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Neues vom Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU

(c) Asiga

Für unsere Rubrik „Hot Shit" in „Quintessenz – das Magazin“ bitten wir das Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Klinikums der LMU, unseren Lesern eine aus ihrer Sicht absolute Innovation vorzustellen. Im aktuellen Teil der Reihe fiel die Wahl des Teams der Werkstoffkunde der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik an der LMU auf die „PrintPods“ der Firma Asiga.

Auf der IDS 2025 stellte das in Sydney, Australien, ansässige Unternehmen Asiga neben seinem etablierten Portfolio an DLP-3D-Druckern auch die Asiga PrintPods vor. Damit bietet der Hersteller, der auf 3D-Drucklösungen spezialisiert ist, eine Erweiterung für den dentalen 3D-Druck an, die sich in Richtung Chairside-Fertigung orientiert.

Asiga ist ein australischer Hersteller von hochpräzisen 3D-Druckern und Materialien, der auf die Medizintechnik, Dentaltechnik, Hörgeräteindustrie sowie Schmuckherstellung spezialisiert ist. Asiga brachte 2011 den ersten LED-basierten DLP (Digital Light Processing)-3D-Drucker auf den Markt. Das PrintPod-System ist eine Erweiterung für bestehende 3D-Drucker und zielt auf Flexibilität und Effizienz des Druckprozesses ab.

Was sind PrintPods?

Asiga PrintPods sind mehrfach verwendbare Druckkapseln für Einzelzahnrestaurationen (Abb. 1), die für eine vereinfachte Handhabung der 3D-Druckharze sorgen. PrintPods sind kleine, vorgefüllte Materialbehälter/Harzschalen, die sowohl mit dem Asiga Max als auch dem Ultra-3D-Drucker verwendet werden können. Sie enthalten das flüssige Photopolymerharz, das im DLP-Verfahren Schicht für Schicht ausgehärtet wird, um ein glattes, detailliertes Ergebnis zu erzielen. Technisch gesehen handelt es sich bei den PrintPods um Behälter (Trays) mit einem transparenten Boden, die das zu verarbeitende Harz enthalten.

PrintPods sind sofort einsatzbereit und können nach Gebrauch wieder verschlossen und für spätere Anwendungen aufbewahrt werden. Ein einzelner PrintPod enthält eine Harzmenge für etwa fünf Einzelzahnrestaurationen. Die PrintPods werden laut Hersteller preisgünstig sein und ermöglichen es den Anwendern, eine Reihe verschiedener Zahnfarben für unterschiedliche Patientenfälle zu bevorraten.

Kompatibilität mit Druckern und Materialien

Derzeit befindet sich Asiga in der Validierungsphase mit führenden Herstellern dentaler 3D-Druckharze. Das Ziel ist, ein breites Angebot an zugelassenen Materialien für temporäre und permanente Einzelzahnindikationen wie Kronen, Inlays, Onlays, Veneers oder Provisorien als PrintPods anbieten zu können.

Bestehende Asiga-Drucker ermöglichen die Verarbeitung von Materialien verschiedener Hersteller. Somit haben die Anwender Zugang zu den neuesten 3D-Druckmaterialien. Dies wird nach Angaben des Herstellers auch mit den PrintPods möglich sein. Alle Max-3D-Druckermodelle können mit einer entsprechenden Halterung für die PrintPods nachgerüstet werden (Abb. 2).

Funktionsweise der PrintPods

Ähnlich wie bei den austauschbaren Harz-Trays, die in der DLP-Drucktechnologie verwendet werden, sind auch die PrintPods je nach Druckobjekt austauschbar. Das Druckvolumen wird via RFID Radiofrequenzidentifikations)-Chip übersetzt und der Anwender über einen nötigen Austausch informiert. So kann sichergestellt werden, dass mit dem richtigen Material sowie der richtigen Menge gearbeitet wird und dass Material, Gerät und Druckobjekt aufeinander abgestimmt sind.

