0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
6657 Aufrufe

Praxiskurs der DGI thematisiert besondere Erfordernisse einer Implantattherapie bei multimorbiden und älteren Menschen

In der Implantologie schwinden die Kontraindikationen, gleichzeitig wächst die Zahl der – zumeist älteren – Risikopatienten, die eine Implantatversorgung wünschen. Worauf es dabei ankommt, vermittelt Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau in einem Praxiskurs der DGI am 28. März 2020 in Jena.

Noch vor wenigen Jahren rieten Experten von Implantaten eher ab, wenn Patienten an Diabetes mellitus, an Osteoporose oder schweren Herz­ Kreislauferkrankungen litten. Dies hat sich geändert. Entsprechend steigt die Zahl der Patienten, die von Implantaten profitieren. Diese positive Nachricht hat eine Kehrseite: Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen sich auf eine steigende Zahl von Risikopatienten einstellen. Dafür sorgen der demographische Wandel, die Epidemiologie chronischer Krankheiten und komplexe medizinische Therapien.


Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau leitet den Praxiskurs der DGI am 28. März in Jena. Bild: DGI

„Der demographische Wandel erfordert neue implantologische Konzepte für ältere Patienten mit Komorbiditäten“, stellt Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau (Jena) fest.

Für eine erfolgreiche Implantatbehandlung sind daher die Kenntnis und das Management von Risikofaktoren und Einflussgrößen der begleitenden Allgemeinerkrankungen von besonderer Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die Einflüsse von Allgemeinerkrankungen auf das Hart- und Weichgewebelager am Implantationsort, die bei der Planung und Durchführung der Implantation beachtet werden müssen. Bei einem gut eingestellten Diabetes-­Patienten spricht nichts gegen Zahnimplantate. Allerdings sind ausgeprägte Entzündungsprozesse oder die Auswirkungen eines metabolischen Syndroms auf die Blutgefäße bei Diabetikern relevante Risikofaktoren. Dies gilt auch für verschiedene medikamentöse Therapien, zum Beispiel mit Antiresorptiva.

Therapie dem Patienten anpassen

Was es zu beachten gilt, haben die Experten der DGI gemeinsam mit Fachleuten anderer Gesellschaften in Leitlinien beschrieben. Es gibt Leitlinien der höchsten Qualitätsstufe S3 zu den Themen „Zahnimplantate bei Diabetes mellitus“ sowie „Zahnimplantate bei medikamentöser Behandlung mit Knochenantiresorptiva“, zu denen unter anderem die Bisphosphonate gehören, die bei Osteoporose und onkologischen Erkrankungen eingesetzt werden. In der Phase der Finalisierung befindet sich die Leitlinie „Implantate bei Immunsuppression und Immundefizienz“. (https://www.dginet.de/web/dgi/leitlinien)

Durch alle Empfehlungen zieht sich eine Botschaft: Die Implantat-Therapie muss dem jeweiligen Risikoprofil eines Patienten angepasst werden. Dieser Prozess beginnt bereits bei der Auswahl des Implantatsystems und bei der Planung des Eingriffs. „Wenn beispielsweise ein Patient mit Antiresorptiva behandelt wird und ein Implantat bekommen soll, profitiert er von einem vorgeschnittenen Gewinde. Bei Patienten mit einer Parodontitis in der Vorgeschichte geben Experten einem Implantat den Vorzug, dessen Schulter auf der Ebene des Weichgewebes endet“, resümiert Grötz. Bei Patienten mit gestörtem Knochenstoff-wechsel ist eine Sofortimplantation nicht angezeigt.

Patienten mit entzündlichen Erkrankungen

Nicht einfach ist auch die Therapieentscheidung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen. Bei diesen entzündlichen Erkrankungen gibt es eine wechselseitige Beziehung zur Parodontitis und es werden häufig Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken. Klare Empfehlungen gibt es in diesem Bereich nicht, sondern nur den Rat, die Indikation sehr streng zu stellen.

Titelbild: Rawpixel.com/shutterstock.com
Quelle: DGI Implantologie Zahnmedizin Alterszahnmedizin Fortbildung aktuell

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
16. Juni 2025

Das Kongress-Highlight 2025: Impulse für die Zahnmedizin von morgen

Die ganze Zahnmedizin auf dem 4. Gemeinschaftskongress der zahnmedizinischen Fachgesellschaften in Berlin – jetzt gleich buchen
12. Juni 2025

Perfekter Sommer-Boost für Praxis und Implantologie

ITI Summit meets Ostsee-Vibes in Travemünde am 4. und 5. Juli 2025
6. Juni 2025

Was weiß YouTube über das „Konzept für feste Dritte Zähne an einem Tag“?

Qualität und Zuverlässigkeit von YouTube-Videos über das Therapieverfahren zur Sofortversorgung eines ganzen Kiefers
5. Juni 2025

Starkes Zeichen für digitale Lösungen in der Oralchirurgie

Die Unternehmen Sicat und W&H gaben auf der EuroPerio11 ihre langfristige Partnerschaft bekannt
30. Mai 2025

„Implantologie ist Teamarbeit und ein Querschnittfach“

39. DGI-Kongress stärkt den Austausch zwischen den zahnmedizinischen Fachdisziplinen
30. Mai 2025

Vier Markenjubiläen auf der EuroPerio11 gefeiert

Dentsply Sirona präsentiert 25 Jahre Atlantis und Ossix, 30 Jahre MIS Implants, 40 Jahre Astra Tech Implant System
28. Mai 2025

Gut geschult ist halb gewonnen

35. Gutachterkonferenz Implantologie am 28. Juni 2025 in Augsburg
22. Mai 2025

Implantatsystem mit besonderer Oberflächentopografie

Neues aus dem Team der Werkstoffkundeforschung der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der LMU: Das Implantatsystem der Firma Patent