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Deutscher Zahnärzte Verband e.V. feiert Jubiläum – Vorstand bestätigt, junge Zielgruppe im Blick

Martin Hendges, Ehrenvorsitzender des DZV und Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, berichtete über aktuelle politische Themen für die Praxis.

(c) Quintessence News

Schon vor 25 Jahren stand die Selbstverwaltung der Zahnärzteschaft unter starkem politischem Druck: Es gab Überlegungen, die Kollektivverträge in der vertragszahnärztlichen Versorgung abzuschaffen, die Kassen sollten direkt mit den Zahnärzten verhandeln können. Um der Macht der Kassen starke Verhandlungsgruppen entgegensetzen zu können, entstanden damals regionale Zahnärzteverbände, die anstelle der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen verhandeln sollten. Dazu kam es dann nicht, viele Verbände lösten sich wieder auf. Aber der Deutsche Zahnärzte Verband (DZV) blieb im Interesse der Zahnärzteschaft aktiv – und konnte nun sein 25-jähriges Bestehen feiern.

Am 12. Juni 2024 begrüßte Dr. Angelika Brandl-Riedel, Vorstandsvorsitzende des DZV e.V., die DZV-Mitglieder und die Gäste aus der Standespolitik und den DZV- Kooperationen in der Kölner Früh-Lounge zur diesjährigen Mitgliederversammlung und zur Jubiläumsfeier. Was den DZV auszeichnet, ist eine besondere Verbundenheit und das Eingebundensein in die nordrheinische zahnärztliche Standespolitik. Seit vielen Jahren gibt es in Nordrhein fünf Säulen der Zahnärzteschaft: Die Zahnärztekammer, die Kassenzahnärztliche Vereinigung, den Landesverband Nordrhein des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte, die Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft eG und den DZV. Was Außenstehende vielleicht als rheinischen Klüngel bezeichnen würden, funktioniert vielfach zum Vorteil für die Zahnärzteschaft. Dies nicht zuletzt aufgrund der guten persönlichen Kontakte zwischen den Protagonisten. Das Netzwerk ist bringt zudem immer wieder engagierten standespolitischen Nachwuchs hervor – der aktuelle Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Martin Hendges, war viele Jahre Vorsitzender des DZV und ist jetzt Ehrenvorsitzender des Verbands.

Hilfe und Unterstützung für die Praxen

So waren neben den Mitgliedern auch viele Gäste aus der Standespolitik, der Finanz- und Gesundheitswirtschaft, den Medien und der Sozialversicherung gekommen und verfolgten die von Dr. Angelika Brandl-Riedel vorgetragene kleine Chronik des Verbands, die für jedes der 25 Jahre neue Aktivitäten im Interesse der Kolleginnen und Kollegen in den Praxen verzeichnete. Diese Hilfe und Unterstützung für die Praxen, vom Thema Abrechnung über die Informationsveranstaltungen zu neuen Leistungen und Vorgaben, Hilfen für die Information und Beratung der Patientinnen und Patienten bis hin zum Beschaffen von bezahlbarer Schutzausrüstung in den Hochzeiten der Corona-Pandemie, ist eines der Kernthemen des Verbands.

Hohe Belastung der Praxen durch Bürokratie

Im Anschluss informierte Martin Hendges das Auditorium in seinem exzellenten und umfassenden Vortrag „Gute Zeiten, schlechte Zeiten – das deutsche Gesundheitswesen auf dem Weg zur Seifenoper? Herausforderungen und Perspektiven für die zahnärztliche Versorgung in Deutschland“ über die aktuellen gesundheitspolitischen Sachverhalte. Dabei ging er auch auf die Ergebnisse der KZBV-Umfrage ein, die zeigen, wie hoch die Praxen durch Bürokratie und unausgegorene TI-Anwendungen belastet sind. Er verwies aber auch auf die Erfolge in der Prävention und die zunehmende Bedeutung der aufsuchenden Betreuung für die Zahnarztpraxen, nicht zuletzt unter betriebswirtschaftlichen Aspekten. Mehr als 7.000 Kooperationsverträge und mehr als eine Million Besuche seien eine Erfolgsgeschichte, dem auch ein dreistelliges Honorarvolumen zuzuordnen sei.

Viel Beratungsbedarf für die Praxen

Der Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen in den regionalen Initiativen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Playern in der Standespolitik sei nach wie vor sehr wichtig, betonte Hendges. Für die Praxen werde es in diesem und im kommenden Jahr viele beratungsintensive Themen wie das Amalgam-Aus und neue TI-Anwendungen geben, bei denen die regionalen Initiativen gefordert seien. Mit seinen Informationen über das Bundesgesundheitsministerium, die Verhandlungen mit den Kassen und die Aktivitäten der KZBV sowie den derzeitigen Stand der PAR-Strecke fesselte er die Zuhörerinnen und Zuhörer. Martin Hendges beantwortete umfänglich alle Fragen der Anwesenden und erntete viel Applaus.