Die PrintPods ermöglichen einen einfachen und schnellen Materialwechsel, was insbesondere in Zahnarztpraxen und kleineren Laboren von Bedeutung ist. Nach dem Einsetzen eines PrintPods in die vorgesehene Ringaufnahme (Abbildung 2) wird der Deckel abgeschraubt und mit dessen integriertem RFID-Chip in der entsprechenden Halterung platziert. Die Materialdaten, der Inhalt der Pods und so weiter werden darüber an die Druckersoftware übermittelt.

Während des Drucks wird UV-Licht durch die transparente Unterseite der PrintPods auf das Harz projiziert, und die zu druckenden Objekte werden so schichtweise aus dem im PrintPod enthaltenen Harz mittels radikaler Polymerisation aufgebaut. Jede einzelne Schicht ist zwischen 25 und 100 µm (üblicherweise 50 µm) einstellbar, je nach gewünschter Zeit und Oberflächengüte. Ausgehärtet wird mittels UV-LED-Belichtung im Wellenlängenbereich von 385 nm.

Vorteile der PrintPods in der klinischen Anwendung

  • Das Umfüllen von Harz aus konventionellen Druckwannen und deren Reinigung entfallen
  • Schnelle Fertigung (8 bis 10 Minuten, je nach Restauration)
  • Geringe Kosten für den Anwender
  • Der Workflow mit PrintPods wurde auf eine einfache Anwendung in der Praxis ausgelegt, der für den Anwender nahezu berührungsfrei mit Harz abläuft:
    1. Pod einlegen, Deckel mit RFID-Chip in entsprechende Halterung einsetzen,
    2. Druck starten,
    3. Pod entnehmen und wieder verschließen,
    4. Stempel mit Druckobjekt in mitgeliefertes Reinigungsgefäß mit Lösungsmittel (etwa Isopropanol) überführen und laut Materialherstellerangaben unter Agitation das überschüssige Harz entfernen,
    5. Nachbelichtung der Restauration in einer Lichtpolymerisationseinheit (zum Beispiel Asiga Cure).
  • Gleichbleibende Druckqualität und damit einhergehende optische und mechanische Eigenschaften der aus den PrintPods gedruckten Objekte. Da die PrintPods nach dem Druck fest verschlossen sind, ist eine Materialquerkontamination – etwa durch Staub und diverse andere Verunreinigungen – nahezu ausgeschlossen.
  • Automatisierte Überwachung über RFID-Chip:
    1. des Materials,
    2. des Materialverbrauchs,
    3. der Druckkapazität.

Fazit

Asiga PrintPods bieten eine smarte 3D-Drucklösung, bei der Erschwinglichkeit, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit entscheidend sind. Im Vergleich zu herkömmlichen offenen Harzsystemen entfallen kritische Schritte wie das Befüllen und Umfüllen oder das Risiko einer Harzkontamination. Die PrintPods sind für dentale 3D-Druck-Lösungen gedacht, die speziell auf die schnelle und unkomplizierte Herstellung von Einzelzahnrestaurationen abzielen. Die wiederverschließbaren Resin-Pods (Verwendung für bis zu fünf Einzelzahnrestaurationen) und der reduzierte Arbeitsaufwand – aufgrund des Wegfalls des Befüllens und Nachfüllens der Harze – inklusive direktem Transfer von Material und Füllstand, empfehlen das PrintPod-System als alternative Lösung für kleinere Dentallabore sowie die Chairside-Fertigung in der Zahnarztpraxis. 

Der voraussichtliche Marktstart des PrintPod-Systems ist für das dritte Quartal 2025 geplant. Bezüglich des PrintPod-Portfolios befindet sich Asiga zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Validierungsphase mit diversen Herstellern dentaler 3D-Druckharze.

Weitere Infos über die Werkstoffkundeforschung an der LMU unter www.facebook.com/werkstoffkundeforschung
Weitere Infos über die PrintPods unter www.asiga.com/printpods

Quelle: Quintessenz – das Magazin 3/25 Materialien Implantatprothetik Zahntechnik

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