Was gibt es wirklich Neues und Innovatives auf der Internationalen Dental-Schau zu sehen? Diese Frage wird vor jeder Ausgabe der internationalen Leitmesse der Dentalbranche gestellt. Angesichts der rasanten Entwicklung vor allem im Bereich künstliche Intelligenz und Rechnerleistung sind mit Sicherheit hier Ende März 2025 in Köln neue Angebote zu sehen. Was bereits angekündigt ist.
„Die Innovationskraft der Dentalbranche ist ungebrochen. Der rasante Fortschritt in Forschung und Entwicklung sowie der internationale Wettbewerb sind Treiber der unermüdlichen Produktentwicklung. Die Unternehmen der Dentalbranche zeigen sich ebenso erfinderisch wie anwendungsorientiert. Wie die Hersteller dentaler Medizintechnik damit Zahnärzte, Zahntechniker und ihre Teams voranbringen, sollen hier einige herausragende Beispiele beleuchten“, heißt es in der aktuellen Meldung der Veranstalter zur diesjährigen IDS. Nachfolgend die herausgestellten Highlights.
Bildgebung: Von Fluoreszenz bis MRT
Praxen können sich bei der Kariesdiagnostik stärker unterstützen lassen: Die Zusammenführung verschiedener bildgebender Verfahren wie Röntgen, Fluoreszenz, Transillumination ergibt ein gutes Gesamtbild.
Die Röntgenbefundung läuft mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz vollautomatisch und steht dem Zahnarzt dann zur medizinischen Bewertung zur Verfügung – für ein besseres Erkennen von Initialkariesläsionen.
Die dentale Magnetresonanztomographie (MRT) tritt als weiteres digitales Bildgebungsverfahren hinzu – für ein besseres Erkennen von Sekundär- und okkulter Karies. Die im Juni 2024 erstmals vorgestellte dentale MRT-Lösung werde auch die Parodontaldiagnostik verbessern. So lasse sich damit ein Knochenabbau schon in frühem Stadium erkennen. In der Implantologie könne das MRT mit Intraoralscan, 3D-Röntgen und Computertomogramm zusammengeführt werden, um ein erfolgssicheres Backward-planning zu ermöglichen.
Instrumente und Füllungstherapie
Darüber hinaus zeigen sich Neuentwicklungen in allen Bereichen der Praxis: In der Parodontologie und professionellen Prophylaxe bieten innovative Multifunktions-Systeme mit einem Ultraschallhandstück und einem Pulver-Wasserstrahl-Handstück eine komfortable Anwendung durch das Team und für den Patienten auch eine besonders angenehme Therapie.
In der Füllungstherapie treten immer mehr ästhetische, zahnfarbene Materialien an, wie neuerdings Nano-Hybrid-Ormocere. Mit Spannung erwartet würden neue selbstadhäsive Komposite, die ohne separates Adhäsiv haften.
In der Endodontie senken digitale Assistenzsysteme das Feilenbruchrisiko. Dank sensorloser Steuerungen reagiert der Motor sofort, und eine fortlaufende endometrische Längenbestimmung während der aktiven Aufbereitung hilft, die Feile stets auf dem gewünschten Ziel zu halten.
Neuheiten für das Labor
Gleichzeitig bereichern innovative Trends das zahntechnische Labor: Bei der Arbeitsvorbereitung halte „Plug-and-play“-Software die Kosten im Griff, „wobei selbst der Einsteiger aus dem Stand umfangreiche Arbeiten konstruiert“, so die Ankündigung.
Verschiedene Fertigungsoptionen bereichern die Prothetik, namentlich der 3D-Druck. Und neue vierachsige CAD/CAM-Fräsmaschinen mit wassergekühlter Spindel erlauben eine Top-Dauerbetriebs-Performance – immer häufiger ohne zusätzliche Schleifmittel.
Besonderes Potenzial wird dem 3D-Druck zugesprochen: „Unter Verwendung des 3D-Drucks lassen sich ohne Weiteres Retentionen und Hinterschnitte in jeglicher Form in jedes Objekt integrieren. Für den Druck von Restaurationen aus hochgefüllten Kompositen kann das Harz auch in Form vakuumversiegelter Kapseln dargereicht werden – einfach, schnell und selbst mit hochviskosen keramikgefüllten Harzen möglich.“
Neben Metallen und Kunststoffen lassen sich sogar Keramiken additiv fertigen. Aus Zirkonoxidkeramik habe man bereits in einem konkreten klinischen Fall ein subperiostales Kieferimplantat gedruckt.
Die Praxen dürften indessen mehr Versorgung „chairside“ herstellen oder schnell einmal ins Praxislabor geben. Und auch hier rücke der 3D-Druck als weitere Fertigungsoption in den Bereich des Machbaren.
Die Cloud als neue Arbeitsbasis
Die Zusammenführung dentaler Daten in sicheren Cloud-Systemen macht verschiedene zusätzliche Services zugänglich und fördert je nach Ausgestaltung eine vorausschauende Instandhaltung der Versorgungssysteme, die Steigerung der Patientenzufriedenheit, einen klimagerechten Betrieb, die Verbesserung der ökonomischen Bilanz und eine sichere und komfortable Datenübertragung zwischen Laboren, Kliniken und Praxen – für einen nahtlosen digitalen Workflow unabhängig vom Standort und von Softwarelizenzen.
Nachhaltigkeit bleibt ein Trend
Bei Behandlungsstühlen beobachte man eine immer größere Bandbreite von der puristischen Liege mit beigestellten Peripheriegeräten bis zu stark integrierten Einheiten.
Auch das Thema „Nachhaltigkeit“ bleibe ein wesentlicher Trend: Hier gibt es von der Dentalindustrie zunehmende Angebote in vielen Anwendungen zur Unterstützung von Praxis und Labor.
Wie genau sich durch aktuelle Innovationen wichtige Randbedingungen für den Betrieb einer Zahnarztpraxis und eines zahntechnischen Labors ändern, ergibt sich aus den vielen fachlichen Gesprächen auf der 41. IDS vom 25. bis zum 29. März 2025 in Köln. Was sie an Konzepten, Verfahren, Systemlösungen und Produkten neu in ihre tägliche Arbeit integrieren, kommt letztendlich den Patienten zugute.
Über die IDS
Die IDS (Internationale Dental-Schau) findet alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), durchgeführt von der Koelnmesse GmbH, Köln. Die nächste Messe läuft vom 25. bis 29. März 2025 in den Kölner Messehallen.
Wir halten Sie bei Quintessenz in unserem Blog zur IDS wieder über alles Wissens- und Bemerkenswerte auf dem Laufenden – mit Informationen im Vorfeld, direkt von der Messe selbst und in der Nachbereitung.