Seiten: 351, Sprache: DeutschSchlegel, Karl AndreasEditorialSeiten: 357-368, Sprache: DeutschErnst, Nikolas / Schlegel, Karl AndreasÜbersichtsartikel zu Schnittführungen in der zahnärztlichen ChirurgieEin Schnitt schafft den Zugang zu einem operativen Gebiet. Dieser kann bereits für den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung verantwortlich sein. Daher sollten im Vorfeld Art und Umfang, Ablauf sowie mögliche Komplikationen und Erweiterungen eines Schnittes in die OP-Planung einbezogen werden. Ein Schnitt geht zwangsläufig mit einer Narbenbildung einher. Entsprechend wichtig ist es, dass sowohl ästhetische als auch anatomische Aspekte Beachtung bei der Wahl des Schnittes finden. Ohne ausreichende Vaskularisation eines Lappens ist die Wundheilung kompromittiert und Wundheilungsstörungen können auftreten. Eine durch die gewählte Schnittführung mögliche Narbenbildung sollte für eventuelle Folgeeingriffe berücksichtigt werden, damit keine minderdurchbluteten Areale entstehen. Darüber hinaus besteht allgemeiner Konsens darüber, dass für den Langzeiterfolg eines Implantats eine ausreichende befestigte keratinisierte Gingiva mitentscheidend ist. Ist diese nicht in ausreichendem Maße vorhanden, sollte das periimplantäre Weichgewebe durch Augmentationsmaßnahmen oder Verschiebeplastiken in befestigte keratinisierte Schleimhaut umgewandelt werden, da anderenfalls eine Mukositis und konsekutiv eine Periimplantitis resultieren können.
Manuskripteingang: 01.08.2023, Annahme: 24.10.2023
Schlagwörter: Schnitttechniken, zahnärztliche Chirurgie, Mundschleimhaut, vaskuläre Anatomie, Weichgewebe, Wundheilung, Implantologie, Freilegung
Seiten: 371-380, Sprache: DeutschSchmitt, Christian M.Im Rahmen der implantologischen Versorgung sind Verfahren zur Verbreiterung der periimplantären keratinisierten Mukosa häufig indiziert. Ziel ist es, im Bereich des Durchtritts des Implantates ein ausreichendes Band an keratinisiertem befestigtem Gewebe (> 2 mm) zu generieren. Gerade zur Vermeidung periimplantärer Infektionen scheint befestigtes keratinisiertes Weichgewebe protektive Eigenschaften zu haben. Oftmals gelingt durch eine Gewebetransposition im Bereich des Implantates zum Zeitpunkt der Freilegung noch das Erreichen dieses Zieles. Sind die Gewebestrukturen zur Transposition jedoch ungenügend, ist der apikale Verschiebelappen in Kombination mit einem freien Schleimhauttransplantat der Goldstandard der Versorgung. Heute stehen als Alternativen zum autologen Gewebe Kollagenmatrizes zur Verfügung, welche in der „Open healing“-Situation angewendet werden. Dieser Artikel soll explizit deren klinische Verwendung als Alternative zum autologen freien Schleimhauttransplantat diskutieren.
Manuskripteingang: 09.08.2023, Annahme: 16.10.2023
Schlagwörter: enossale Implantate, Weichgewebeersatz, keratinisierte Mukosa, Vestibulumplastik, freies Schleimhauttransplantat, Kollagenmatrix
Seiten: 381-397, Sprache: DeutschFickl, StefanDer Fokus in der Implantologie hat sich von der knöchernen Osseointegration der Implantate zur Verbesserung der periimplantären Weichgewebe verschoben. Dies ist insbesondere in der ästhetisch kritischen Zone wichtig. Natürlich ist nach wie vor zirkulär Knochen um das Implantat zu fordern, jedoch spielen auch die Qualität und Quantität der umgebenden Weichteilmanschette eine große Rolle. Diese bedingen zumeist eine Weichgewebeaugmentation. Im Rahmen dieses Beitrags werden verschiedene Zeitpunkte für eine Weichgewebeaugmentation aufgezeigt.
Manuskripteingang: 16.08.2023, Annahme: 14.09.2023
Schlagwörter: Weichgewebeaugmentation, subepitheliale Bindegewebetransplantate, ästhetische Zone, Zeitpunkt der Weichgewebeaugmentation
Seiten: 399-410, Sprache: DeutschGrunder, Ueli / Schupbach, PeterEin klinischer BerichtAnhand von klinischen Fällen zeigt sich, dass nach dem Einsetzen von subepithelialen Bindegewebetransplantaten das Weichteilgewebe bei bestimmten Patienten langfristig massiv an Dicke zunimmt. Dies kann wissenschaftlich derzeit nicht erklärt werden. Dieser Artikel beschreibt, wie wenig wir gegenwärtig die genauen Vorgänge tatsächlich verstehen.
