Ziel: Mit der Entwicklung von Techniken für die dreidimensionale Gesichtsabformung sollen die Nachteile herkömmlicher Abformmethoden überwunden werden. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit einer digitalen Abformtechnik unter Verwendung einer neuen 3-D-Kamera im Verhältnis zu herkömmlichen Abformungen zu untersuchen.
Material und Methode: Es wurden 10 vorgefertigte Modellköpfe aus Polystyrol verwendet, die jeweils 10 bestimmte anatomische Referenzpunkte enthielten. Von jeder dieser 10 Kopfformen wurden mithilfe einer Intel-RealSense-D415-Tiefenkamera 3-D-Daten generiert. Daneben wurden über konventionelle Silikonabformungen mit zwei Materialphasen 10 Gipsmodelle der Kopfformen erzeugt. Die Zuverlässigkeit der 3-D-Daten (Gruppe 1) wurde direkt mit derjenigen der Gipsmodelle (Gruppe 2) und der vorgefertigten Polystyrolköpfe (Gruppe 3) verglichen. Dazu wurden unterschiedliche Abstände zwischen den 10 anatomischen Referenzpunkten verglichen – anhand von jeweils 45 Abstandsmessungen. Unterschiede und Übereinstimmungen wurden über den Intraklassen-Korrelationskoeffizienten (IKK) bestimmt.
Ergebnisse: Zwischen den Gruppen fanden sich signifikante Übereinstimmungen bei den Gesamtmittelwerten der 45 Abstandsmessungen (IKK = 0,978, p = 0,001). Paarvergleiche ergaben signifikante Übereinstimmungen zwischen den Gruppen 1 und 2 (IKK = 0,970, p = 0,001), den Gruppen 1 und 3 (IKK = 0,967, p = 0,001) sowie den Gruppen 2 und 3 (IKK = 0,998, p = 0,001).
Schlussfolgerung: Die Genauigkeit der Abstandsmessungen mithilfe der 3-D-Kamera lag im Bereich der Referenzwerte. Bei kraniofazialen Defekten oder Defizienzen sind digitale Abformungen von 3-D-Kameras eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Abformungen.