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Mit 3D-CAD-/CAM-Implantaten, (Blut-)plättchenreichem Fibrin und Knochenersatzmaterial

Unterkieferrekonstruktion nach Tumorresektion mittels eines dreidimensionalen CAD/CAM-Meshs, autologem Fibrinkonzentrat (Platelet-Rich Fibrin (PRF)) und xenogenem Knochenersatzmaterial: So erfolgte die orale Rehabilitation eines 53jährigen Patienten in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Frankfurt. Auf der Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) anlässlich des großen 69. Kongresses in Frankfurt stellte der Operateur Prof. Dr. Dr. Shahram Ghanaati das komplexe Verfahren im Detail vor.

Nach der erfolgreichen onkologischen Behandlung eines Plattenepithelkarzinoms im rechten Unterkiefer entsprechend des Studienprotokolls der „Invert“- Studie (primäre Radio-Chemotherapie, sekundäre operative Therapie) mit Unterkieferkastenresektion, erfolgte die Rekonstruktion des Unterkiefers mit Hilfe eines präoperativ CAD-CAM-geplanten Titan-Meshs und einer Mischung eines xenogenen Knochenersatzmaterials und körpereigenen Fibrinkonzentrats (Platelet-Rich Fibrin, PRF) (Abb. 1 bis 9).

Nach erfolgreicher Einheilung und Integration des Knochenaufbaus (ca. 10 Monate nach der Rekonstruktion) wurden die verlorenen Zähne mit Hilfe von Zahnimplantaten wieder ersetzt (Abb. 10 bis 16).

Exkurs: Platelet-Rich Fibrin (PRF)

Zur Unterstützung der Einheilung unterschiedlichster Gewebeersatzmaterialien, etwa bei der Rekonstruktion von Hart- oder Weichgewebe, können diese mit Eigenblut und/oder Eigenblutprodukten angereichert werden. Das Verfahren an sich ist in der MKG-Chirurgie nicht neu: Bereits in den sechziger Jahren war der Einsatz von Eigenblut oder zentrifugiertem Eigenblut klinisch etabliert und wissenschaftlich dokumentiert. Seitdem wurde unter anderem der Zentrifugationsprozess zur Gewinnung der gewünschten Blutbestandteile immer weiter optimiert, sodass es heute möglich ist, ein spezielles Fibringerüst (Plättchenreiches Fibrin, PRF) zu isolieren, in dem die Wachstumsfaktoren in den im Fibrin – dem „Klebstoff“ des Blutes - eingeschlossenen Thrombozyten aktiviert werden. Dem Patienten wird dafür nur ein wenig Blut entnommen.

PRF ist derzeit das einzige Blutkonzentrat, das ohne jegliche externe Zusätze wie Antikoagulantien in zwei unterschiedlichen Formen, das heißt, flüssige und/oder solide Matrix hergestellt werden kann (Abb. 17 und 18). Experten bezeichnen das (Blut-)plättchenreiche Fibrin (PRF) auch als PRP (platelet-Rich Plasma) der zweiten Generation, das noch effektiver und auf ganz natürliche Weise die Wund- und Gewebeheilung beschleunigt.

Aufgrund der einfachen Handhabung und der zeitsparenden Herstellungstechnik hat sich der Einsatz von PRF in diversen Bereichen etabliert. Viele Studien konnten die Bioaktivität von PRF und seine Kapazität, unterschiedliche Wachstumsfaktoren freizusetzen, nachweisen. Laut Ghanaati können mithilfe von PRF und Knochenersatz- oder Bindegewebsersatzmaterialien „intraoperativ innerhalb von 10 Minuten ein intelligentes Biomaterial hergestellt werden“, das zum Auffüllen von Defekten verwendet werden kann.

Bilder: Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt)
Quelle: DGMKG Chirurgie Zahnmedizin Restaurative Zahnheilkunde

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