Seiten: 279, Sprache: DeutschDevigus, AlessandroSeiten: 280-281, Sprache: DeutschAppiani, Antonello / Stortini, Marco / Massai, Evelina / Bianchini, EugenioSeiten: 282-299, Sprache: DeutschFerraris, Federico / Mascetti, Tommaso / Tognini, Michele / Testori, Marco / Colledani, Alberto / Marchesi, GiulioTeil 2: Einfluss auf die RandqualitätZiel: Untersuchung dazu, ob verschiedene Restaurationsformen, Overlaytypen und Vollkronen im Seitenzahnbereich untereinander vergleichbare, akzeptable Randdichtigkeiten und -güten erreichen.
Material und Methoden: Für Teil 1 dieser Studie (Untersuchung der Bruchfestigkeit), waren 70 extrahierte Molaren in fünf Gruppen (jeweils n = 14) eingeordnet worden, von denen vier für indirekte adhäsive Seitenzahnrestaurationen (IASR) mit verschiedenen Präparationsdesigns gemäß Adhesthetics-Klassifikation präpariert wurden. Die fünf Gruppen waren: 1: Butt Joint, 2: Abschrägung, 3: Schulter, 4: Vollkrone, 5: gesunder Zahn (Kontrolle). Teil 2 der Untersuchung ist der vorliegende Artikel und betrifft die Randqualität. Hier entfiel die Gruppe 5 und es wurden nur 56 der 70 extrahierten Molaren betrachtet. Sieben erfahrene Zahnärzte führten alle Präparations- und Befestigungsschritte nach festen Protokollen durch. Die 56 monolithischen Lithiumdisilikat-Restaurationen wurden in einem CAD/CAM-Workflow hergestellt.
Die Proben wurden thermomechanisch ermüdet und anschließend bezüglich ihrer Randqualität analysiert. (Die Daten zur Bruchfestigkeit sind in Teil 1 nachzulesen: Int J Esthet Dent 2021;16:158–181).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bezüglich der Randqualität nach thermomechanischer Ermüdung ergeben sich für monolithische Lithiumdisilikat-Restaurationen mit verschiedenen IASR-Designs auf (endodontisch unbehandelten) Molaren innerhalb der Grenzen dieser Untersuchung diese Schlussfolgerungen: Alle untersuchten IASR-Designs zeigten nach thermomechanischer Ermüdung entsprechend etwa fünf Jahren klinischer Funktion eine sehr gute Randadaptation (durchschnittlich 98,7 % kontinuierlicher Rand).Die Restaurationen der Gruppen 4 (Vollkrone; 99,7 %), 2 (Abschrägung; 99,4 %) und 3 (Schulter; 98,8 %) erreichten eine bessere Randadaptation (in %) als die der Gruppe 1 (Butt-Joint; 97,1 %).
Seiten: 300-320, Sprache: DeutschGeštakovski, DavidDie Komposit-Injektionstechnik ist eine minimalinvasive, rein additive Technik. Mit einem transparenten Silikonschlüssel und einem fließfähigen Komposit wird hiermit die Restaurationsplanung vom Wax-up in die definitive Restauration übersetzt. Sie ist minimalinvasiv und kann ohne Substanzreduktion auskommen, was die Hartsubstanz schont. Zudem handelt es sich um eine indirekt-direkte Technik, mit der sich direkte Restaurationen auf Grundlage einer sorgfältigen Analyse und Planung realisieren lassen. Im vorliegenden Fallbericht wird die unkomplizierte Behandlung einer 25-jährigen Patientin beschrieben, deren Zähne 22 und 14 eine neue Form erhielten, um den bukkalen Korridor zu schließen und die Symmetrie des Lächelns zu verbessern. Mittels digitaler Planung wurde eine Biokopie des kontralateralen seitlichen Schneidezahns realisiert, den die Restauration nachahmen sollte. Das digitale Wax-up wurde als Modell ausgedruckt und anschließend mit einem analogen Workflow fortgefahren. Wegen der hohen Transluzenz der Schneidekanten war die Farbwahl schwierig. Vorgestellt wird eine Schritt-für-Schritt-Beschreibung der Komposit-Injektionstechnik sowie ein Vergleich dieser Technik mit anderen Optionen wie Keramikveneers, vorgefertigten Kompositveneers, verschiedenen anderen Gießformtechniken und der direkten freihändigen Kompositschichtung. Klare Vorteile der Komposit-Injektionstechnik sind ihre Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit, einfache Durchführung, Minimalinvasivität und Erschwinglichkeit für die Patienten. In aktuellen Studien zeigen sich deutliche Verbesserungen der physikalischen, mechanischen und optischen Eigenschaften bestimmter fließfähiger Komposite, was ihren Einsatz bei verschiedenen restaurativen Techniken zusätzlich rechtfertigt.
