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Ein ein hilfreiches Werkzeug für die fotografische Dokumentation und Analyse von Zahnfarben

(c) Arnold Drachenberg

Farbanalyse- oder Farbmesssysteme gibt es viele und vor allem schon lange. Jedes davon hat seine spezifischen Vor- und Nachteile, viele gelten als zu kompliziert. Der Zahntechnikermeister Arnold Drachenberg aus Windhagen hat vor neun Jahren sein analoges Dragonshade System entwickelt. Er hat sukzessive daran gearbeitet, sodass heute ein digitales Tool für die Farbanalyse zur Verfügung steht, mit dem ein auf ein bestimmtes Keramiksystem bezogenes Farbrezept generiert werden kann.

Einleitung

Nachdem 2014 der Dragonshade erdacht und entwickelt wurde (Abb. 1) – ein hilfreiches Werkzeug für die fotografische Dokumentation und Analyse von Zahnfarben – ist die Zeit natürlich nicht stehen geblieben und einiges wurde auch aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung weitergedacht. Schon damals dienten die mit dem Dragonshade angefertigten digitalen Bilder dazu, um die RAW-Fotodaten dann in einer entsprechenden Software (zum Beispiel Lightroom, Photoshop oder Keynote) farblich über einen vordefinierten Grauwert mit der Ist-Situation gleichzuschalten. Von da an war man in der Lage, die Zahnfarben mit der jeweiligen Software nur anhand von zuvor angefertigten Fotos in Ruhe am Monitor zu analysieren. Allerdings fand diese Analyse auch so statt, wie man es als Zahntechniker gewohnt war, das heißt das dort Gesehene musste quasi auf das verwendete Keramiksystem „übersetzt“ werden, um die nötigen Schritte für die entsprechende Schichtung ableiten zu können.

Den gesamten Artikel lesen Sie in unserer „Quintessenz Zahntechnik 5/25“. Die Quintessenz Zahntechnik, kurz QZ, ist die elf Mal jährlich erscheinende Fachzeitschrift für alle Zahntechniker und zahntechnisch interessierte Fachleute, die Wert auf einen unabhängigen und fachlich objektiven Informationsaustausch legen. Im Vordergrund der Beiträge und Berichterstattung steht die Praxisrelevanz für die tägliche Arbeit. In dieser Zeitschrift finden sich Zahntechniker, Dentalindustrie und die prothetisch orientierte Zahnarztpraxis mit ihren Anliegen nach einer hochwertigen Fortbildung gleichermaßen wieder. Zur Online-Version erhalten Abonnenten kostenlos Zugang. Mehr Infos zur Zeitschrift, zum Abo und zum Bestellen eines kostenlosen Probehefts finden Sie im Quintessenz-Shop.

Sieben Jahre später entstand die Dragonshade App, die bei Frontzähnen die Farbnahme, das Analysieren von Helligkeit, Farbsättigung und Farbton vereinfacht (Abb. 2). Diese App wird bis heute immer weiter verbessert. Basis dieser Software ist wie bei anderen bekannten Farbanalyse-Softwares oder den anfänglichen Ansätzen in Photoshop oder Lightroom die Möglichkeit einer Tonwertkorrektur (Abb. 3). Denn nur so lassen sich unterschiedlich aufgenommene „Farben“ gleichschalten und somit auch erst objektiv analysieren. Diese Möglichkeit der eindeutigen Farbkommunikation ist für die digitale Farbanalyse unbedingt notwendig. Kernstück dieser „Gleichschaltung“ sind Graukarten, das heißt physische Referenzkarten, auf denen das „Farbrezept“ für das damit abgebildete Neutralgrau aufgedruckt oder zumindest bekannt ist.

Wird nun der zu analysierende oder gleichzuschaltende Gegenstand zusammen mit dieser Graukarte fotografiert, dann wird es möglich, in der Bildbearbeitungs-Software über den bekannten Farbwert der Graukarte einen Weißabgleich durchzuführen, der alle auf dem Foto abgebildeten Bereiche gleichermaßen abdeckt. Eine Vorgehensweise, die Standard in der Fotografie ist, wenn es gilt, die Belichtung zu kalibrieren. Unabdingbar dafür ist jedoch, dass die Graukarte mit einer Metamerie-freien Farbe beschichtet ist, das heißt unter unterschiedlichen Lichtfarben stets farbneutral bleibt (Abb. 4).
Hiernach kann mit der dezidierten Farbanalyse in der Dragonshade Software begonnen werden. Die dazu nötigen Schritte sind in der Vollversion dieses Beitrags in der Ausgabe 5/2025 der „Quintessenz Zahntechnik“ lückenlos aufgeführt.

Diskussion und Schlussfolgerung

Dem Autor ist durchaus bewusst, dass sich die Thematik schwieriger darstellt, als es viele gerne hätten. Zu verlockend ist der Gedanke, eine App zu haben, die per Knopfdruck ein „Rezept“ oder gar via angeschlossenem Mischgerät eine fertige Mischung der benötigten Massen „ausspuckt“, die auf Anhieb passt. Applizieren, in Form schieben, fertig. Doch so einfach ist es nicht und kann es gar nicht sein, denn die zu kopierenden Zähne sind viel zu komplex, um sie auf ein derart einfaches Schema herunterzubrechen. Allein das „Zurechtschieben“ der entsprechenden Massen, das heißt ihre korrekte dreidimensionale Platzierung im Zahn, ist nicht trivial und hat einen enormen Einfluss auf das Farbergebnis1.

Somit sind auch weiterhin zahntechnisches Wissen, Erfahrung und ein gewisses Maß an „Intuition“ notwendig, um zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen. Allerdings nimmt eine Vorgehensweise, wie die in diesem Beitrag beschriebene, dem gesamten Prozess viel von seiner Willkür und hilft dem erfahrenen Keramiker dabei, etwaige Irrwege zu umgehen und zielgerichteter zum Ziel zu kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, virtuell zu mischen, das heißt es ist nicht notwendig, real Dinge auszuprobieren, um den Effekt bestimmter Keramikmassenkombinationen bewerten zu können. Die Vorabvisualisierung in der App reicht vollkommen aus.

Alles in allem ein sehr hilfreiches, aber auch lehrreiches Tool, das dem Thema Farbanalyse und Schichtschema viel von seiner Subjektivität nimmt (Abb. 5 und 6).

Ein Beitrag von ZTM Arnold Drachenberg, Windhagen

Literatur

1. Bellmann JH, Seubert G.: Arbeiten nach dem Picasso-Prinzip – Der farbliche Einfluss von Opal-Schmelz auf die Zahnfarbe. Quintessenz Zahntech 2023;48:16–25.

Quelle: Quintessenz Zahntechnik 5/25 Digitale Zahntechnik

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