

Datenschutz, Datensicherheit, digitale Anwendungen – Stefan Mühr spricht in Folge #19 von „Dental Minds“ über die Zukunft von Praxisverwaltungssystemen zwischen Cloud und TI
7. Oct 2024

Der ePA bei allen Bedenken eine Chance geben

Bedenken gegen unkontrollierbaren Datenabfluss ernst nehmen – der Kommentar von Dr. Marion Marschall
7. Oct 2024

ePA: Produkt mit vielen Unbekannten

Kassenärzte bereiten auf ePA vor – Lauterbach hält vier Wochen Testphase für ausreichend – Bündnis startet „Widerspruchsgenerator“
7. Oct 2024

Stets vornean mit CGM Z1.PRO

Die Praxissoftware von CGM Dentalsysteme hält Anwenderinnen und Anwender immer up to date
30. Sep 2024

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – September 2024

Related books

  
Andrea Faggian

The Lean Dental Office

Run your practice like the best companies in the world
Aylin Selcuk

Kroko & seine Zähne - Das Zahnputzbuch für Kinder

Eine Geschichte über Zähneputzen, Milchzähne und den Zahnarztbesuch

Implants Done Right

Your Guide to a Healthy Smile

Care Esthetics

A Healthy Way to Natural Facial Rejuvenation
Andreas Alt / Bernard C. Kolster

Du bist dein eigener Therapeut

Shoulder Pain: How to Manage my Complaints in Three Simple Steps