0,00 €
Zum Warenkorb
  • Quintessence Publishing Deutschland
Filter
4835 Views

Präzise und schonend gelingen Einsätze im Submillimeterbereich

Der Monitor des Symani-Systems zeigt einen OP-Situs.

(c) UKSH

Tumoren im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gehören weltweit zu den sechs häufigsten Erkrankungen. Auch schwere Verletzungen durch Unfall und Krieg nehmen zu. Zur Wiederherstellung des Gesichts ist meistens ein mikrochirurgischer Gewebetransfer die beste, aber auch die komplizierteste Wahl. Damit der Eingriff auch in schlecht zugänglichen Bereichen und bei sehr kleinen Gefäßen gelingt, unterstützt moderne Mikrorobotik die Operation.
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, kommt seit einigen Monaten eine Technik zum Einsatz, die es jetzt erlaubt, auch kleinste Gefäße durch die sogenannte Reanastomosierung – also die Wiederherstellung nach operativer Durchtrennung – wieder zu verbinden. Durch die robotische Unterstützung sollen Eingriffe für die Patientinnen und Patienten der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie schonender und sicherer werden.

Menschlich „natürlichen“ Tremor herausfiltern

Einsatzgebiete im Millimeter- und Submillimeterbereich werden so Schritt für Schritt erschlossen. Denkbar sind zukünftig auch komplizierte Eingriffe bei Kindern mit angeborenen Fehlbildungen im Gesicht, so Experten der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG).
Exakt und schonend – minimalinvasiv – so funktioniert moderne Chirurgie heutzutage. Dabei unterstützen mittlerweile in vielen Bereichen roboterassistierte Systeme die Chirurgie.

Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, hat das minimalinvasive Robotersystem „Symani“ erstmalig in einer deutschen MKG-Klinik eingeführt: „Mit der modernen Technik kommen wir sowohl bei Tumoroperationen als auch bei der Behandlung von Gesichtsverletzungen, beispielsweise nach Kriegseinsätzen in Bereiche, die vorher kaum möglich waren“. Sein Leitender Oberarzt Dr. Dr. Henning Wieker ergänzt: „Jeder noch so geschulte Chirurg hat natürlicherweise einen Tremor – dank der modernen mikrorobotischen Technik kann dieses ‚natürliche Ruhezittern‘ vollständig herausgefiltert werden.“

Bisher 16 erfolgreiche Einsätze

In der Kieler Klinik wurde das System bisher bei 16 Patienten durchgehend erfolgreich angewendet, auch in einigen anderen Bereichen kommt das gut 1 Million Euro teure Gerät bereits zum Einsatz. Dank winziger Roboterhände ermöglicht das Symani-System auch kleinste Gefäße durch die Reanastomosierung zu verbinden.
Neben der Behandlung von Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich und der Behandlung von Kriegsverletzungen im Gesicht wären nach Einschätzung von DGMKG-Experten auch andere Einsatzgebiete möglich. „Gut anwendbar wäre das mikrorobotische System sicher sogar auch bei Säuglingen, die aufgrund einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte operiert werden müssen“, meint Wieker abschließend.

Reference: Chirurgie Zahnmedizin Nachrichten

AdBlocker active! Please take a moment ...

Our systems reports that you are using an active AdBlocker software, which blocks all page content to be loaded.

Fair is fair: Our industry partners provide a major input to the development of this news site with their advertisements. You will find a clear number of these ads at the homepage and on the single article pages.

Please put www.quintessence-publishing.com on your „adblocker whitelist“ or deactivate your ad blocker software. Thanks.

More news

  
Zahnmedizinische Bildgebungssoftware mit integrierter KI jetzt verfügbar
10. Jul 2025

Zahnmedizinische Bildgebungssoftware mit integrierter KI jetzt verfügbar

Planmecas All-in-one-Software Romexis 7 enthält standardmäßig KI-gestützte Funktionen
Gemeinsam Geschichte schreiben in der Implantologie
9. Jul 2025

Gemeinsam Geschichte schreiben in der Implantologie

GCCG Boston: Globaler Konsens für klinische Leitlinien befasste sich als erstes mit dem zahnlosen Oberkiefer
Biologisches Verständnis in der Implantologie
7. Jul 2025

Biologisches Verständnis in der Implantologie

Die Ausgabe 2/2025 der „Implantologie“ hat den Schwerpunkt „Immunmodulation und Biologisierung“ und nimmt Abschied von Prof. Matthias Kern
„Parodontologie kann so viel mehr“
23. Jun 2025

„Parodontologie kann so viel mehr“

Die Parodontologie 2/2025 hat den Schwerpunkt „Plastische Parodontalchirurgie“
Das Kongress-Highlight 2025: Impulse für die Zahnmedizin von morgen
16. Jun 2025

Das Kongress-Highlight 2025: Impulse für die Zahnmedizin von morgen

Die ganze Zahnmedizin auf dem 4. Gemeinschaftskongress der zahnmedizinischen Fachgesellschaften in Berlin – jetzt gleich buchen
Starkes Zeichen für digitale Lösungen in der Oralchirurgie
5. Jun 2025

Starkes Zeichen für digitale Lösungen in der Oralchirurgie

Die Unternehmen Sicat und W&H gaben auf der EuroPerio11 ihre langfristige Partnerschaft bekannt
„Implantologie ist Teamarbeit und ein Querschnittfach“
30. May 2025

„Implantologie ist Teamarbeit und ein Querschnittfach“

39. DGI-Kongress stärkt den Austausch zwischen den zahnmedizinischen Fachdisziplinen
Spannende Entwicklungen in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren
20. May 2025

Spannende Entwicklungen in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren

HNO-Kongress 2025: Aktuelle Phase-3-Studie zu Wirkstoffen und Biomarkern vorgestellt