0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
2093 Aufrufe

Gesprächsrunde mit MdB Dr. Wieland Schinnenburg am IDS-Messestand der ZA, KZV-NR, DZV, ZÄK-NR und FVDZ-NR

Am Samstag, dem Finaltag der IDS 2019, fand sich am gemeinsamen Messestand der fünf Säulen von Nordrhein eine interessante Gesprächsrunde zusammen. Dr. Andreas Janke (Vorstandsvorsitzender ZA eG), Dr. Christoph Hassink (Zahnärztlicher Vorstand ZA eG und stellvertretender Landesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte), ZA Martin Hendges (Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung), ZA Ralf Wagner (Vorstandsvorsitzender Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein), Dr. Angelika Brandl-Naceta-Susic (Vorsitzende des Deutschen Zahnärzteverbands) und Dr. Johannes Szafraniak (Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein) begrüßten MdB Dr. Wieland Schinnenburg zu einer angeregten Unterhaltung rund um die Frage „Kann ich Chef?“.

In Deutschland herrscht eine Misstrauenskultur

Als Zahnarzt und Fachanwalt für Medizinrecht hat es sich Schinnenburg nach eigenen Aussagen zum Ziel gesetzt, durch seine Tätigkeit im Bundestag die Bürokratie in der Medizin abzubauen oder zumindest aufzuhalten – was sich allerdings durchaus schwierig gestalte. In Deutschland herrsche eine Misstrauenskultur, die zu viel Bürokratie zur Folge habe. Man müsse weg von der Überdokumentation, hin zu mehr Vertrauen in die Zahnärzte und Ärzte.

Die Gesprächsteilnehmer hielten fest, dass eine der Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit die zunehmende Bürokratie sei. Junge Zahnärzte seien zunehmend überfordert mit all den Regularien und administrativen Anforderungen und haben Angst davor, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein beziehungsweise zu wenig übrige Zeit für die Behandlung ihrer Patienten zu haben. Positiv hob hier Kammerpräsident Dr. Szafraniak hervor, dass es in der Region Nordrhein bereits gelungen sei, einige bürokratische Hürden zu vermindern. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um dem zahnärztlichen Nachwuchs den Weg in die eigene Praxis zu ebnen.

Aktuelles Thema TSVG

Ein weiteres großes Thema der Diskussionsrunde war das zwei Tage zuvor verabschiedete Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), welches unter anderem eine Einschränkung der Gründungsberechtigung von Krankenhäusern für Z-MVZ vorsieht. Generell setzen sich die fünf Messepartner entschieden für eine freiberufliche Tätigkeit, fernab von fremdkapitalgesteuerten medizinischen Versorgungszentren, ein. Auch Schinnenburg steht der wachsenden Zahl von MVZ kritisch gegenüber, da die Gefahr bestünde, dass ökonomische Aspekte eine höhere Gewichtung bekämen als medizinische.

ZA-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Janke erläuterte dem Gast aus dem Bundestag die Idee hinter „Kann ich Chef?“ und mit welchen konkreten Maßnahmen und Informationsangeboten die Messepartner die junge Generation der Zahnmediziner dazu ermutigen möchten, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Bei der IDS geschah dies vor allem in Form vieler persönlicher Gespräche, in denen die individuelle Situation erfasst und eine konkrete Vision entwickelt wurde, wie das Projekt „eigene Praxis“ in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Aber auch über die IDS hinaus stehen die Messepartner interessierten Zahnärzten zur Verfügung für den persönlichen Austausch und unterstützen mit konkreten Services wie Coachings oder Beratung zu speziellen Themen rund um die Praxisgründung.

Der stellvertretende Landesvorsitzender des FVDZ und ZA-Vorstand Dr. Christoph Hassink hob hervor, dass in der Kommunikation auch stark auf moderne Medien wie Facebook und den gemeinsamen Blog „dentists4dentists.de“ gesetzt werde. So werden die besonderen Informations- und Hilfsangebote für die junge Zielgruppe der Berufseinsteiger über die Kanäle verbreitet, die die jüngere Zielgruppe der Berufseinsteiger regelmäßig nutzt.

Eigenverantwortung tut allen gut

Die Bestrebungen der fünf Messepartner, wieder mehr junge Zahnärzte in die Selbstständigkeit zu begleiten, trafen bei Dr. Schinnenburg auf große Zustimmung. Seiner Meinung nach sei es nicht nur für den Berufsstand der Zahnärzte, sondern für ganz Deutschland wichtig, dass wieder mehr Menschen der Einstellung folgen, man müsse Dinge selbst regeln und Verantwortung übernehmen.