Seiten: 322-331, Sprache: DeutschMocelin, Roberta de Cristina / Penteado, Marcela Moreira / Pierre, Fernanda Zapater / Saraiva, Antônio Carlos Varela / Uemura, Eduardo Shigueyuki / da Silva, João Maurício FerrazDie Erwartungen der Patientinnen und Patienten an die ästhetische Qualität von Rehabilitationen und der Wunsch nach schneller, aber hochwertiger Versorgung eröffnen in der Zahnmedizin neue Perspektiven. Hierfür können Zahnärzte mittlerweile zwischen konventionellen und digitalen Workflows wählen. Ziel der vorliegenden randomisierten prothetischen Studie war es, das konventionelle mit einem digitalen diagnostischen Wax-up zu vergleichen und beide Ansätze aus Sicht des Patienten und des Zahnarztes zu bewerten. Bei 20 ausgewählten Patienten mit ästhetischen Anliegen wurden sowohl konventionelle A bformungen für die Herstellung physischer Studienmodelle als auch Intraoralscans zur Erstellung virtueller Modelle durchgeführt. Sowohl eine 2-D-Planung als auch die virtuellen 3-D-Modelle wurden für ein digitales Waxup ins Labor übersendet. Die prothetische Bewertung erfolgte durch einen Zahnarzt, während die Patientenmeinungen über individuell entwickelte Fragebögen erfasst wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass 80 % der Patienten die digitale Methode bezüglich der Dauer der Durchführung und des Komforts als besser bewerteten und den Intraoralscan als zuverlässigere Abformmethode einschätzten, während zugleich 65 % das konventionelle Wax-up nach der Einprobe als Mockup und Analyse für ihre ästhetischen Restaurationen bevorzugten. Der zahnärztliche Beurteiler bevorzugte das konventionelle Wax-up in 50 % der Fälle. Die Schlussfolgerung lautet daher, dass die digitale Technik Vorteile bietet, aber im ästhetischen Resultat nicht immer die Erwartungen und Ansprüche der Patienten und Zahnärzte erfüllt.
Seiten: 332-345, Sprache: DeutschEtienne, Olivier / Nguyen, ThomasDas Mock-up als weit verbreitete klinische Technik dient dazu, den ästhetischen und funktionellen Erfolg der Behandlung sicherzustellen. Es wird entweder direkt im Mund oder indirekt mit einem Silikonschlüssel oder im CAD/CAM-Verfahren realisiert. Das Mock-up ist vor allem als Schablone für die Präparation notwendig, kann aber auch als Test- und Kommunikationsinstrument genutzt werden. Nach dem Konzept der kontrollierten Tiefenpräparation stellt es eine ausreichende Restaurationsdicke für die Keramik sicher und hilft zugleich, den Zahnschmelz zu schonen. Werden bei der Herstellung des Mock-ups Fehler gemacht, kann dies Adhäsionsverluste verursachen, die sich ungünstig auf das ästhetische Resultat auswirken. Gegenwärtig werden die meisten Mock-ups indirekt mittels Silikonschlüsseln und Injektion eines Provisorienkunststoffs hergestellt, der den ästhetischen Entwurf materiell umsetzt. Im vorliegenden Artikel wird das Protokoll einer klinischen Studie vorgestellt, in der untersucht wurde, wie genau die Reproduktion dieser indirekten Methode ist. Dabei wurden zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Herstellung des Silikonschlüssels betrachtet. Insgesamt wurden 20 Mock-ups von demselben Operateur bei demselben Patienten ausgeführt. Jedes dieser Mock-ups wurde 3-D-gescannt und durch Überlagerung der 3-D-Netze bezüglich seiner Genauigkeit analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Reproduzierbarkeit indirekter Mock-ups klinisch akzeptabel ist (~ 100 µm), und dies unabhängig von der Herstellungsmethode. Allerdings lieferte die Kombination aus Standardsilikon und steifem Löffel bessere Ergebnisse als ein hartes Silikon allein.
Seiten: 346-360, Sprache: DeutschCelakil, Tamer / Özcan, MutluZiel: Mit der Entwicklung von Techniken für die dreidimensionale Gesichtsabformung sollen die Nachteile herkömmlicher Abformmethoden überwunden werden. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit einer digitalen Abformtechnik unter Verwendung einer neuen 3-D-Kamera im Verhältnis zu herkömmlichen Abformungen zu untersuchen.
Material und Methode: Es wurden 10 vorgefertigte Modellköpfe aus Polystyrol verwendet, die jeweils 10 bestimmte anatomische Referenzpunkte enthielten. Von jeder dieser 10 Kopfformen wurden mithilfe einer Intel-RealSense-D415-Tiefenkamera 3-D-Daten generiert. Daneben wurden über konventionelle Silikonabformungen mit zwei Materialphasen 10 Gipsmodelle der Kopfformen erzeugt. Die Zuverlässigkeit der 3-D-Daten (Gruppe 1) wurde direkt mit derjenigen der Gipsmodelle (Gruppe 2) und der vorgefertigten Polystyrolköpfe (Gruppe 3) verglichen. Dazu wurden unterschiedliche Abstände zwischen den 10 anatomischen Referenzpunkten verglichen – anhand von jeweils 45 Abstandsmessungen. Unterschiede und Übereinstimmungen wurden über den Intraklassen-Korrelationskoeffizienten (IKK) bestimmt.
Ergebnisse: Zwischen den Gruppen fanden sich signifikante Übereinstimmungen bei den Gesamtmittelwerten der 45 Abstandsmessungen (IKK = 0,978, p = 0,001). Paarvergleiche ergaben signifikante Übereinstimmungen zwischen den Gruppen 1 und 2 (IKK = 0,970, p = 0,001), den Gruppen 1 und 3 (IKK = 0,967, p = 0,001) sowie den Gruppen 2 und 3 (IKK = 0,998, p = 0,001).
Schlussfolgerung: Die Genauigkeit der Abstandsmessungen mithilfe der 3-D-Kamera lag im Bereich der Referenzwerte. Bei kraniofazialen Defekten oder Defizienzen sind digitale Abformungen von 3-D-Kameras eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Abformungen.
Seiten: 362-372, Sprache: DeutschYadav, Vikender Singh / Deepti / Kamra, Priyanka / Singh, Nisha / Yadav, Renu / Bhatia, AnuDie Behandlung multipler Gingivarezessionen (GR) ist häufig eine Herausforderung aufgrund der größeren avaskulären Fläche, der begrenzten Blutzufuhr, unterschiedlicher Rezessionstiefen und des ungenügenden keratinisierten Restgewebes. In Anbetracht der genannten Einflussfaktoren scheint es sinnvoll, in bestimmten Situationen die Vorteile einer Lappentechnik zu nutzen und ihre Nachteile durch die Kombination mit einer anderen Technik auszugleichen. Im vorliegenden klinischen Bericht wird die Behandlung multipler GR unterschiedlicher Tiefe bei zwei Patienten beschrieben, ausgeführt mit einer Kombination aus Tunneltechnik und gestieltem Lappen – doppeltem Papillenlappen (DPL) oder koronalem Verschiebelappen (KVL) – sowie entepithelisierten Bindegewebstransplantaten. Die Tunneltechnik wurde gewählt, weil sie die Wundheilung beschleunigt und eine bessere Ästhetik bietet, da sie keine sichtbaren Inzisionen an der Oberfläche verursacht. Zur vollständigen Deckung der exponierten Wurzeloberfläche auch bei den tiefen Rezessionen der distalen Zähne wurde zudem der DPL bzw. KVL eingesetzt. Die Heilung verlief unauffällig und es gab postoperativ keine Komplikationen. Bei der Nachuntersuchung nach 12 Monaten war bei beiden Patienten an den behandelten Zähnen eine vollständige Wurzeldeckung erreicht. Die hier beschriebenen Kombinationstechniken sind einsetzbar, wenn einer der peripheren Zähne des Rezessionsbereichs eine tiefe Rezession aufweist und die übrigen Rezessionen nur moderat bis gering sind. Oralchirurgen sollten die Kombination chirurgischer Techniken in Betracht ziehen, um durch eine vollständige Wurzeldeckung die ästhetischen und funktionellen Ansprüche der Patienten zu erfüllen und die postoperative Morbidität zu minimieren.
Seiten: 374-388, Sprache: DeutschCozzani, Mauro / Rossi, Roberto / Antonini, Salima / Raffaini, MircoIn der heutigen Gesellschaft steht das Lächeln für Schönheit und Wohlergehen. Es ist ein menschlicher Gesichtsausdruck, der jenseits von Sprache, Kultur, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Zeitalter und sozio-ökonomischen Unterschieden besteht. Ein ästhetisches Lächeln setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: den Zähnen, dem Rahmen durch die Lippen und dem gingivalen Gerüst. Bei manchen Patienten führt eine gestörte Beziehung zwischen den Zähnen, dem Alveolarknochen und dem Weichgewebe zu einer klinischen Situation, die als Gummy Smile (Zahnfleischlächeln) bezeichnet wird. Dies kann durch eine einzelne oder mehrere Ursachen bedingt sein wie unvollständigem passivem Zahndurchbruch, übermäßigem vertikalem Oberkieferwachstum und einer verkürzten oder hypermobilen Oberlippe. Der vorliegende Artikel zeigt den Fall einer 31-jährigen Patientin, die mit ihrer dentalen Ästhetik unzufrieden war und sich zunächst zur Beratung vorstellte. Sie war allgemein gesund und ihre medizinische Anamnese war unauffällig. Ihr Gesicht war symmetrisch mit dolichofazialem Erscheinungsbild, sie hatte ein fliehendes Kinn, protrudierende Oberkiefer-Schneidezähne und übermäßig sichtbare Gingiva, was offenbar auf einen unvollständigen passiven Zahndurchbruch zurückzuführen war. Im hier vorliegenden Fallbericht wird vor allem die multidisziplinäre Behandlung beschrieben. Sie umfasste eine kombinierte kieferorthopädische und kieferchirurgische Therapie sowie eine parodontalchirurgische Behandlung mit ästhetischer Kronenverlängerung zur Korrektur des unvollständigen passiven Durchbruchs.
Seiten: 390-400, Sprache: DeutschAcunzo, Raffaele / Gorbunkova, Angelina / Rezzolla, Mirta / Bellucci, Gionata / Rasperini, GiulioZiel: In dieser randomisierten, kontrollierten klinischen Studie wurde die Weichgewebeantwort auf die Wurzelinstrumentierung für Parodontalküretten mit unterschiedlich großen Arbeitsenden verglichen.
Material und Methode: 20 von Parodontitis (Stadium III, Grad B) betroffene Patientinnen und Patienten – insgesamt 109 Zähne – wurden entweder mit Mini-Five-Gracey-Küretten (MFK, Testgruppe) oder mit Standard-Gracey-Küretten (SK, Kontrollgruppe) behandelt. Ein verblindeter Untersucher bewertete jeweils die Ausgangssituation und die Situation nach sechs Wochen. Ergebnisvariablen waren die Taschentiefe (TT), die Rezessionstiefe (RT) und die Veränderung der Rezessionstiefe (∆RT).
Ergebnisse: Der Einsatz von MFK verringerte die Weichgewebeschrumpfung signifikant (1,5 ± 1,0 mm vs. 2,4 ± 1,3 mm, Differenz: -0,9 mm; p < 0,001). Zudem fiel bei den Patienten der MFK-Gruppe die Gingivarezession geringer aus, insbesondere beim dünnen (2,0 ± 0,4 mm vs. 3,1 ± 0,5 mm; Differenz: -1,1 mm; p < 0,001) und beim mittleren (1,6 ± 0,5 mm vs. 2,6 ± 0,6 mm; Differenz: -1 mm; p = 0,010) parodontalen Phänotyp. Bei fortgeschrittener Taschenbildung (TT ≥ 7 mm) war die Weichgewebeschrumpfung unabhängig vom parodontalen Phänotyp in der MFK-Gruppe (Test) signifikant geringer als in der SK-Gruppe (Kontrolle).
Schlussfolgerung: Die Verwendung von MFK führte kurzfristig zu einer stärkeren Verringerung der TT und einer geringeren Rate von Ginivarezessionen. Die nicht chirurgische Parodontaltherapie unter Verwendung von SK hatte insbesondere bei Patienten mit dünnem parodontalem Phänotyp eine größere Weichgewebeschrumpfung zur Folge.
Seiten: 401-410, Sprache: Deutsch