Die Freiberuflichkeit fördern, die weibliche Perspektive in der Zahnärzteschaft aufzeigen und den Wandel gesellschaftlicher Rahmenbedingungen begleiten – das sind die wesentlichen Pfeiler, auf denen das nun verabschiedete Grundsatzprogramm des Verbands der ZahnÄrztinnen – Dentista fußt. Ein klar umrissenes Zehn-Punkte-Programm zeigt konkret die Richtung, in die sich der Verband entwickeln will, und gibt Aufgaben für die Zukunft.
„Nach einer Zeit der Neuausrichtung – und dieser Prozess war für uns als Dentista essenziell wichtig – ist es nun erforderlich, unsere Ziele und Positionen klar zu definieren und auch nach außen zu tragen“, so Präsidentin Dr. Susanne Fath. Letztlich sei man dies auch den Mitgliedern schuldig, und den vielen interessierten Kolleginnen, die den Verband gern unterstützen möchten.
Zehn Kernpunkte – von Rahmenbedingungen bis Parität
Herzstück des Grundsatzprogrammes sind zehn Kernpunkte, die die Aufgaben für die kommenden Jahre präzisieren: Rahmenbedingungen der Berufsausübung, Parität in der Vertretung des Berufsstandes, Weiterbildung, Genderwissenschaften, internationale Arbeit, um nur einige zu nennen. „Jedem dieser Kernbereiche wird sich eine Arbeitsgruppe widmen, die die erarbeiteten Inhalte umsetzt und all diese Begriffe mit Leben füllen wird“, zeigt sich Fath überzeugt. Die Arbeitsgruppen seien bereits installiert und würden demnächst ihre Tätigkeit aufnehmen.
Mitglieder und Kolleginnen zur Mitarbeit eingeladen
„Und hier appelliere ich an unsere Mitglieder – und natürlich auch an interessierte Kolleginnen, die sich gern als Mitglied einbringen möchten: Haben Sie Lust und Freude daran, sich für den Verband, vor allem aber für die Interessen der Zahnärztinnen in Deutschland zu engagieren? Machen Sie mit und lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft der Zahnärzteschaft mitgestalten – denn die ist definitiv weiblich geprägt“, so Fath.
Moderne Praxisformen und Unterstützung
Der Verband fordert das Engagement des Berufsstands für die Entwicklung neuer Praxisformen, die für freiberuflich tätige Zahnärztinnen (und Zahnärzte) eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, und lenkt hier den Blick auf die besonderen Bedürfnisse Alleinerziehender. Es gehe hier auch um die Sicherstellung der flächendeckenden zahnärztlichen Versorgung. Gearbeitet werden soll unter anderem an einem Konzept für Praxisvertretungen. Die Idee ist, in Zusammenarbeit mit den Körperschaften ein Pool aufzubauen, in dem im Bedarfsfall schnell eine Praxisvertretung gefunden werden kann.
Eine klare Position bezieht der Verband zu Fremdinvestoren: „Von fachfremden Fremdinvestoren betriebene MVZs erachtet der Verband nicht nur als nicht notwendig, sondern auch als kontraproduktiv für eine geschützte individuelle Arzt-Patienten-Beziehung. Dentista setzt sich für die Kommunikation der Vor- und Nachteile dieser Berufsausübungsform und die Erarbeitung möglicher Alternativen ein.“
Aktiv an Wahlen beteiligen, Chance zur Teilhabe nutzen
Eine wichtige politische Forderung ist die nach der paritätischen Besetzung der Standesvertretungen. „Aktuell sind Zahnärztinnen, obwohl zukünftig absehbar mehrheitlich an der Versorgung der Bevölkerung beteiligt, in der zahnmedizinischen Standespolitik noch unterrepräsentiert. Die Forderung nach Parität der Geschlechter und Altersgruppen in den Standesvertretungen sieht der Verband vor allem als Chance der Teilhabe und gleichzeitig als Aufforderung an die Kolleginnen, sich mit ihren Belangen selbst zu vertreten. Um dies schnellstmöglich zu erreichen, wird sich der Verband aktiv an Wahlen beteiligen und fordert gleichzeitig mehr Transparenz bei den Nominierungs- und Auswahlverfahren“, heißt es dazu im Programm.
Das Dentista-Grundsatzprogramm ist auf der Website des Verbands zu finden. Wer Interesse daran hat, im Verband und bei den Themen mitzuarbeiten, ist eingeladen, sich per E-Mail an info@dentista.de zu melden. Weitere Informationen und ein Beitrittsformular gibt es ebenfalls auf der Website des Verbands.