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Junge Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordern breite gesellschaftliche Debatte zur Zukunft der Versorgung

Die jungen Ärztinnen und Ärzte im Hartmannbund fordern mit Blick auf „systematische Webfehler“ im deutschen Gesundheitssystem eine breite und strukturierte Debatte in der Gesellschaft. Dazu haben sie im Juni ein Thesenpapier veröffentlicht.

In dieser Debatte müssten im Besonderen die Stimmen der beteiligten Berufsgruppen aus Pflege, Ärzteschaft und weiteren Akteuren des Gesundheitswesen Gehör finden. Die Bewältigung der Pandemie habe die Blicke auf einige schon lange bestehende Fehlentwicklungen, aber auch auf noch nicht vollends ausgeschöpfte Potenziale des Gesundheitswesens gelenkt, so Theo Uden, Hartmannbund-Vorstandsmitglied und Vertreter der Assistenzärzte des Verbands.

Gesellschaft muss über die Gestaltung entscheiden

„Die momentane Situation eröffnet die Chance der Neuentdeckung oder Beschleunigung sinnvoller Prozesse und bietet zugleich die Gelegenheit, sich – jenseits der Vorbereitung auf eine erneute Viruspandemie – ganz grundsätzliche Gedanken über die Zukunft unseres Gesundheitssystems zu machen“, ist Uden überzeugt. Dabei gehe es auch darum, so Dr. Dr. Galina Fischer, Sprecherin des Ausschusses der Assistenzärzte im Hartmannbund, Versorgung so zu gestalten, wie die Gesellschaft es für angemessen halte. Diese sei es am Ende auch, die – zum Beispiel im Kontext möglicher Kostensteigerungen – langfristig zu entscheiden habe, wofür Gelder aufgewendet werden sollten und wofür nicht.

Ihre Vorstellungen bringen die Assistenzärzte in einem umfangreichen Thesenpapier in die politische Diskussion ein, in dem sie Themen wie Profitorientierung, Arbeitsbedingungen für Ärzteschaft und Pflege, Mündigkeit von Patientinnen und Patienten oder etwa die Digitalisierung des Gesundheitswesens aufgreifen.

Zuwendung als neuer Maßstab guter Medizin

Ein großes Anliegen ist ihnen auch die Aufwertung von Zuwendung und „sprechender Medizin“ im Gesundheitswesen. Das aktuelle Finanzierungssystem gebe schon lange ein Anreiz eher für eine operativ- und Geräte-orientierte Medizin als für eine sprechende und zuwendungsorientierte Medizin. „Wir sollten es uns leisten, die Zuwendung als neuen Maßstab guter Medizin zu definieren und neben Heilungserfolg als klare Währung zukünftiger Finanzierungssysteme zu etablieren“, so die jungen Ärzte im Hartmannbund. Dabei müsse eine relevante Rolle der Zuwendung auch in neuen (z.B. digitalen) Behandlungsformen realisiert werden. In solchen Fällen sei eine klare Differenzierung notwendig: „Ins unendliche und ohne großes menschliches Zutun skalierbare digitale Gesundheitsprodukte müssen eine andere Rolle in dieser Bewertung spielen als eine direkte ärztliche oder pflegerische Zuwendung auf digitalem Wege.“

Das Positionspapier der jungen Ärztinnen und Ärzte kann hier abgerufen werden.

Titelbild: lenetstan/Shutterstock.com
Quelle: Hartmannbund med.dent.magazin Politik

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