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DGI Curriculum: Chirurgisches Nähen trainieren ohne Schweinekiefer

Das vegane Training im Rahmen des DGI Curriculums kam gut an.

(c) Mehdi Bahmed/Concept Photography Berlin

Gudrun Gurke, Tonja Tomate, Audrey Aubergine – es waren drei ungewöhnliche Patientinnen, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im zweiten Modul des Curriculums Implantologie in Berlin behandelt werden mussten. Für den Hands-on-Teil des Moduls hatte sich die Referentin, DGI-Vorstandsmitglied Dr. Dr. Anette Strunz, etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: Sie ersetzte bei den Nähübungen die sonst üblichen Schweinekiefer durch Gemüse.
Nähübungen gehören im Curriculum Implantologie der DGI dazu – beispielsweise im Modul 2, wenn es gilt, mit Hilfe der „socket preservation“ den Knochenabbau nach einer Extraktion zu vermeiden.

Überraschend ähnliche Anforderungen

Gesucht war eine Alternative zum Schweinekiefer. Normalerweise wird chirurgisches Schneiden und Nähen im Curriculum an Schweinekiefern trainiert. Dies ist – vor allem in warmen Sommermonaten – auch unter olfaktorischen Aspekten ziemlich gewöhnungsbedürftig. Darum hatte Dr. Dr. Anette Strunz die Idee, ob eine vegane Alternative in Frage käme. Testläufen in ihrer Praxis gingen positiv aus. „Die dünne Haut der Tomate ist beispielsweise sehr gut geeignet, feine Nähte zu üben“, schmunzelt die MKG-Chirurgin. „Natürlich lässt sich die Tomatenhaut nicht mit Zahnfleisch vergleichen, aber man lernt, einen Knoten sehr vorsichtig zu machen, damit die Haut nicht reißt.“
Die Haut der Aubergine eignet sich demgegenüber eher für eine submuköse Präparation. „Man kann sehr gut mit dem Skalpell unter der Haut entlang schneiden und so einen Lappen präparieren“, sagt Dr. Strunz. Einziger Nachteil der Aubergine: Auf ihrer dunkelvioletten Haut ist das Nahtmaterial nur schwer zu erkennen. Bei der Gurke schließlich wurden etwas Schale und darunter liegendes Gewebe ausgestanzt. So lässt sich üben, wie eine überkreuzte Matratzennaht gelingt.

Mitgelacht – und mitgemacht

„Natürlich lässt sich die Tomatenhaut nicht mit Zahnfleisch vergleichen, aber man lernt, einen Knoten sehr vorsichtig zu machen, damit die Haut nicht reißt“, erklärt Referentin Dr. Anette Strunz. Bild:   Mehdi Bahmed/Concept Photography Berlin
„Natürlich lässt sich die Tomatenhaut nicht mit Zahnfleisch vergleichen, aber man lernt, einen Knoten sehr vorsichtig zu machen, damit die Haut nicht reißt“, erklärt Referentin Dr. Anette Strunz. Bild: Mehdi Bahmed/Concept Photography Berlin
Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kamen diese ungewöhnlichen „Patientinnen“ gut an. „Alle haben sehr konzentriert mitgemacht und auch mitgelacht“, sagt Dr. Strunz. Jeder hatte jeweils einen eigenen Gemüseteller mit Serviette und Materialien vor sich. Nur die erforderlichen Instrumente mussten mitgebracht werden.
Am Ende des Kurses hatte Gudrun Gurke eine überkreuzte Matratzennaht, Tonja Tomate trug eine Einzelknopfnaht, und die kapriziöse Audrey Aubergine war mit Doppel- beziehungsweise Kreuznähten mit PTFE- Faden verarztet worden. Die Gemüsepatienten könnten – vor allem im Sommer – eine Alternative zu den sonst verwendeten Schweinekiefern werden.

Reference: Implantologie Fortbildung aktuell Zahnmedizin Chirurgie

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