Generell zeigten sich alle Diskussionsteilnehmer erfreut darüber, dass ihre Berufsgruppe mit Dr. Schinnenburg einen engagierten Einzug in die Politik gefunden hat. Das Gespräch wurde interessiert von zahlreichen Zuhörern verfolgt. Zum Abschluss gab es kräftigen Applaus für die Bestrebungen aller Beteiligten für weniger Bürokratie im Zahnarztberuf und die Förderung der freiberuflichen Tätigkeit.

Das Titelbild zeigt (von links) Dr. Christoph Hassink, Dr. Andreas Janke, Dr. Angelika Brandl-Naceta-Susic, ZA Martin Hendges, Dr. Wieland Schinnenburg, ZA Ralf Wagner und Dr. Johannes Szafraniak auf dem IDS-Messestand. Bild: Die ZA
Nachrichten Politik IDS

Adblocker aktiv! Bitte nehmen Sie sich einen Moment ...

Unser System meldet, dass Sie eine aktive AdBlocker-Software verwenden, die verhindert dass alle Seiteninhalte geladen werden können.

Fair geht vor: Unsere Partner aus der Industrie tragen durch ihre Anzeigen einen maßgeblichen Teil zum Betreiben dieser Newsseite bei. Diese finden Sie in überschaubarer Anzahl auf der Startseite sowie den einzelnen Artikelseiten.

Bitte setzen Sie www.quintessence-publishing.com auf Ihre „AdBlocker Whitelist“ oder deaktivieren Ihre AdBlocker Software. Danke.

Weitere Nachrichten

  
Geld mit Geldscheinen, einem Kugelschreiber in oberer Bildhälfte und einer Gesundheitskarte und Münzen im Vordergrund.
14. Aug. 2025

TK legt mit Spardiktat „Axt an zahnmedizinische Versorgung“

KZBV kritisiert 10-Punkte-Plan der Techniker Krankenkasse scharf
Hand (links) hält einen fossilen schwarz verfärbten DInosaurierzahn mit Wurzel.
13. Aug. 2025

Dinosaurierzähne als Klima-Zeitkapsel

Neue Technologie rekonstruiert Kohlenstoffdioxidgehalt und Photosyntheseleistung aus fossilem Zahnschmelz
Schmuckbild Kalenderblatt August
12. Aug. 2025

Kurz und knapp

Kurznachrichten und Informationen aus der (dentalen) Welt – August 2025
Apothekerin in weißer Kleidung (links) hält Kartenlesegerät auf der Theke Fest. Ein Mann (rechts) steckt seine Versichertenkarte in das Kartenlesegerät.
11. Aug. 2025

Ist das das Sommerloch oder die Ruhe vor dem Sturm?

Dr. Uwe Axel Richter zu Reformbedarf und zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Vor einem hellgrauen Hintergrund ist das Gesicht einer jungen Frau mit einem hellblauen Mundschutz zu sehen. Die Haare sind streng zurückgebunden.
11. Aug. 2025

ZFA Platz eins der Engpassberufe 2024

Bundesagentur für Arbeit gibt einen Überblick über die aktuelle Situation auf dem Fachkräftemarkt in Deutschland
Eine Frau mit langen blonden Haaren hält in der rechten Hand eine Lupe und schaut durch sie auf die Rückseite einer weißen Tube, die sie in der linken Hand hält. Auf dem weißen Tisch vor ihr liegen zwei Handzahnbürsten, zwei Tuben und ein aufgeklapptes Laptop. Sie trägt ein blaues Jeanshemd und um das linke Handgelenk eine Uhr.
11. Aug. 2025

Titandioxid in Zahncremes erneut auf dem Prüfstand

TiO₂-Varianten unterscheiden – Einstufung Titandioxid als „vermutlich krebserzeugend beim Einatmen“ ist nichtig
Auf einem hellgrünen Untergrund liegen oberhalb zwei gelbe Handeln, ein Schale mit geschnittenen Tomaten, Gurken und Salatblättern, ein Apfel und eine dunkelgrüne Trinkflasche mit zwei Scheiben Zitrone. In der unteren Hälfte liegen zwei weiße Sportschuhe, ein Zentimetermaß, ein Müsliriegel und eine Sporthose.
8. Aug. 2025

Nur ein Drittel ernährt sich gesund – Sitzzeiten sind gestiegen

DKV-Report 2025: Nur 2 Prozent der deutschen Bevölkerung leben rundum gesund
Prof. Dr. Dr. Stefan Listl hält lächelnd seine gerahmte Urkunde in die Kamera. Er steht draußen, hinter ihm ist eine Gebäudewand und hohes Gras zu sehen, rechts neben ihm ein unscharfer Strauch oder Baum.
6. Aug. 2025

IADR ehrt Prof. Dr. Dr. Stefan Listl

Internationaler Forschungspreis der Zahnmedizin geht ans Heidelberg Institute of Global Health