Als vor gut einem Jahrzehnt im Board des ITI die Idee lokaler Study Clubs in den Sektionen des Internationalen Teams für Implantologie forciert wurde, hätten damals wohl selbst ausgeprägte Optimisten nicht auf eine derart positive Entwicklung gehofft, wie diese tatsächlich erfolgt ist. Auch in der rührigen deutschen ITI-Sektion wurde die Study-Club-Initiative 2009 begeistert aufgenommen.
Noch im gleichen Jahr wurde von Dr. Robert Nieberler im bayerischen Puchheim der erste deutsche ITI Study Club gegründet – er ist übrigens auch heute noch Direktor dieses Study-Clubs. Zahlreiche weitere Gründungen gab es schon im Folgejahr, und so konnten nun zahlreiche ITI Study Clubs bereits ihr Zehnjähriges in festlichem Rahmen begehen. Manche im tatsächlich zehnten Jahr ihres Bestehens, einige – coronabedingt – zeitversetzt im Folgejahr.
Niedrigschwelliges Angebot mit hochkarätiger Information
Dr. Anne Bauersachs, die aktuelle Study-Club-Koordinatorin und ab 2023 die erste Chairwoman der deutschen Sektion, kann überaus zufrieden feststellen, dass es kaum noch einen Flecken auf der deutschen Landkarte gibt, in dem kein Study Club besteht. Auf die Frage, wie Sie sich diesen großen Erfolg erklärt, antwortet Kollegin Bauersachs kurz und eindeutig „Für mich sind die Study Clubs die Seele des ITI“. Der amtierende Chairman der deutschen Sektion, Professor Dr. Dr. Kleinheinz, ergänzt „Vor allem das niedrigschwellige Angebot vor Ort zu hochkarätiger Information auf dem Gebiet der Implantologie zu gelangen und die ehrliche Diskussion, das ist es, was die Kolleginnen und Kollegen überzeugt!“.
Neue Mitglieder gewinnen
Auch Sektionsmanager Thomas Kreuzwieser bestätigt die Wichtigkeit der Study Clubs und stellt zudem fest, dass die deutsche Sektion auch einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer jährlichen Neumitglieder über die Study Clubs generiert. „Das Format ist schon einzigartig!“, so Kreuzwieser. Diese Erkenntnisse könnten insofern für Verwunderung sorgen, weil das Format der lokalen Study Clubs ja kein neues ist und auch von anderen Fachgesellschaften angeboten wird.
„Diese ist aber nur vordergründig betrachtet so“, wirft der Education Delegate der deutschen Sektion, Professor Dr. Dr. Bilal Al Nawas, ein: „Study Club ist nicht gleich Study Club, oder Studiengruppe, oder wie man es ansonsten bezeichnen wollte!“ Er sieht die Kombination aus der Option des Treffens vor Ort mit der DNA des ITI, des Teilens von Wissen und Evidenz, als das Alleinstellungsmerkmal, welches die ITI Study Clubs zu derart hoher Akzeptanz und Attraktivität verhilft.
Besondere Würdigung durch das Leadership-Team
Nicht nur Dr. Nieberler aus Puchheim ist seinem Study Club als Direktor weit über ein Jahrzehnt treu geblieben. Dies gilt auch für eine Vielzahl weiterer deutscher Study Clubs. Und nachdem nun die zehnjährigen Jubiläen nur so purzelten, hat es sich das Leadership-Team der deutschen Sektion zur Aufgabe gemacht, diese Jubiläen auch gebührend zu begehen. Eine extra geschaffene Trophäe wird dem/den Study-Club-Direktor(en) von einem Leadership-Team-Mitglied überreicht, und auch der wissenschaftliche Vortrag, der im Rahmen der Feier gehalten wird, ist ein besonderer.
Chairman Johannes Kleinheinz resümiert „Es ist unglaublich, was unsere rührige deutsche Sektion in den vergangenen Jahren alles auf den Weg gebracht hat, neue Fortbildungsformate, Online-Veranstaltungen, hochaktuelle Curricula etc. – aber die Study Clubs nehmen hier auch einen ganz besonderen Platz ein!“
Dr. Georg Bach, Communications Officer der deutschen ITI Sektion, Freiburg