Manuskripteingang: 14.09.2023, Annahme: 14.10.2023
Schlagwörter: Implantate, Weichgewebeaugmentation, subepitheliales Bindegewebetransplantat, Langzeitresultate
Seiten: 413-424, Sprache: DeutschFischer, Kai R.Kommentar, Fallvorstellung & Checkliste Eine implantologische Behandlung in der ästhetischen Zone ist immer eine Herausforderung. Zahlreiche Faktoren beeinflussen das Ergebnis der Rehabilitation. Die Hauptfaktoren sind jedoch Implantatposition, Emergenzprofil sowie Knochen- und Weichteildefekte. Periimplantäre Weichteilkomplikationen können durch eine Kombination von Faktoren entstehen, die meist auf einen dünnen periimplantären Phänotyp zurückzuführen sind. Viele Komplikationen können nach jedem Schritt der Behandlung und sogar nach der prothetischen Versorgung mit einem entsprechenden Weichgewebemanagement korrigiert werden, um für den Patienten ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu realisieren. In klinischen Fällen, in denen die Prognose als gut eingestuft wird, ist eine Weichgewebeverdickung oder Rezessionsdeckung die minimalinvasivste Behandlungsoption, bevor radikalere Eingriffe wie die Implantatentfernung versucht werden. Ziel dieses Artikels ist es, einen kurzen Literaturüberblick zu geben sowie eine klinische Checkliste anhand eines Fallbeispiels zu präsentieren. Die vorgeschlagene Checkliste soll im klinischen Alltag eine schnellere Entscheidungsfindung ermöglichen.
Manuskripteingang: 09.08.2023, Annahme: 04.10.2023
Schlagwörter: Zahnimplantat, mukosale Rezession, periimplantäre Weichgewebedefekte, plastische Implantatchirurgie, Bindegewebetransplantat
Seiten: 427-438, Sprache: DeutschHappe, Arndt / Blender, Sarah Maria / Maubach, Christina / Kuhn, Katharina / Luthardt, Ralph G.Multidisziplinärer TherapieansatzAuch wenn moderne digitale Verfahren zur Diagnostik, Planung und Umsetzung von Implantaten heute eine hohe Sicherheit und Genauigkeit liefern, kann es bei diesen Behandlungen zu ästhetischen Komplikationen kommen. Typische ästhetische Komplikationen sind Weichgeweberezessionen, insuffiziente Papillen und Verfärbungen bedingt durch Durchscheinphänomene. Diese sich zumeist als Weichgewebeproblematik manifestierenden Probleme können verschiedene Ursachen haben. Insuffiziente Implantatpositionen, unvollständige Augmentationen und chirurgische Komplikationen sind einige davon. Aber auch ungünstig gestaltete prothetische Komponenten können einen bedeutenden Einfluss haben. Der vorliegende Artikel zeigt zwei Fallbeispiele, die durch die Kombination von parodontalchirurgischen und implantatprothetischen Maßnahmen gelöst werden konnten.
Manuskripteingang: 09.08.2023, Annahme: 20.10.2023
Schlagwörter: plastische Parodontalchirurgie, Bindegewebetransplantate, Implantatprothetik, Emergenzprofil
Seiten: 439-447, Sprache: DeutschMolinero-Mourelle, Pedro / Zuercher, Anina N. / Fonseca, Manrique / Schenk, Nicole / Schimmel, Martin / Katsoulis, JoannisEin ÜbersichtsartikelDie Verwendung von CAD/CAM-gefertigten Titanstegen zur Unterstützung von implantatgetragenen Hybridprothesen (implant overdentures, IOD) ist in der rekonstruktiven Zahnmedizin weit verbreitet. In mehreren Studien wurde von guten klinischen Ergebnissen mit Titanstegen berichtet und diese werden als vorhersagbare und zuverlässige Behandlungsoption empfohlen. CAD/CAM-gefertigte Zirkonoxidstege stellen eine Alternative zu Titanstegen dar. Derzeit ist die klinische Datenlage aber noch begrenzt. Nach Kenntnis der Autoren wurden nur drei klinische Studien und ein Fallbericht veröffentlicht, in denen die Wirksamkeit von Zirkonoxidstegen untersucht wurde, wobei diese sich auf den Unterkiefer beschränken. Die bisher verfügbaren klinischen Daten zu Zirkonoxidstegen sind vielversprechend. Es wurden keine Implantatverluste und keine größeren technischen Komplikationen berichtet. Für eine Empfehlung von Zirkonoxidstegen zur Abstützung von Hybridprothesen sind jedoch weitere Studien mit größeren Stichproben und Langzeitdaten erforderlich.
Manuskripteingang: 26.07.2023, Annahme: 01.10.2023
Schlagwörter: Steggeschiebe, CAD/CAM, Kauleistung, Implantat-Overdenture, Patientenzufriedenheit, Zirkoniumdioxid, herausnehmbarer Zahnersatz
Seiten: 449-456, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften