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Sabine Zude und Michaela Bicker, CGM Dental Systeme, über Neues zum Thema Praxis-IT, Telematikinfrastruktur, digitale Anwendungen und „grüne Praxis“

Der neue PAR-Planungsdialog in Z1.

(c) CGM

Die Sylter Woche ist eine der beliebtesten Fortbildungsveranstaltungen in Deutschland, und traditionell lädt die CGM Dental Systeme anlässlich dieser Veranstaltung Kunden und Freunde des Unternehmens zu einem informellen Treffen ein. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war es jetzt kurz vor Pfingsten wieder möglich – und Quintessenz nutzte die Gelegenheit, Geschäftsführerin Sabine Zude und Leiterin Vertriebsmarketing Michaela Bicker zu aktuellen Themen und Trends zu befragen. Markus Queitsch, Mitglied der Geschäftsführung des Verlags, sprach mit beiden.
 

Frau Zude, Frau Bicker – im kommenden Jahr wird die 100. Internationale Dental-Schau stattfinden. 2021 war CGM bei der IDS im Herbst nicht dabei, wie steht es mit 2023?

Sabine Zude, Geschäftsführerin CGM Dental Systeme
Sabine Zude, Geschäftsführerin CGM Dental Systeme
Foto: CGM
Sabine Zude: Ja, wir werden mit CGM wieder auf der IDS sein, aber in einer anderen Halle. Die Koelnmesse hat wegen der Corona-Pandemie die Standaufteilungen in den Hallen ändern müssen, daher werden wir nun in Halle 11.3 zu finden sein. Wie die CGM werden nach jetzigem Stand auch alle Mitglieder des Verbands Deutscher Dentalsoftware-Unternehmen VDDS wieder dabei sein.

Michaela Bicker: Aber wir sind auch in diesem Jahr für unsere Kundinnen und Kunden wieder in Präsenz aktiv. CGM wird auf jeden Fall noch drei Anwendertreffen veranstalten. Es gibt so viele aktuelle Themen rund um die Telematikinfrastruktur und neue Anwendungen und Module in unseren Produkten, die sich einfach besser in einer Präsenzveranstaltung vorstellen lassen. Außerdem sind wir jetzt erstmals Premium Partner bei der Opti Summer School 2022.
 

Sie haben schon die Telematikinfrastruktur, kurz TI, genannt – eine neue Herausforderung ist der Austausch der ersten Konnektoren. Wie soll das laufen?

Zude: CGM war 2017 der erste Anbieter, der einen zertifizierten Konnektor für die TI liefern konnte. Die in der TI-Hardware verbauten Sicherheitszertifikate laufen per Spezifikation der Gematik nach fünf Jahren aus. Erste Geräte sind ab Herbst 2022 betroffen. Damit Institutionen weiterhin in der TI arbeiten können, besteht frühzeitig aktiver Handlungsbedarf. Gemäß einstimmigem Beschluss der Vertreterversammlung der gematik vom 28. Februar 2022 müssen die TI-Komponenten gegen neue Hardware-Komponenten getauscht werden.

CGM ist auf den Hardware-Tausch in den Praxen und Institutionen vorbereitet. Zum Prozess gehört eine frühzeitige Information unserer Kundinnen und Kunden und eine gut strukturierte, abgestimmte Routen- und Einsatzplanung der Techniker. CGM bietet gemeinsam mit den Dienstleistern vor Ort ausreichend Servicetermine an. Je früher die Institutionen den Austausch planen, umso wahrscheinlicher ist die Terminierung eines für die Praxis günstigen Termins.

Getauscht wird gegen die neuste Konnektorgeneration der KoCoBox MED+. CGM hat die Zulassung fristgerecht vor den ersten Zertifikatsabläufen erhalten. Damit kann CGM gemeinsam mit ihren Dienstleistern vor Ort, den DVO, nicht nur die Weiterarbeit der Institutionen in der TI sichern, sondern verbindet den Tausch auch mit spürbaren Mehrwerten: neue Produktgarantie, höchste Zuverlässigkeit, mehr Leistungsstärke, mehr Performanz und mehr Stabilität durch einen noch besseren Prozessor und einen größeren Arbeitsspeicher.
 

Seit Juli 2021 gibt es eine neue PAR-Richtlinie in der Gesetzlichen Krankenversicherung mit vielen Veränderungen für die Zahnarztpraxen. Damit haben Sie auch das Parodontologie- Modul in Z1 anpassen müssen – wie ist der aktuelle Stand?

Zude: Wir werden im 3. Quartal 2022 das aktualisierte Modul zur Verfügung stellen können. Es hat leider noch weitere Verzögerungen gegenüber dem ursprünglichen Plan gegeben, weil auch das Elektronische Beantragungs- und Genehmigungsverfahren, das EBZ, entwickelt werden musste.

Das EBZ ist seit Anfang 2022 in der Erprobung und soll ab 1. Juli 2022 in den Zahnarztpraxen in den Echtbetrieb gehen. Darüber werden dann alle antragspflichtigen Leistungen in Zusammenhang mit Zahnersatz, Kieferorthopädie, Kiefergelenkserkrankungen/Kieferbruch und auch Parodontalbehandlungen elektronisch über die TI beantragt werden können. Zum 1. Januar 2023 soll es dann als einziges Beantragungsverfahren für alle Praxen verbindlich sein, Anträge auf Papier soll es nicht mehr geben. Der Bereich der Parodontalbehandlungen wird – wegen der im vergangenen Jahr eingeführten umfangreichen PAR-Richtlinie – frühestens zum 1. Quartal 2023 eingeführt.

