Seiten: 158-181, Sprache: DeutschFerraris, Federico / Sammarco, Eliseo / Romano, Gabriella / Cincera, Sergio / Marchesi, GiulioTeil 1: Einfluss auf die BruchfestigkeitZiel: In dieser Studie sollte untersucht werden ob (1) im Rahmen der Adhäsivtechnik eine Vollkronenrestauration auf einem Molaren eine bessere Festigkeit aufweist als eine Restauration vom Overlay-Typ und (2) eine indirekte adhäsive Seitenzahnrestauration (IASR) unter mechanischen Gesichtspunkten mit einem gesunden Zahn vergleichbar ist.
Material und Methode: 70 extrahierte Molaren wurden in fünf Gruppen (n = 14) aufgeteilt (1: Butt Joint, 2: Abschrägung, 3: Schulter, 4: Vollkrone, 5: gesunder Zahn [Kontrolle]), von denen vier (1 bis 4) für verschiedene IASR-Designs (gemäß Adhesthetics-Klassifikation) präpariert wurden. Sieben erfahrene Zahnärzte führten alle Präparations- und Befestigungsschritte nach einem festen Protokoll durch. Die 56 monolithischen Lithiumdisilikat-Restaurationen wurden in einem CAD/CAM-Workflow hergestellt. Die Proben wurden thermomechanisch ermüdet, durchliefen anschließend einen Bruchlastversuch und wurden analysiert (Daten zur Randgüte folgen in Teil 2 dieser Artikelreihe). Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei der Bruchfestigkeit in einer Überlastungssituation lässt sich innerhalb der Grenzen dieser Studie festhalten, dass die Gruppe 2 (Abschrägung) besser abschnitt als alle übrigen Gruppen. Alle IASR zeigten eine vergleichbare oder bessere Bewährung als die natürlichen Kontrollzähne der Gruppe 5 (gesunder Zahn). Die Bruchfestigkeit der Gruppe 4 (Vollkrone) war nicht besser als die der IASR vom Overlay-Typ. Die Frakturen betrafen bei 50 % der Proben oder mehr ausschließlich die Krone, während bei den übrigen der zervikale Anteil der Wurzel mitbetroffen war. Das Präparationsdesign mit der geringsten Wurzelbeteiligung war das der Gruppe 4 (14 %).
Seiten: 182-198, Sprache: DeutschChiodera, Giuseppe / Orsini, Giovanna / Tosco, Vincenzo / Monterubbianesi, Riccardo / Manauta, Jordi / Devoto, Walter / Putignano, AngeloDer Bedarf an direkten Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich wächst. Die Ausführung dieser Restaurationen und insbesondere die Reproduktion der anatomischen Details dieser Zähne bereitet den meisten Zahnärzten jedoch Schwierigkeiten. Aufgrund der Fortschritte bei den Materialien und Füllungstechniken werden inzwischen zunehmend Kompositrestaurationen eingesetzt. Direkte Kompositrestaurationen werden üblicherweise mit der zeitaufwendigen Inkrementtechnik realisiert, um die Polymerisationsschrumpfung zu minimieren. Dabei wird die Füllung in separat gehärteten Schichten (Inkrementen) aufgebaut. Dank überlegener physikalischer und chemischer Eigenschaften der neueren Bulk-Fill-Komposite kann die Inkrementtechnik durch eine zeitsparendere Bulk-Fill-Technik ersetzt werden, wobei das Komposit in einem Zug bis auf das Niveau der Okklusalfläche appliziert und sofort modelliert wird. Der vorliegende Artikel stellt eine innovative Technik für direkte Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich vor. Diese Technik mit der Bezeichnung „Essential Lines“ ist einfach, ästhetisch und zeitsparend. Sie kombiniert die Vorteile der Bulk-Fill-Technik mit einer Modelliertechnik, die anhand kleiner schematischer Linien die Zahnanatomie wiederherstellt. Sie lässt sich gleichermaßen von Berufsanfängern wie erfahrenen Behandlern in unterschiedlichen klinischen Situationen einsetzen, um direkte Kompositrestaurationen mit optimaler Funktion und Ästhetik auf Seitenzähnen zu realisieren.
Seiten: 200-216, Sprache: DeutschCasaponsa, Jaume / Abella, FrancescVoraussetzungen für die Restauration stark zerstörter Zähne ohne koronale Restsubstanz sind ein adäquates suprakrestales Weichgewebeattachment und mindestens 3 mm Distanz zwischen Kronenrand und Alveolarkamm. Bei einem Zahn ohne koronale Wände, der nur noch eine subgingivale Restsubstanz hat, ist keine zirkuläre Umfassung (ferrule) möglich. Die Präparation für eine solche Umfassung mit 1,5 bis 2,0 mm Höhe auf mehr als 75 % des Zahnumfangs ist für eine gute mittel- und langfristige Prognose (insbesondere im Frontzahnbereich) entscheidend und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit um 5 %. Um Hartsubstanz für eine zirkuläre Umfassung zu gewinnen, kommen prinzipiell drei Optionen infrage: Kronenverlängerung, kieferorthopädische Extrusion oder chirurgische Extrusion. Die Extrusion wird meist mithilfe einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur unter Verwendung von Bögen oder Gummizügen durchgeführt. Vergleichbare Ergebnisse lassen sich jedoch auch mit Magneten erreichen. Dieser Artikel zeigt den Fall eines 56-jährigen Patienten mit dem stark zerstörten Zahn 23 ohne ausreichend koronale Substanz für eine zirkuläre Umfassung, der als Pfeiler für eine Aluminiumoxidkeramik-Brücke (InCeram Alumina, Fa. Vita Zahnfabrik) fungierte. Der Behandlungsplan sah die magnetische Extrusion des Zahns mithilfe einer Zahn-Implantat-getragenen PMMA-Brücke vor. Die Behandlung dauerte etwa 10 Monate. Die letzte klinische und röntgenologische Kontrolle erfolgte zwei Jahre nach der Extrusion. Der vorliegende Fallbericht zeigt, dass die magnetische Extrusion mithilfe einer Brücke ein friktionsfreies System ist, in dem sich die Richtung und Größe der Kraft steuern lassen. Die Technik ist eine hervorragende Alternative für die Restauration von Zähnen mit unzureichender koronaler Restsubstanz für eine zirkuläre Umfassung. Weitere prospektive sowie randomisierte kontrollierte Studien sind nötig, um die Effizienz dieser Behandlungsoption zu demonstrieren.
Seiten: 232-247, Sprache: DeutschPontons-Melo, Juan Carlos / Garcia, Isadora Martini / Leitune, Vicente Castelo Branco / Collares, Fabrício MezzomoZiel: Veränderungen der Größe, Form oder Position von Zähnen beeinträchtigen die Regelmäßigkeit der Zahnreihe, die Harmonie des Lächelns und die dentofaziale Komposition. Im vorliegenden Artikel wird ein minimalinvasiver Ansatz beschrieben, um die dentale Ästhetik nach dem Konzept des Goldenen Schnitts mittels direkter geschichteter Kompositrestaurationen zu verbessern.Material und Methode: Eine 26-jährige Patientin war mit dem Aussehen ihres Lächelns unzufrieden. Dies betraf die Lückenstellung ihrer Frontzähne, unregelmäßige Zahnformen und generell ihre Zahnfarbe. Die klinische Untersuchung ergab Diastemata der Frontzähne, Zapfenzähne 12 und 22 und abgenutzte obere Eckzähne. Die Patientin war mit dem Behandlungsplan einverstanden, der ein Zahnbleaching und Kompositrestaurationen vorsah und dem aktuell in der Zahnmedizin üblichen konservativen Ansatz folgte. Die Patientin wurde 18 Monate nachbeobachtet.Schlussfolgerung: Der Diastemataschluss mit additiven Kompositrestaurationen nach dem Konzept des Goldenen Schnitts ist ein Beispiel für eine sinnvolle Behandlung zur minimalinvasiven, langfristig stabilen Wiederherstellung ästhetischer Harmonie. Die Vorteile dieses Ansatzes sind ein geringerer Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand als bei anderen Behandlungsoptionen.
Seiten: 248-259, Sprache: DeutschRadwan, Waseem / Almutairy, Ghada Fahad N. / Aldayel, Norah Saud A. / Althowaini, Norah Abdulrahman A / Alhabib, Taibah Ahmed S.Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, die attraktivste Lippengröße als Größe der Lippenoberfläche und die attraktivste Lippenrelation als Verhältnis der Ober- zur Unterlippe zu bestimmen. Weiterhin wurden Unterschiede der Bewertung zwischen Geschlechter- und Altersgruppen ermittelt und Meinungen über Schönheit und Attraktivität in diesem Zusammenhang ausgewertet.Material und Methode: Die Studie wurde in zwei Phasen durchgeführt. In Phase 1 wurde eine Gruppe von 10 frontalen Gesichtsaufnahmen aus dem Internet verwendet, um fünf synthetische Bilder zu generieren, die die Teilnehmenden erhielten. Dann sollten sie das attraktivste und das unattraktivste Bild auswählen. In Phase 1 gingen 312 Antworten ein. In Phase 2 wurde das in Phase 1 als attraktivstes gewählte Bild durch Verkleinerung oder Vergrößerung der Oberlippe manipuliert. Den Teilnehmenden wurden fünf Bilder mit unterschiedlichen Lippengrößen und drei Bilder mit unterschiedlichen Lippenrelationen gezeigt. Phase 2 erbrachte 687 Antworten.Ergebnisse: Die Mehrzahl der Teilnehmenden bevorzugte eine eher natürliche Lippengröße. Bei der Oberlippen-Unterlippen-Relation zeigte sich 1:2 als attraktivstes und 2:1 als unattraktivstes Verhältnis.Schlussfolgerung: Die Lippen haben großen Einfluss auf die Wahrnehmung von Schönheit. Alter, Geschlecht, Trends und die sozialen Medien haben einen Einfluss darauf, was als attraktivste Lippengröße und -relation betrachtet wird.Klinische Bedeutung: Die in der vorliegenden Studie bestimmte attraktivste Lippengröße und -relation kann Behandelnden bei der Verbesserung der Gesichtsästhetik als Orientierung dienen. Aktuelle Trends und soziale Medien sind heute der allgemeine Standard, an dem die Patientinnen und Patienten ihr Schönheits- und Ästhetikempfinden ausrichten.