0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
7462 Aufrufe

Behauptungen im Film „Root Cause“ nicht zutreffend – ausführliche Stellungnahme der European Society of Endodontology (ESE)

Die European Society of Endodontology (ESE) erhielt Nachrichten von endodontisch tätigen Zahnärzten weltweit zu einer auf Netflix ausgestrahlten Dokumentation. Diese schürt die unbegründete Behauptung, dass  Wurzelbehandlungen die Ursache für verschiedene systemische Erkrankungen seien. Seit der Film „Root Cause“ veröffentlicht wurde, begleiten ihn Gerüchte in den sozialen Medien, nach denen eine Wurzelkanalbehandlung angeblich mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergeht. Als repräsentative Gesellschaft in Europa und darüber hinaus äußert sich die ESE besorgt über diese Vorwürfe und die verbreiteten Fehlinformationen.Die nebenstehende Abbildung zeigt die Stellungnahme der ESE im englischen Original. Auch die Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET e.V.) mit DGET-Präsident Prof. Christian Gernhardt schließt sich dieser Stellungnahme ergänzend an.

Laut der ESE werden Zahnerkrankungen und Zahnbehandlungen immer wieder für systemische Erkrankungen und Zustände, für die es keine klare Ätiologie oder Heilung gibt, verantwortlich gemacht. Endodontische Infektionen und Behandlungsverfahren sind dabei keine Ausnahmen.

Die ESE beschäftigt sich intensiv mit der Erforschung endodontischer Infektionen und ihrer Beziehung zur Allgemeingesundheit. Die verfügbaren wissenschaftlichen Informationen zu diesem Thema sind fester Bestandteil zahlreicher Publikationen, klinischer Leitlinien und wissenschaftlicher Diskurse im Rahmen von Kongressen. Die Wurzelbehandlung ist ein wichtiges zahnärztliches Verfahren zur Schmerzlinderung, um Infektionen zu behandeln und um die Zähne langfristig zu erhalten. Es herrscht allgemeines Einvernehmen in wissenschaftlichen und und klinischen Gemeinschaften, dass die Wurzelbehandlung ein wirksames und vorhersagbares Heilmittel gegen Pulpa und periapikale Infektionen ist. Tatsächlich handelt es sich dabei um eines der am besten dokumentierten und sichersten Verfahren zur Verhinderung und Aushärtung oraler Infektionen, welches somit Folgeerkrankungen eher verhindert und behandelt, als systemische Komplikationen herbei zu führen.

Die Extraktion von Zähnen mit Pulpa- und periapikaler Erkrankung, die durch die Wurzelbehandlung erhalten werden können, ist in den meisten Fällen ungeeignet. Darüber hinaus ist die Entnahme und das Einsetzen eines Implantats ein schlechter Ersatz für den Erhalt von Zähnen durch Wurzelkanalbehandlung. Implantate sind wertvoll, wenn Zähne unvermeidlich verloren gehen, aber sie sollten nicht an die Stelle von Zähnen rücken, die durch endodontische und restaurative Behandlungen erhaltungswürdig sind.

Aktuelle wissenschaftliche und klinische Nachweise belegen eindeutig die Vorteile, die Sicherheit und den Wert der Wurzelkanalbehandlung. Zahnärzte und die allgemeine Öffentlichkeit sollten nicht von der Akzeptanz der Wurzelbehandlung als gut dokumentiertes Verfahren basierend auf unerwünschten Fehlinformationen, die möglicherweise gefährlich und schädlich sind, abgelenkt werden, so die ESE. DGET-Präsident Prof. Christian Gernhardt ergänzt, „weiterhin auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischen Erfolgen zum Wohle unserer Patienten“ zu verfahren.

Titelbild: shutterstock.com/edwardolive
Quelle: European Society of Endodontology Endodontie Nachrichten Bunte Welt

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
23. Dez. 2024

Wurzeln, Pulpa, Resorptionen

In der Endodontie 4/2024 geht es neben aktuellen Themen auch um die Zukunft der endodontischen Versorgung
13. Dez. 2024

Kinderzahnheilkunde: Studie zur regenerativen Endodontie untersucht Therapien je nach Ursache

Greifswalder Zahnmedizinerin erhält Forschungspreis aus dem Wissenschaftsfonds 2024
6. Dez. 2024

Erfolgsquoten gegossener Stiftaufbauten

Individuelle Stiftaufbauten sind eine Option bei Wurzelkanälenmit irregulären Querschnittsanatomien
22. Nov. 2024

Externe zervikale Resorption in Unterkiefermolaren mit zusätzlichen Wurzelkanälen

Frühzeitige Diagnose, Behandlung und das Wissen um Ätiologie und physiologische Vorgänge sind wichtig für den Zahnerhalt
12. Nov. 2024

Endo perfekt! Rechnung korrekt?

Ob GOZ pur oder Bema mit Zusatzleistungen, das müssen Zahnärzte und Patienten gemeinsam entscheiden
8. Nov. 2024

Endo, Kronen-Wurzelfraktur, Kindergartenkinder und Ü50-KFO

Die Quintessenz Zahnmedizin 11/2024 zeigt Bandbreite der zahnmedizinischen Disziplinen und Patientengruppen
25. Okt. 2024

Vier Feilen, fünf Sterne

Coltenes neues HyFlex EDM OGSF Feilenset begeistert Zahnärztinnen und Zahnärzte
21. Okt. 2024

„Die Wissenschaft von heute ist das, was morgen in die Praxen kommt“

Strahlende Gewinner beim 36. DGZMK/BZÄK/Dentsply Sirona Förderpreis