Wir stehen als Softwareanbieter und Mitglied im VDDS hier schon lange in engem Kontakt mit der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen. Gemeinsam haben wir die Schnittstellen definiert und ein gemeinsames Verfahren sowie die Projektierung festgelegt. In den Arbeitsgruppen wurden die Testszenarien festgelegt und die Einführungsphase besprochen. Die Ergebnisse aus der Pilotierung fließen ebenfalls in die Arbeitsgruppen ein, so dass eine entsprechende Nachbesserung stattgefunden hat. Zum 1. Juli 2022 sollen auch alle gesetzlichen Krankenkassen in der Lage sein, die elektronisch gestellten Anträge über die Telematikinfrastruktur zu erhalten und zu bearbeiten.

Michaela Bicker, Leiterin Vertriebsmarketing
Michaela Bicker, Leiterin Vertriebsmarketing
Foto: CGM
Bicker: Eine Liste mit den Neuerungen zum PAR-Modul in Z1 finden unsere Anwender zum Beispiel in der Ausgabe 2/2022 unserer Kundenzeitschrift „uptodate“. Wir haben wie immer mehr getan, als nur die neuen Abrechnungsziffern einzufügen – der gesamte Komplex Parodontologie wurde überarbeitet. So sind nun auch die Kontrollintervalle und die vorgeschriebenen Intervalle für die Unterstützende Parodontaltherapie (UPT) hinterlegt. Deshalb heißt das neue Modul auch CGM Z1.PRO UPT/PAR. Unser Ziel war es, alle Abläufe und Termine für das Praxisteam so transparent zu machen wie möglich, damit keine wichtigen Termine übersehen werden und die Patienten rechtzeitig benachrichtigt werden können.

Ein interessantes Zusatztool für Bestandspatienten: Unser Modul kann schon im Vorfeld prüfen, bei welchen Patienten anhand der bisherigen Anamnesen eine Parodontalbehandlung erforderlich sein könnte. Das erleichtert die Vorbereitung von Kontrollterminen und die gezielte Information und Ansprache dieser Patienten.
 

Das ist ja schon ein großes Paket – auf was bereiten Sie sich denn bei CGM für 2023 vor?

Zude: Das EBZ wird uns sicher auch das ganze Jahr 2023 beschäftigen, dazu kommt der laufende Konnektoraustausch. In der TI werden weitere Anwendungen in die Praxis kommen, so ein neues Medical Information Object, ein MIO, für die Implantologie.

Der „E-Zahn-Implantatpass“ soll ermöglichen, Angaben zu einem Zahnimplantat, wie dessen Typ, Hersteller und Materialinformationen künftig strukturiert elektronisch als Pass zu dokumentieren und in der elektronischen Patientenakte (ePA) verfügbar zu machen. Damit werden nicht nur Zahnärztinnen und Zahnärzte bei der Diagnose und Therapie des Patienten unterstützt, sondern auch die Versicherten über die erhaltene implantat-(prothetische) Versorgung in der ePA informiert.

Und dann müssen wir sehen, wie sich die elektronische Patientenakte selbst weiter entwickeln wird. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat da einen Neustart angekündigt. Auch das E-Rezept und die Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung werden uns sicher noch weiter beschäftigen.

Bicker: Diese ganzen Neuerungen erfordern natürlich eine enge Begleitung und Unterstützung für unsere Kundinnen und Kunden in den Praxen. Da kommt sehr viel Neues auf die Chefinnen und Chefs und auf die Praxisteams zu. Und die „alten“ Aufgaben wie Qualitätsmanagement, Medizinprodukteverwaltung etc. laufen ja weiter.

Unser Ziel ist es, mit unseren PVS, allen voran unser Flaggschiff CGM Z1.PRO, die Praxisteams so weit wie möglich zu entlasten. Die Digitalisierung soll nicht Mehrarbeit werden, sondern Prozesse einfacher und transparenter machen und damit den Alltag erleichtern.

Da ist immer viel Schulung erforderlich, die wir auf allen möglichen Wegen anbieten – von der Präsenzveranstaltung über Webinare bis hin zu Praxisschulungen und unsere Hotline.
 

Frau Zude, Sie sind auch Vorsitzende des VDDS. Was steht da auf der Agenda?

Zude: Wir werden in diesem Jahr wieder eine digitale Herbstmesse veranstalten – das Format ist 2020 und 2021 sehr gut angekommen, daher bieten wir das gerne erneut an. Die vielen Neuerungen bei der TI fordern uns natürlich alle, und wir freuen uns daher sehr über den guten Draht zur KZBV, aber auch zu unseren kooptierten Mitgliedern, deren Zahl steigt. Dazu kommen die Vorbereitungen auf die IDS 2023.

Und wir werden unseren VDDS-Branchentreff in Köln aufleben lassen, schon im Oktober 2022 und wieder im Schokoladen-Museum.
 

CGM Dental Systeme hat sich entschlossen, Founding Partner der Initiative „DIE GRÜNE PRAXIS“ zu werden. Warum?

Zude: Das ist ein längerfristiges, sehr spannendes Thema. Viele Praxen sind daran interessiert ihre Arbeit nachhaltiger aufzustellen. Wir freuen uns diese Praxen mit unseren Modulen, aber auch mit nachhaltigen Tipps zu unterstützen. Denn die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein folgerichtiger Schritt in Richtung Entlastung der Umwelt und der Ressource Mensch – also dem kompletten Praxisteam inklusive der Praxisinhaberin/des Praxisinhabers.
 

Ab 2023 wird der Quintessenz Verlag offizieller Medienpartner des CGM Sylt-Events.

Quelle: Quintessence News Telematikinfrastruktur Praxisführung Praxis Wirtschaft

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