0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
1722 Views

KZBV-Vorstandsvorsitzender Hendges in Sorge um die Niederlassung – Gesundheitspolitischer Jahresauftakt der ApoBank: „Tragfähige Finanzierung und mehr Tempo bei strukturellen Veränderungen dringend nötig“

Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der ApoBank, begrüßte rund 400 Gäste beim gesundheitspolitischen Jahresauftakt in Düsseldorf.

(c) ApoBank

Die Heilberufe treiben große Sorgen um die Zukunft der ambulanten medizinischen Versorgung in Deutschland um. Das wurde direkt zu Jahresbeginn am 8. Januar 2024 in Düsseldorf deutlich.

Mehr als 400 Gäste aus dem Gesundheitswesen und der Gesundheitspolitik waren der Einladung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (ApoBank) in die Düsseldorfer Kunstsammlung K 21 zum traditionellen Gesundheitspolitischen Jahresauftakt gefolgt. Die Veranstaltung ist eines der ersten Treffen von Spitzenvertretern der Standesorganisationen, der ambulanten und stationären Versorgung, der Gesundheitspolitik und der Gesundheitswirtschaft im Jahr und ein Forum für den Austausch zu Themen rund um die Gesundheitsversorgung.

Pragmatische Lösungen nötig

„Die dringende Notwendigkeit zu Gesprächen und vor allem an pragmatischen Lösungen im Sinne einer qualitativen und wohnortnahen Gesundheitsversorgung scheint größer denn je zu sein“, sagt Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender der ApoBank. „Das signalisieren die Protestaktionen der Heilberuflerinnen und Heilberufler sehr deutlich. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen erschweren die aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend ihre Arbeit. Doch angesichts der demografischen Entwicklung und der alternden Gesellschaft wird ihre Zeit immer kostbarer, damit dürfen wir als Gesellschaft nicht so verschwenderisch umgehen.“ Tragfähige Finanzierung und mehr Tempo bei strukturellen Veränderungen seien jetzt vordringlich, betonte der Chef der Standesbank der Heilberufler bei seiner Begrüßungsrede.

Gästestimmen zur Lage des Gesundheitswesens

Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung wird immer herausfordernder: Die Bürokratie nimmt weiter zu, die Digitalisierung läuft nicht rund und der Fachkräftemangel bleibt auf absehbare Zeit bestehen. „Deshalb müssen wir die Ärztinnen und Ärzte entlasten, wo immer es nur geht“, sagt Dr. med. Susanne Johna, Vizepräsidentin der Bundesärztekammer sowie 1. Vorsitzende des Marburger Bundes. „Bürokratieabbau darf nicht mehr nur ein Schlagwort sein, und die Telemedizin in der Notfallversorgung ist sicher ein sinnvoller Schritt sowie auch andere Berufe besser in die Versorgung zu integrieren.“

Bürokratie und Sanktionen verschlechtern Bereitschaft zur Niederlassung

Die bürokratischen Lasten und die Sanktionspolitik bei der Digitalisierung beklagt auch Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Die Sanktionspolitik bei Digitalisierungsprozessen sei der falsche Weg, und seine Sorge wächst, „dass sich die jungen Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner nicht mehr für die eigene Praxis entscheiden, weil die Rahmenbedingungen immer schlechter werden.“

Idee der „Pseudoapotheke“ abgelehnt

Für die Apothekerschaft ist vor allem der Plan der "Pseudoapotheke" untragbar, "wir brauchen die gleiche Arzneimittelversorgung auch in ländlichen Gebieten", sagt Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Apothekerkammern: „Wo Apotheke draufsteht, muss auch Apotheke drin sein.“

Positives Signal aus NRW

Ein Beispiel, wie gute Gesundheitspolitik funktionieren kann, lieferte Staatssekretär Matthias Heidmeier, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Für ihn zeigt die NRW-Krankenhausreform, wie man „gemeinsam mit den Partnern im Gesundheitswesen, mit Ärztinnen und Ärzten, mit Pflegekräften, mit Kassen und mit Krankenhausträgern eine gute Reform hinbekommen kann“. Bis Ende 2024 soll die NRW-Krankenhausplanung abgeschlossen sein, „sie wird das Gesundheitssystem in NRW positiv verändern und ich wünsche mir, dass davon eine Signalwirkung für andere Bereiche im Gesundheitswesen ausgeht.“

Reference: Politik Wirtschaft Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
4. Jul 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juli 2025
4. Jul 2025

Zahnärzteschaft wirbt für intelligente Gesundheitsreformen

Fachsymposium der KZV Nordrhein zum 70. Jubiläum der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein
3. Jul 2025

„Was mich überrascht hat, ist tatsächlich die Entwicklung der Zahnlosigkeit“

Prof. Dr. A. Rainer Jordan spricht in Folge #28 von Dental Minds über Überraschendes, Zukunftsweisendes und Hintergründe der DMS 6
30. Jun 2025

Primärversorgung wird das Berufsbild von Zahnärzten und Ärzten verändern

Große Ereignisse werfen ihr Scheitern voraus, meint Dr. Uwe Axel Richter zu den Forderungen der Kassen zum Primärarztsystem
30. Jun 2025

Dr. Ralf Kulick ist neuer Präsident der Thüringer Zahnärzte

Forderung an Politik zu Sofortmaßnahmen für Versorgungssicherheit und Bürokratieabbau
30. Jun 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – Juni 2025
27. Jun 2025

„Ein wichtiges Zeichen, dass Mutterschaft und Selbstständigkeit vereinbar sind“

Dr. Rebecca Otto und Dr. Juliane von Hoyningen-Huene zum Thema Mutterschutz für Selbstständige und Unterstützungsmöglichkeiten für niedergelassene Zahnärztinnen
24. Jun 2025

Koalitionsvertrag bietet Chancen für Fachberufe im Gesundheitswesen

Verband medizinischer Fachberufe: Nachbesserungen sind nötig – faire Gehälter, Tarifverträge, mehr Beteiligung, bessere Rahmenbedingungen