Ziel: In dieser randomisierten, kontrollierten klinischen Studie wurde die Weichgewebeantwort auf die Wurzelinstrumentierung für Parodontalküretten mit unterschiedlich großen Arbeitsenden verglichen.
Material und Methode: 20 von Parodontitis (Stadium III, Grad B) betroffene Patientinnen und Patienten – insgesamt 109 Zähne – wurden entweder mit Mini-Five-Gracey-Küretten (MFK, Testgruppe) oder mit Standard-Gracey-Küretten (SK, Kontrollgruppe) behandelt. Ein verblindeter Untersucher bewertete jeweils die Ausgangssituation und die Situation nach sechs Wochen. Ergebnisvariablen waren die Taschentiefe (TT), die Rezessionstiefe (RT) und die Veränderung der Rezessionstiefe (∆RT).
Ergebnisse: Der Einsatz von MFK verringerte die Weichgewebeschrumpfung signifikant (1,5 ± 1,0 mm vs. 2,4 ± 1,3 mm, Differenz: -0,9 mm; p < 0,001). Zudem fiel bei den Patienten der MFK-Gruppe die Gingivarezession geringer aus, insbesondere beim dünnen (2,0 ± 0,4 mm vs. 3,1 ± 0,5 mm; Differenz: -1,1 mm; p < 0,001) und beim mittleren (1,6 ± 0,5 mm vs. 2,6 ± 0,6 mm; Differenz: -1 mm; p = 0,010) parodontalen Phänotyp. Bei fortgeschrittener Taschenbildung (TT ≥ 7 mm) war die Weichgewebeschrumpfung unabhängig vom parodontalen Phänotyp in der MFK-Gruppe (Test) signifikant geringer als in der SK-Gruppe (Kontrolle).
Schlussfolgerung: Die Verwendung von MFK führte kurzfristig zu einer stärkeren Verringerung der TT und einer geringeren Rate von Ginivarezessionen. Die nicht chirurgische Parodontaltherapie unter Verwendung von SK hatte insbesondere bei Patienten mit dünnem parodontalem Phänotyp eine größere Weichgewebeschrumpfung zur Folge.