Ein Schnitt schafft den Zugang zu einem operativen Gebiet. Dieser kann bereits für den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung verantwortlich sein. Daher sollten im Vorfeld Art und Umfang, Ablauf sowie mögliche Komplikationen und Erweiterungen eines Schnittes in die OP-Planung einbezogen werden. Ein Schnitt geht zwangsläufig mit einer Narbenbildung einher. Entsprechend wichtig ist es, dass sowohl ästhetische als auch anatomische Aspekte Beachtung bei der Wahl des Schnittes finden. Ohne ausreichende Vaskularisation eines Lappens ist die Wundheilung kompromittiert und Wundheilungsstörungen können auftreten. Eine durch die gewählte Schnittführung mögliche Narbenbildung sollte für eventuelle Folgeeingriffe berücksichtigt werden, damit keine minderdurchbluteten Areale entstehen. Darüber hinaus besteht allgemeiner Konsens darüber, dass für den Langzeiterfolg eines Implantats eine ausreichende befestigte keratinisierte Gingiva mitentscheidend ist. Ist diese nicht in ausreichendem Maße vorhanden, sollte das periimplantäre Weichgewebe durch Augmentationsmaßnahmen oder Verschiebeplastiken in befestigte keratinisierte Schleimhaut umgewandelt werden, da anderenfalls eine Mukositis und konsekutiv eine Periimplantitis resultieren können.
Manuskripteingang: 01.08.2023, Annahme: 24.10.2023
Schlagwörter: Schnitttechniken, zahnärztliche Chirurgie, Mundschleimhaut, vaskuläre Anatomie, Weichgewebe, Wundheilung, Implantologie, Freilegung