Sprache: DeutschFriedman, ShimonWurzelstifte sind ein ernst zu nehmendes, aber nicht unüberwindbares Hindernis für die orthograde Revision von Wurzelkanalbehandlungen. Die Voraussetzungen zur erfolgreichen Entfernung von Wurzelstiften unter Belassung einer koronalen Restauration werden erörtert und die Methodik beschrieben.
Schlagwörter: Posttherapeutische endodontische Erkrankung, Revision von Wurzelkanalbehandlungen, Entfernung von Wurzelstiften
Sprache: DeutschKfir, Anda / Zukerman, Ofer / Tamse, Aviad / Fuss, ZviVertikale Wurzelfrakturen sind eine häufig auftretende und frustrierende Komplikation nach Wurzelkanalbehandlung und Zahnrestauration, woraufhin die betroffene Wurzel oder der entsprechende Zahn extrahiert werden muss. Wurzelfrakturen treten am häufigsten bei Ober- und Unterkieferprämolaren sowie bei den mesialen Wurzeln von Unterkiefermolaren auf. Prädisponierende Faktoren sind die Wurzelmorphologie, der vorausgehende Verlust von Zahnhartsubstanz, Feuchtigkeitsverlust und bereits vorhandene Risse, wobei der exzessive Abtrag von Zahnhartsubstanz im Rahmen endodontischer und restaurativer Maßnahmen sowie der Druck auf die Wurzelkanalwände während der Wurzelkanalobturation und des Einsetzens von Wurzelstiften als operativ-iatrogene Hauptfaktoren betrachtet werden. Tiefe, der Fraktur gegenüberliegende und hauptsächlich bukkal gelegene Knochendefekte und ein weit koronal lokalisierter, oftmals auch auf der gegenüberliegenden Zahnseite sondierbarer Fistelgang gelten - einzeln oder in Kombination - als typische Anzeichen einer Fraktur. Als charakteristische radiologische Veränderungen zeigen sich Transluzenzen entlang der Wurzelperipherie, scharf begrenzte, kreisförmige periapikale Transluzenzen sowie Transluzenzen im Sinne vertikaler Knochendefekte. Ein typisches Erscheinungsbild bei Unterkiefermolaren ist Knochenverlust im Bereich der Bifurkation. Um vertikale Wurzelfrakturen einzuschränken, sollte im Zuge endodontischer und intraradikulärer Restaurationen nur die absolut notwendige Menge gesunden Dentins abgetragen werden; dies gilt insbesondere für das koronale Wurzeldrittel. Es empfiehlt sich ferner, auf die Verwendung von Wurzelkanalstiften - wenn immer möglich - zu verzichten.
Schlagwörter: Vertikale Wurzelfrakturen, Ätiologie, wurzelkanalbehandelte Zähne
Sprache: DeutschHeckendorff, Manja / Hülsmann, MichaelBereits im Jahre 1957 wurde EDTA von Nygaard-Östby in die Endodontie als Hilfsmittel zur Erweiterung enger und kalzifizierter Wurzelkanäle eingeführt. Es sollte auf chemischem Weg eine Erweichung des Kanalwanddentins bewirken. In jüngster Zeit haben Chelatorpräparate wieder an Popularität gewonnen. Sie werden von nahezu allen Herstellern als Gleitmittel zur Unterstützung der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung mit Nickel-Titan-Instrumenten vorgeschlagen. Der folgende Artikel gibt anhand der umfassenden Literatur eine Übersicht über die chemischen und pharmakologischen Eigenschaften von EDTA-Präparaten; außerdem wird versucht, Vorschläge für die klinische Anwendung zu entwickeln.
