Seiten: 63, Sprache: DeutschLöst, C.Der untere Eckzahn eines 63jährigen Patienten ist mit einer deutlichen endodontisch bedingten, apikalen Parodontitis vergesellschaftet, die sich über der Mesialfläche des Zahnes bis in die Zervikalregion hin ausdehnt. Der aus dem Röntgenbild herleitbare Verdacht auf eine Fistel oder eine Endo-Paro-Läsion läßt sich klinisch (zunächst) nicht bestätigen. Eine eher zufällige Druckausübung auf den benachbarten, zahnlosen Alveolarkamm führt zum Austritt eines kleinen Tropfens putriden Sekretes und liefert so den entscheidenden Hinweis auf eine bis dahin nicht entdeckte und klinisch ohne zusätzliche Sehhilfen kaum diagnostizierbare Fistelmündung. Die dann eingeleitete konventionelle Wurzelkanalbehandlung des zweiwurzeligen unteren Eckzahns resultiert in einer vollständigen klinischen und röntgenologischen Ausheilung. Enthält z.B. der Röntgenbefund Hinweise auf die mögliche Existenz eines Fistelganges und ist dieser klinisch primär nicht verifizierbar, so kann die digitale Palpation der in Frage kommenden Alveolarkammregion - nach Trockenlegung des entsprechenden Gebietes - über den Austritt von Sekret eine etwa vorhandene Fistelöffnung erkennbar machen.
Schlagwörter: Apikale Parodontitis, Fistelgang, Fistelgangöffnung, Wurzelkanalbehandlung, endodontische Diagnostik