Seiten: 7, Sprache: DeutschHülsmann, M.Die Depotphorese kann auf der Grundlage des vorliegenden Erkenntnismaterials nicht als wissenschaftlich abgesicherte, den Qualitätsanforderungen für ein modernes endodontisches Konzept entsprechende Behandlungstechnik angesehen werden. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender haftungsrechtlicher Verantwortung des Zahnarztes für die Angemessenheit und Qualität der von ihm durchgeführten Behandlung kann ihre Anwendung heutzutage nicht empfohlen werden. Der von den Verfechtern der Depotphorese erhobene Anspruch, es handele sich um ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren, hält einer kritischen Betrachtung nicht stand.
Schlagwörter: Depotphorese, Kupfer-Kalziumhydroxid, Wurzelkanalbehandlung
Seiten: 17, Sprache: DeutschWinkler, R.Die Behandlung gerader Wurzelkanäle kann routinemäßig beherrscht werden. Bei gekrümmtem Kanalverlauf gestaltet sich das Vorgehen schwieriger; reproduzierbare Ergebnisse sind nur nach entsprechendem Training, mit genauen Kenntnissen und modernen Techniken möglich. Im folgenden Beitrag wird eine speziell für gekrümmte Kanäle modifizierte Behandlungssystematik vorgestellt und in ihren Vor- und Nachteilen, durch zahlreiche Studien belegt, diskutiert.
Schlagwörter: Aufbereitung gekrümmter Wurzelkanäle, endodontische Techniken, Balanced-force-Technik (Roane)
Seiten: 29, Sprache: DeutschBargholz, C.Wurzelkanalbehandelte Zähne sind besonders frakturanfällig. Diese Beobachtung wird verschiedentlich den veränderten physikalischen Eigenschaften devitalen Dentins zugerechnet. Ursache scheint aber vielmehr der massive Verlust von Zahnhartsubstanz zu sein, welcher durch die Anwendung von Stiftsystemen noch weiter verstärkt wird. Durch Einführung neuerer Dentinbondingsysteme kann in Verbindung mit Kompositmaterialien ein stabilisierender Verbund mit den restlichen Zahnanteilen erreicht und eine Stumpfrekonstruktion für die Retention der späteren Versorgung geschaffen werden. Das Vorgehen wird erläutert.
Schlagwörter: Adhäsivtechnik, Dentinbonding, postendodontische Versorgung, Stiftaufbauten
Seiten: 39, Sprache: DeutschSchäfer, E.Das endodontische Feininstrumentarium zur manuellen Wurzelkanalaufbereitung aus Edelstahl- und Titanlegierungen wurde in den ersten beiden Teilen dieser Übersicht vorgestellt. Im folgenden Artikel werden verschiedene spezielle Instrumente für den manuellen Einsatz beschrieben. Anhand einer Literaturübersicht werden u. a. Instrumente mit verkürztem Arbeitsteil, Pathfinder, Safety-Hedström-Feilen, Instrumente mit Zwischengrößen sowie die "ProFile-Series-29"-Instrumente kritisch bewertet.
Schlagwörter: Spezielle Wurzelkanalinstrumente, Zwischengrößen, manuelle Wurzelkanalaufbereitung, gekrümmte Wurzelkanäle
Seiten: 51, Sprache: DeutschHülsmann, M.Im dritten und letzten Teil dieser Artikelfolge zu epidemiologisch-endodontischen Fragestellungen werden Untersuchungen zur Prävalenz und Qualität von Wurzelkanalbehandlungen und apikalen Parodontitiden aus Deutschland und der ehemaligen DDR vorgestellt. Die Prävalenz von Wurzelkanalfüllungen liegt mit 1,8 bis 7,5% der untersuchten Zähne erheblich unter den Werten der in den Beiträgen I und II vorgestellten Länder. Die Häufigkeit der Parodontitis apicalis wird in den verschiedenen Studien mit 0,6 bis 1,3 Zähne pro Person angegeben. Die Qualität der vorhandenen Wurzelkanalfüllungen wird in neueren Untersuchungen nahezu übereinstimmend in etwa 60% der Fälle als unzureichend bewertet. Der Anteil von Zähnen mit Parodontitis apicalis beträgt bei wurzelkanalbehandelten Zähnen bis zu 60%. Deutliche Veränderungen sind über den Zeitraum von 1983 bis 1995 nicht zu erkennen. Eine Auswertung der Abrechnungszahlen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) ergibt Hinweise auf mögliche Änderungen des vorherrschenden Therapiekonzepts in diesem Zeitraum: Es wurden einerseits weniger Devitalisationen, Mortalamputationen und Trepanationen, andererseits mehr Wurzelkanalaufbereitungen und Wurzelkanalfüllungen abgerechnet. Abschließend werden die Daten aus Deutschland mit denen aus anderen Ländern verglichen. Als Resultat kann konstatiert werden, daß der endodontische Versorgungsgrad in Deutschland geringer und auch die Qualität der endodontischen Versorgung schlechter ist als in anderen Ländern.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Parodontitis apicalis, Prävalenz, Epidemiologie, endodontischer Behandlungsbedarf
Seiten: 63, Sprache: DeutschLöst, C.Der untere Eckzahn eines 63jährigen Patienten ist mit einer deutlichen endodontisch bedingten, apikalen Parodontitis vergesellschaftet, die sich über der Mesialfläche des Zahnes bis in die Zervikalregion hin ausdehnt. Der aus dem Röntgenbild herleitbare Verdacht auf eine Fistel oder eine Endo-Paro-Läsion läßt sich klinisch (zunächst) nicht bestätigen. Eine eher zufällige Druckausübung auf den benachbarten, zahnlosen Alveolarkamm führt zum Austritt eines kleinen Tropfens putriden Sekretes und liefert so den entscheidenden Hinweis auf eine bis dahin nicht entdeckte und klinisch ohne zusätzliche Sehhilfen kaum diagnostizierbare Fistelmündung. Die dann eingeleitete konventionelle Wurzelkanalbehandlung des zweiwurzeligen unteren Eckzahns resultiert in einer vollständigen klinischen und röntgenologischen Ausheilung. Enthält z.B. der Röntgenbefund Hinweise auf die mögliche Existenz eines Fistelganges und ist dieser klinisch primär nicht verifizierbar, so kann die digitale Palpation der in Frage kommenden Alveolarkammregion - nach Trockenlegung des entsprechenden Gebietes - über den Austritt von Sekret eine etwa vorhandene Fistelöffnung erkennbar machen.
Schlagwörter: Apikale Parodontitis, Fistelgang, Fistelgangöffnung, Wurzelkanalbehandlung, endodontische Diagnostik