Gratulanten betonen Notwendigkeit der regionalen Verbände

Der Ehrenvorsitzende der KZV-NR, Dr. Ralf Wagner, ließ es sich nicht nehmen, als beteiligtes Gründungsmitglied über die Hintergründe zur Gründung des DZV e.V. zu berichten und den bisherigen Vorstandsvorsitzenden (ZA Martin Hendges, Dr. Torsten Sorg, Dr. Angelika Brandl-Riedel) sowie den anderen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement in der 25-jährigen Verbandsgeschichte Dank und Glückwünsche auszusprechen. Klar sprach er sich für die Notwendigkeit eines Berufsverbands zur Interessenvertretung der Zahnärzteschaft gerade in diesen Zeiten des gesundheitspolitischen Wandels aus.
Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Landesverbands des FVDZ, Stefan Piepiorka, überbrachte die Glückwünsche des Landesverbands Nordrhein des FVDZ zum 25-jährigen Jubiläum und hob in seiner Rede die gute Zusammenarbeit beider Verbände hervor, die in Nordrhein nicht in Konkurrenz zueinander treten, sondern unter Beachtung der eigenen Themenfelder die gemeinsamen Ziele für die Zahnärzteschaft heute auch in Abstimmung miteinander vertreten.

Neue Auflage der „Nordrheinischen Tabelle“ für die Kollegen

Nach einem Gedankenaustausch der Mitglieder und Gäste über die gehörten Fakten und Updates zur Gesundheitspolitik und die Konsequenzen für die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland begann die eigentliche DZV-Mitgliederversammlung 2024. Im Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden Angelika Brandl-Riedel, wurden die umfangreichen Vorstandsprojekte des abgelaufenen Geschäftsjahres 2024 dargelegt. Im Fokus standen die „Regionalinitiativen-Tour“, zum Teil gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der ZA eG, Dr. Andreas Janke, und die Unterstützung der Kollegenschaft in ihrer täglichen Praxisarbeit durch die Umsetzung verschiedener Konzepte, zum Beispiel auch einer neuen „Nordrheinischen Tabelle“, mit welcher die Kolleginnen und Kollegen ihre Leistungsabrechnung in GOZ und BEMA sowie die Faktorsteigerung für erbrachte Leistungen einschätzen und verbessern können.

Neumitgliedergewinnung und Öffentlichkeitsarbeit

Neue Strategien in der Öffentlichkeitsarbeit und der Neumitgliedergewinnung wurden erarbeitet, zum Beispiel der Kontakt zu den Universitäten zur Aktivierung und Verbesserung der Studentenkontakte mit dem Ziel, junge Kolleginnen und Kollegen frühzeitig für die freiberufliche Niederlassung und das Engagement in der Standespolitik zu motivieren. 25 Jahre DZV heiße auch, dass viele der Mitglieder der ersten Jahre nun in den Ruhestand gingen. Ziel müsse es sein, die Leistungen des DZV und die Vorteile der Mitgliedschaft bei den jüngeren Kolleginnen und Kollegen bekannter zu machen und sie für den Verband zu gewinnen, hieß es.

Vorstandswahlen mit hoher Zustimmung

Nach dem Kassenbericht und der Vorstellung des Haushaltes wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Im Jubiläumsjahr standen wieder die Neuwahlen des Vorstandes und der Kassenprüfer an. Die Vorsitzende, Dr. Angelika Brandl-Riedel, der 1. Stellvertreter, Dr. Stephan Kranz, und die Beisitzer, ZA Christian Sternat und Dr. Franca Hüttebräucker, sowie die Kassenprüfer, Dr. Karl Reck und Dr. Petra May, wurden jeweils einstimmig gewählt und nahmen ihre Wahlen dankend an. Auch das Amt des 2. Stellvertreters wurde mit Dr. Andreas Janke wieder besetzt, um die vielen anstehenden laufenden Projekte und die neuen Aufgaben optimal abarbeiten zu können.

Die Versammlung stimmte zudem eine ganze Reihe von Anträgen zu politischen Themen und zur Entwicklung des Verbands ab. Beschlüsse und Begründungen können auf der Homepage des DZV e.V. in Gänze nachgelesen werden.

Mit einem Dank an die Mitglieder, die Damen der Geschäftsstelle und an die Kooperationspartner wurde die Versammlung geschlossen. Beim anschließenden „Come-together“ kamen alle Anwesenden zusammen und konnten in gelöster Stimmung netzwerken, interkollegialen Austausch pflegen und im interessanten Gespräch den Abend ausklingen lassen.

Dr. Angelika Brandl-Riedel, Düsseldorf/Dr. Marion Marschall, Berlin

Reference: Politik Praxis med.dent.magazin

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