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Aktualisierter Praxisleitfaden 2023 des BDIZ EDI – Exemplare gibt's auf der IDS

Der BDIZ EDI hat den Praxisleitfaden zum Thema „kurze, angulierte und durchmesserreduzierte Implantate“ aus dem Jahr 2016 aktualisiert.

(c) BDIZ EDI

Die 18. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) unter Federführung des BDIZ EDI hat im Januar und Februar den Praxisleitfaden aus dem Jahr 2016 zum Thema „kurze, angulierte und durchmesserreduzierte Implantate“ aktualisiert. Der Praxisleitfaden 2023 gibt Handlungsempfehlungen für Behandler und reflektiert Daten aus kontrollierten klinischen Studien. Dabei werden klinische Daten aus der Routineversorgung in der zahnärztlichen Praxis berücksichtigt.

Handhabe für die Praxis mit europäischer Expertise

Die Zielsetzung der Überarbeitung erklärt der Moderator der Konsensuskonferenz, Prof. Dr. Jörg Neugebauer, Generalsekretär des BDIZ EDI: „Die Diskussion findet nicht in einem geschlossenen Forum statt. Wir möchten kein rein universitäres Setting. Die Empfehlungen sollen vielmehr Handhabe sein für die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen und auch die europäische Expertise einbeziehen.“

Kurze Implantate

Nach der zweiten Überarbeitung hat sich die Definition der „Kurzen“ nicht geändert. Nach wie vor beträgt die geplante intraossäre Länge ≤ 8 mm bei einem Durchmesser von ≥ 3,75 mm. Sie finden Anwendung zur Vermeidung von Knochenaugmentationen unter anderem im Seitenzahnbereich bei teilbezahnten Patienten, aber auch für die Fixierung von herausnehmbaren Deckprothesen und als Einzelzahnersatz beziehungsweise mehrgliedriger Zahnersatz im Frontzahnbereich. Laut EuCC gibt es keinen Unterschied mehr bei den Erfolgsraten im Vergleich zu längeren und/oder dickeren Standardimplantaten mit Augmentationsverfahren.
Neu ist die Indikation bei Sofortbelastung. Es gibt jetzt Studien, die eine Sofortbelastung mit speziellem Behandlungskonzept bei der Verwendung von kurzen Implantaten positiv bewerten.

Angulierte Implantate

Neues gibt es auch im Umgang mit angulierten Implantaten. Sie werden inzwischen routinemäßig bei verblockten Rekonstruktionen zahnloser Kiefer eingesetzt. Die EuCC hat sich darauf verständigt, dass sie als alternative Behandlungsoption zur Vermeidung von Hartgewebeaugmentationen die Primärstabilität bei längeren Implantaten für die Sofortbelastung erhöhen. Diese Behandlungskonzepte erfordern in den meisten Fällen vier Implantate im Unterkiefer sowie vier bis sechs Implantate im Oberkiefer. Aktuelle Beobachtungen zeigen indes Einschränkungen auf. „Trotz der positiven klinischen Ergebnisse ist die wissenschaftliche Diskussion über die klinische Relevanz der Entwicklung des marginalen Knochenniveaus um angulierte Implantate nicht abgeschlossen“, fasst Prof. Dr. Neugebauer die Konsensfindung zusammen.

Durchmesserreduzierte Implantate

Hier unterteilt die Konsensuskonferenz in zwei Bereiche. Weiterhin werden die durchmesserreduzierten Implantate (DRI) mit einem intraossären Durchmesser von < 3,5 mm für die Insertion bei reduzierter Knochenbreite definiert. Als Mini-Implantate (MDI) bezeichnet die EuCC Implantate mit einem Durchmesser von < 2,7 mm. Hier gibt es zum Vorgänger-Leitfaden aus dem Jahr 2016 keine Änderung. Weitere Metaanalysen untermauern die getroffenen Aussagen des damaligen Praxisleitfadens.

DRI haben eine hohe Überlebensrate (> 90 Prozent), die auf der sorgfältigen Patientenauswahl, der Beurteilung der Knochendichte sowie des klinischen Vorgehens und der Erfahrung des Operateurs beruhen und zeigen auch im Seitenzahnbereich hohe Erfolgsraten.
Bei den Erfolgsraten der MDI gibt es bezogen auf UK und OK Unterschiede. Während bei MDI im UK, die mit einer Deckprothese versorgt werden, ausgezeichnete kurze bis mittelfristige Überlebensraten festgestellt werden, sind die Überlebensraten im OK deutlich geringer. Dennoch profitieren die Patienten bezüglich der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität. Als Pfeilervermehrung für die Teilprothese zeigen MDI gute Ergebnisse. Kurze Mini-Implantate sollten weiterhin vermieden werden – so die Einschätzung der EuCC.

Empfehlung

Die Anwendung von kurzen, angulierten oder durchmesserreduzierten Implantaten stellt heute bei reduziertem Knochenangebot – unter Beachtung der spezifischen Behandlungsparameter – eine verlässliche Therapieoption im Vergleich zu den Risiken bei der Anwendung von Implantaten mit Standarddurchmesser in Kombination mit augmentativen Verfahren dar.

IDS-Tipp

Der neue Praxisleitfaden ist auf der IDS 2023 am Stand des BDIZ EDI kostenfrei in deutscher und englischer Sprache erhältlich – solange der Vorrat reicht. 

BDIZ EDI auf der IDS: Halle 11.2, Stand O 69/N 60

Reference: Implantologie Fortbildung aktuell IDS

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