Schlagwörter: Wurzelkanalaufbereitung, EDTA, Chelatoren, Dentinhärte, Dentinpermeabilität
Sprache: DeutschMurray, C. A. / Saunders, William P.Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Fokalinfektion in der medizinischen Literatur eine beherrschende Rolle ein und behinderte die Weiterentwicklung der Endodontologie. Die Theorie der Fokalinfektion ging davon aus, dass sich Mikroorganismen oder deren Toxine aus dem Fokus einer umschriebenen Entzündung innerhalb eines Gewebes systemisch ausbreiten können, was wiederum in der Initiierung oder Exazerbation einer systemischen Erkrankung beziehungsweise in der Schädigung anderer Geweberegionen resultieren soll. Während der Fokalinfektionsära sah man enge Verbindungen zwischen der rheumatoiden Arthritis und dem oralen Befund. Letztlich wurde diese Theorie fallen gelassen, weil ihr Anspruch ausschließlich anekdotisch begründet war und nur wenige wissenschaftliche, kontrollierte Studien vorlagen. Neuerdings erwächst wieder Interesse am potenziellen Einfluss von Infektionsherden innerhalb der oralen Gewebe auf den Allgemeinbefund. Neuere Forschungsergebnisse deuten auf eine mögliche Beziehung zwischen Zahngesundheit und kardiovaskulären Erkrankungen hin, und in Fallberichten werden orale Quellen als Ursache für verschiedene systemische Erkrankungen angegeben. Verbesserte labormedizinische Verfahren unter Einschluss der Molekularbiologie und optimierter Kultivierungstechniken ließen den Nachweis zu, dass während einer Wurzelkanalbehandlung aus dem peripheren Blutstrom gewonnene Bakterien dem behandelten Wurzelkanal entstammten. Daraus wurde abgeleitet, dass die mit einer Wurzelkanalbehandlung einhergehende Bakteriämie oder die damit assoziierten bakteriellen Endotoxine für potenzielle systemische Komplikationen infrage kommen. Jedoch sind weitere Forschungsanstrengungen notwendig, um herauszufinden, ob tatsächlich eine Beziehung zwischen dem Allgemeinbefund und einer periradikulären Infektion existiert. Diese Studien sind an wissenschaftlich kontrollierten Bevölkerungsgruppen unter Einsatz aktueller Methoden zur Probenentnahme und zur labortechnischen Verarbeitung durchzuführen.
Schlagwörter: Arthritis, Bakteriämie, Fokalinfektion, Gesundheit, Wurzelkanalbehandlung
Sprache: DeutschKalwitzki, Matthias / Hairass, Martin / Weiger, RolandDie Entstehung einer apikalen Parodontitis ist als Misserfolg endodontischer Therapie ebenso bekannt und beschrieben wie die Persistenz einer bereits bestehenden apikalen Läsion. Sehr viel seltener ist jedoch ein Krankheitsverlauf, bei dem eine apikale Läsion unter endodontischer Therapie zunächst ausheilt und nach einem längeren Zeitraum neu auftritt. Am Beispiel eines ersten unteren Prämolaren wird ein entsprechender Verlauf dargestellt; die möglichen Ursachen und die therapeutischen Konsequenzen werden diskutiert.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Revision, apikale Parodontitis, infiziertes Endodont
Sprache: DeutschFlachsenberg, StephanEine insuffiziente endodontische Behandlung des Zahnes 46 resultiert nach drei Monaten in einer symptomatischen Parodontitis apicalis. Die akute Exazerbation macht die Revision der vorhandenen Wurzelkanalbehandlung erforderlich. Eine erst kurz zuvor erfolgte prothetische Versorgung, ein vermutlich metallischer Fremdkörper in der Periapikalregion und eine Instrumentenfraktur während der Erstversorgung des Zahnes gehören zu den begleitenden Komplikationen der Revision. Trotz Belassens des Fremdkörpers und des Instrumentenfragments führen das Auffinden und die Desinfektion zweier weiterer Wurzelkanäle sowie die Revision der Wurzelkanalbehandlung in den beiden anderen Kanälen schnell zur klinischen Symptomlosigkeit und nach sechs Monaten bereits zu einer im Röntgenbild nachweisbaren beginnenden knöchernen Regeneration der periapikalen Region.
Schlagwörter: Parodontitis apicalis, Revision, rotierende Nickel-Titan-Instrumente